Nicholas Angelich
Nicholas Angelich (* 1970) ist ein US-amerikanischer Pianist.
Geboren in den Vereinigten Staaten von Amerika erhielt er ab dem Alter von fünf Jahren Klavierunterricht durch seine Mutter. Sein erstes Konzert gab er als Siebenjähriger zusammen mit einem Kammerorchester in den USA, wo er Mozarts 21. Klavierkonzert C-Dur (KV 467) spielte. Mit 13 Jahren wurde er Student am Conservatoire National Superieur de Musique in Paris, wo er bei Aldo Ciccolini, Yvonne Loriod, Michel Béroff und Marie-Françoise Buquet Unterricht erhielt. Meisterklassen nahm er bei Dmitri Baschkirow, Leon Fleisher und Maria João Pires.
1989 gewann er den zweiten Platz des internationalen Robert Casadesus-Klavierwettbewerbs in Cleveland (Ohio), 1994 gewann er den ersten Preis bei dem internationalen Gina-Bachauer-Klavierwettbewerb. 2002 erhielt er den „Young Talent Award“ beim Klavierfestival Ruhr. Er spielte ferner mit berühmten französischen Orchestern unter Myung-Whun Chung und David Robertson. Im Mai 2003 debütierte er mit dem New York Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Kurt Masur. Im Jahre 2004 ging er mit Letzterem und dem Orchestre National de France auf Japan-Tournee. Seine Aufnahme der Klaviertrios von Brahms mit den Brüdern Renaud und Gautier Capuçon für Virgin Classics (heute EMI) wurde in die Bestenliste 2004-3 des Preises der deutschen Schallplattenkritik aufgenommen.[1][2]
Angelich ist begeisterter Kammermusiker und konzertierte auch mit den Sankt Petersburger Philharmonikern, dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart sowie dem SWR Sinfonieorchester aus Baden-Baden. Dabei arbeitete er mit Dirigenten wie Sir Roger Norrington, Alexander Dimitrijew, Michael Gielen und Hugh Wolff, mit Musikern wie Maxim Wengerow, Dmitri Sitkowetsky, Joshua Bell, Gérard Caussé sowie dem Ysaye-Quartett und dem Prazak-Quartett zusammen.
Angelich gilt nach einer Wunderkind-Karriere als Jungstar der Pianistenzunft und wurde vom Label EMI Classics für das internationale Musikleben entdeckt[3].
Sein Repertoire umfasst Meisterwerke aus Romantik und Klassik, daneben aus dem 20. Jahrhundert Musik von Sergej Prokofjew, Schostakowitsch, Bartók, Messiaen, Karlheinz Stockhausen, Pierre Boulez und Eric Tanguy.
Der Komponist Pierre Henry widmete dem Pianisten das „Concerto for piano without orchestra“[4].
Einzelnachweise
- Kulturschaffende. Musik. Renaud Capuçon. In: Kulturdatenbank. Stiftung kulturserver.de, abgerufen am 23. August 2008: „Brahms Trios with Gautier Capuçon and Nicholas Angelich (Preis der Deutschen Schallplattenkritik)“
- Preis der deutschen Schallplattenkritik e. V., 20. August 2004 (Memento vom 18. März 2010 im Internet Archive)
- Russische Seelenwanderung (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Tonkünstler Niederösterreich: Russische Seele. In: Tonkünstler - das Magazin. St. Pölten 2007.
Weblinks
- Werke von und über Nicholas Angelich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biographie von Nicholas Angelich auf den Seiten von Radio Svizzera (englisch)
- Homepage Nicholas Angelich