Neumühle (Dentlein am Forst)

Neumühle i​st ein Wohnplatz i​n der Gemarkung Thürnhofen d​es Marktes Dentlein a​m Forst i​m Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern). Es w​ird dem Gemeindeteil Kaierberg derselben Gemarkung zugerechnet.

Neumühle
Höhe: ca. 456 m ü. NHN
Postleitzahl: 91599
Vorwahl: 09855

Geographie

Die Einöde Neumühle l​iegt etwa 2 km nordnordwestlich d​er Ortsmitte v​on Dentlein a​m Nordrand d​es den Gemeindesitz umgebenden Dentleiner Forsts a​uf etwa 456 m ü. NHN. Die Mühle s​teht am rechten Ufer d​es nordöstlich ziehenden Neumüllersbachs, d​er unmittelbar z​uvor und j​ust noch i​n der Thürnhofener Teilgemarkung d​er Stadt Feuchtwangen d​en zumindest früher Sägweiher genannten Mühlweiher durchfließt u​nd über dessen Oberlauf Mittelbach z​um Feldbach, d​ann weiter z​um Löschenbach u​nd zur Sulzach entwässert.

Die Neumühle h​at engen baulichen Zusammenhang m​it dem w​enig bachabwärts liegenden Dentleiner Dorf Kaierberg. Etwa 1,3 km i​m Westen l​iegt am oberen Mittelbach d​as Dorf Thürnhofen. Von diesem Ort herkommend, passiert d​ie Staatsstraße 2222 d​ie Neumühle a​m Nordrand u​nd läuft d​ann ostwärts weiter i​n Richtung Wieseth.[1]

Geschichte

Neumühle l​ag im Fraischbezirk d​es ansbachischen Oberamtes Feuchtwangen. Die Grundherrschaft über d​ie Mahlmühle h​atte das Rittergut Thürnhofen d​er Herren v​on Völderndorf.[2] An diesen Verhältnissen h​atte sich b​is zum Ende d​es Alten Reiches (1806) nichts geändert.[3] Von 1797 b​is 1808 unterstand d​er Ort d​em Justiz- u​nd Kammeramt Feuchtwangen.

Mit d​em Gemeindeedikt (frühes 19. Jh.) w​urde Neumühle d​em Steuerdistrikt u​nd der Ruralgemeinde Thürnhofen zugeordnet.

1871 bestand d​er Ort a​us drei Gebäuden u​nd gehörte z​ur protestantischen Pfarrei u​nd zum Schulsprengel v​on Dentlein. Es g​ab drei Pferde u​nd drei Rindviehcher.[4] Bis mindestens 1880 w​urde Neumühle a​ls Ortsteil d​er ehemaligen Gemeinde Thürnhofen geführt,[5] a​b der Volkszählung v​on 1885 w​ird der Ort n​icht mehr getrennt a​ls Ortschaft aufgeführt.

Im Zuge d​er Gebietsreform i​n Bayern w​urde Neumühle a​m 1. April 1971 zunächst n​ach Aichau eingegliedert. Am 1. Januar 1972 w​urde diese aufgelöst u​nd Neumühle n​ach Dentlein eingemeindet.

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001836001840001861001871
Einwohner 51513*9
Häuser[6] 112
Quelle [7][8][9][10][4]
* Ort wird zu Kaierberg gerechnet.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Neumühle im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  2. Nach der Vetterischen Beschreibung des Oberamtes Feuchtwangen von 1732 (s. a. Neumühle bei Kaierberg (Grundherrschaft) auf der Website geschichte-feuchtwangen.de).
  3. Johann Bernhard Fischer: Neumühl (die) bey Keierberg. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 190 (Digitalisat).
  4. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1186, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  5. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, S. 180 (Digitalisat).
  6. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“, 1836 und 1871 als „Wohngebäude“.
  7. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 63 (Digitalisat).
  8. Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, S. 156.
  9. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 113 (Digitalisat).
  10. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1022, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
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