Nicol Ruprecht
Nicol Ruprecht (* 2. Oktober 1992 in Innsbruck[1]) ist eine österreichische ehemalige Rhythmische Sportgymnastin. Von 2013 bis zur Beendigung ihrer Profilaufbahn am 27. Juni 2021 wurde sie 53 Mal Österreichische Staatsmeisterin.[2] 2016 nahm sie für Österreich an den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro teil.[3]
Nicol Ruprecht | |
Einkleidung der Österreichischen Olympiamannschaft für die Sommerspiele 2016 | |
Persönliche Informationen | |
Nationalität: | Österreich |
Disziplin | Rhythmische Sportgymnastik |
Verein: | VRG Wörgl |
Trainer: | Lucia Egermann (seit 2009) |
Geburtstag: | 2. Oktober 1992 (29 Jahre) |
Geburtsort: | Innsbruck, Österreich |
Größe: | 172 cm |
Gewicht: | 59 kg |
Leben
Nicol Ruprecht nahm als Kind zunächst Ballettunterricht, beim Üben im Garten wurde die Nachbarin, eine Gymnastiklehrerin, auf sie aufmerksam und Nicol Ruprecht kam so zur Rhythmischen Gymnastik.[4] Ab 2005 war sie als Leistungssportlerin aktiv.[1] 2008 nahm sie mit der Gruppe erstmals bei den Europameisterschaften teil, bei denen sie in der Folge 2009 Platz 8, 2011 Platz 6 und 2018 Platz 15 belegte.[1] Bei den Europameisterschaften 2013 erreichte sie im Mannschaftsmehrkampf gemeinsam mit Caroline Weber und Natascha Wegscheider den 7. Platz.[1][5]
2009 übersiedelte sie mit ihren Eltern und ihren beiden jüngeren der vier Geschwister nach Wien, wo sie seitdem von Luchia Egermann trainiert wurde.[4] 2011 wurde sie erstmals Österreichische Staatsmeisterin, in der Folge wurde sie 2013, 2014, 2016 und 2018 sechsfache sowie 2015 und 2017 fünffache Staatsmeisterin. Bei den World Games 2013 belegte sie Platz neun, bei den Europaspielen 2015 Platz sechs und bei den World Games 2017 den 11. Platz. 2009–2011, 2013–2015 sowie 2017 und 2018 nahm sie außerdem an den Weltmeisterschaften teil, 2015, 2017 und 2018 war sie WM-Mehrkampf-Finalistin.[1] Im September 2018 belegte sie bei der Weltmeisterschaft der Rhythmischen Gymnastik in Sofia im Mehrkampffinale den 20. Platz.[6]
Ab 2015 fand das Training am Gelände der ehemaligen Rosenhügel-Filmstudios statt, später übersiedelte sie mit dem Training in die Südstadt.[4][7][8] 2016 nahm sie für Österreich an den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro teil, wo sie den 20. Platz belegte.[3]
Nicol Ruprecht ist Sportsoldatin beim Österreichischen Heeressportverband.[1][9] Im Rahmen der Gymnastik-Europameisterschaft 2019 in Baku wurde sie mit dem Shooting Star Award der Union Européenne de Gymnastique (UEG) ausgezeichnet.[10][11]
Ursprünglich wollte sie ihre Karriere mit Jahresende 2020 beenden, aufgrund der COVID-19-Pandemie und der Verschiebung der Olympischen Sommerspiele auf 2021 verlängerte sie um ein Jahr.[12] Bei der EM der Rhythmischen Gymnastik in Warna in Bulgarien schaffte sie es im Juni 2021 nicht ins Finale, verpasste damit die Qualifikation für die Olympischen Spiele und beendete damit ihre internationale Karriere. Die nationale Verabschiedung erfolgte mit der Staatsmeisterschaft in Innsbruck am 26. und 27. Juni 2021, bei der sie den insgesamt 53. Staatsmeistertitel holte.[13][14][15] Im Oktober 2021 tritt sie zur Wahl als Athletensprecherin der Fédération Internationale de Gymnastique (FIG) an.[14]
Auszeichnungen
- 2016: Wiener Sportstars – Sportlerin des Jahres[16][17]
- 2016, 2017 und 2018: Turnsportlerin des Jahres des Österreichischen Fachverbandes für Turnen (ÖFT)[1][18][19]
- 2019: Shooting Star Award der Union Européenne de Gymnastique[10]
Erfolge (Auswahl)
- 2008–2012: 16 × Zweite, 8 × Dritte der Staatsmeisterschaft[1]
- 2009: Europacup-Siegerin in Gent
- 2010: Kalamata Cup 2010 – Platz 21
- 2011: Österreichische Staatsmeisterin
- 2011: Europameisterschaften – Platz 6
- 2012: 2 × Grand-Prix-Bronze (Brünn)
- 2013: 6-fache Österreichische Staatsmeisterin
- 2013: World Games – Platz 9
- 2013: Europameisterschaften – Mannschaftsmehrkampf mit Caroline Weber und Natascha Wegscheider – Platz 7
- 2014: Österreichische Staatsmeisterschaften – 6-fache Staatsmeisterin
- 2014: Grand-Prix-Bronze (Innsbruck)
- 2014: Europameisterschaften – Platz 17
- 2015: Österreichische Staatsmeisterschaften – 5-fache Staatsmeisterin
- 2015: Europaspiele / Rhythmische Sportgymnastik – Platz 6 (Keulen), 11 (Band, Reifen, Mehrkampf), 12 (Ball)
- 2015: Weltmeisterschaften der Rhythmischen Sportgymnastik 2015 – WM-Mehrkampf-Finalistin
- 2016: 6-fache Österreichische Staatsmeisterin
- 2016: Olympische Sommerspiele – Platz 20[3]
- 2017: 5-fache Österreichische Staatsmeisterin
- 2017: World Games – Platz 11
- 2017: Weltcup-Vierte
- 2017: Weltmeisterschaften der Rhythmischen Sportgymnastik 2017 – WM-Mehrkampf-Finalistin
- 2018: Europameisterschaften – Platz 15[5]
- 2018: Weltmeisterschaften der Rhythmischen Sportgymnastik 2018 – WM-Mehrkampf-Finalistin – Platz 20[6]
- 2018: 6-fache Österreichische Staatsmeisterin[20]
- 2019: 6-fache Österreichische Staatsmeisterin[21][22]
- 2019: Europaspiele / Rhythmische Sportgymnastik – Platz 11 (Einzelmehrkampf)[23]
- 2020: 6-fache Österreichische Staatsmeisterin (Mehrkampf, Team, Reifen, Ball, Keulen, Band)[2][24]
- 2021: 5-fache Österreichische Staatsmeisterin (Mehrkampf, Reifen, Ball, Keulen, Band)[13]
Weblinks
- Nicol Ruprecht in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
- Nicol Ruprecht in der Datenbank der Fédération Internationale de Gymnastique (englisch)
- Nicol Ruprecht auf der Website des Österreichischen Fachverbandes für Turnen (ÖFT)
Einzelnachweise
- Rhythmische Gymnastin: Nicol Ruprecht. Abgerufen am 21. Juli 2018.
- Ruprecht gewinnt die vier Finalbewerbe. In: sportlive.at. 26. Oktober 2020, abgerufen am 26. Oktober 2020.
- Nicol Ruprecht in der Datenbank von Sports-Reference (englisch; archiviert vom Original)
- diepresse.com: Anmutig und elegant zum Ziel. Artikel vom 17. April 2016, abgerufen am 21. Juli 2018.
- Tiroler Tageszeitung: Ruprecht: „Unglaublich! Ich weiß nicht, wie das gegangen ist“. Artikel vom 5. Juni 2018, abgerufen am 12. März 2020.
- Nicol Ruprecht belegte im WM-Mehrkampffinale Platz 20. Artikel vom 14. September 2018, abgerufen am 20. März 2020.
- derStandard.at: Nicol Ruprecht: Vom Rosenhügel nach Rio. Artikel vom 2. August 2016, abgerufen am 21. Juni 2018.
- orf.at: Top 15 bei EM das Ziel. Artikel vom 1. Juni 2018, abgerufen am 21. Juni 2018.
- Sportmagazin: Olympia-Gymnastin Nicol Ruprecht in Rio: Das große Glitzern. Abgerufen am 21. Juli 2018.
- ÖOC: Tränen beim "Shooting Star". Artikel vom 20. Mai 2019, abgerufen am 20. Mai 2019.
- Tiroler Tageszeitung: Ruprecht trotz Enttäuschung bei EM als „Shooting Star“ ausgezeichnet. Artikel vom 20. Mai 2019, abgerufen am 20. Mai 2019.
- Stefan Sigwarth: Nach der Olympia-Verschiebung: Nicol Ruprecht hängt ein Jahr an. In: Kurier.at. 26. März 2020, abgerufen am 27. März 2020.
- Perfektes Karriere-Finale für Nicol Ruprecht. In: sportlive.at. 27. Juni 2021, abgerufen am 28. Juni 2021.
- Bitteres EM-Aus für Sportgymnastin Nicol Ruprecht. In: Kurier.at. 11. Juni 2021, abgerufen am 12. Juni 2021.
- Ein letztes Mal Nicol Ruprecht. In: sportlive.at. 22. Juni 2021, abgerufen am 23. Juni 2021.
- Kurier: Ehrung: Pöltl und Ruprecht Wiens "Sportler des Jahres". Artikel vom 29. September 2016, abgerufen am 21. Juli 2018.
- Wiener Sportstars 2016 – die Sieger sind gekürt. OTS-Meldung vom 29. September 2016, abgerufen am 21. Juli 2018.
- orf.at: Ruprecht und Wizani Sportler des Jahres. Artikel vom 1. Jänner 2019, abgerufen am 1. Jänner 2019.
- Österreichs Turnsportler des Jahres: Marlies Männersdorfer und Vinzenz Höck. In: sportlive.at. 1. Januar 2022, abgerufen am 3. Januar 2022.
- Gymnastik: Alle Staatsmeistertitel an Nicol Ruprecht. Artikel vom 21. Oktober 2018, abgerufen am 21. Oktober 2018.
- Rhythmische Gymnastik: Ruprecht gewann alle vier Gerätefinali bei ÖM. Artikel vom 28. April 2019, abgerufen am 29. April 2019.
- orf.at: Ruprecht holt alle vier Gerätefinale bei ÖM. Artikel vom 28. April 2019, abgerufen am 29. April 2019.
- Europaspiele: Rhythmische Gymnastin Ruprecht Mehrkampf-Elfte. Abgerufen am 23. Juni 2019.
- Ruprecht wieder Gymnastik-Mehrkampf-Staatsmeisterin. In: sportlive.at. 25. Oktober 2020, abgerufen am 25. Oktober 2020.