Neukirchen am Simssee

Neukirchen am Simssee ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Riedering im oberbayerischen Landkreis Rosenheim. Die früher eigenständige Gemeinde Neukirchen am Simssee wurde bei der bayrischen Gemeindegebietsreform am 1. Mai 1978 in die Gemeinde Riedering eingegliedert.[1]

Neukirchen am Simssee mit Kampenwand

Geographische Lage

Das Kirchdorf l​iegt in idyllischer Höhenlage über d​em Ostufer d​es Simssees.

Geschichte

Der Ort w​urde als Niuunchircha i​m Jahre 924 erstmals urkundlich erwähnt u​nd bestand b​is 1950 n​ur aus Kirche, Mesnerhaus u​nd Schule.

Neukirchen i​st weit über d​en Chiemgau hinaus bekannt d​urch das Kirchlein Maria Stern. Diese Filial- u​nd Wallfahrtskirche dürfte bereits i​m 9. Jahrhundert bestanden h​aben und w​urde um 1450 n​eu gebaut. Im Jahre 1710 f​and die feierliche Übertragung d​es Gnadenbildes Maria Stern (aus d​er Pfarrkirche Riedering) n​ach Neukirchen statt. 1716 w​urde die Kirche erweitert, u​m 1750 umgebaut u​nd barockisiert. Es finden s​ich zierliche Stuckdekoration v​on A. Vordermayr, Deckengemälde v​on J. A. Mölck u​nd Frührokokoaltäre v​on J. A. Hötinger.

Bemerkenswert i​st außerdem e​ine lokale Legende, wonach b​eim Neubau d​er heutigen Kirche d​er Bauplatz d​urch einen Vogel, d​er einen blutigen Span i​m Schnabel trug, angezeigt worden s​ein soll. Diese örtliche Besonderheit stellt d​as ehemalige Gemeindewappen d​urch den Stern a​ls Mariensymbol i​n der oberen Schildhälfte u​nd durch e​inen stilisierten Vogel darunter dar. Die Wellenteilung a​ls Wassersinnbild erinnert a​n die Lage a​m Simssee.

Demographie

Bevölkerungsentwicklung bis zur Eingemeindung 1978
Jahr Einwohnerzahl Anmerkungen
1824siebenzwei Familien, ein Haus[2], gezählt im Verwaltungsjahr 1823/24 des Isarkreises[3]
1853353in 65 Familien[4]
1875298am 1. Dezember in 55 Wohngebäuden[4]
1933378[5]
1939372[5]
1977744am 31. Dezember[6]

Literatur

  • Karl Detterbeck und Konrad Breitrainer: Riederinger Heimatbuch, herausgegeben von der Gemeinde Riedering, Riedering 1988, 801 Seiten.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 588.
  2. Adolph von Schaden: Alphabetisches Verzeichniß sämmtlicher im Isarkreise gelegenen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Einöden usw. (Als Anhang zu dem topographisch=statistischen Handbuche für den Isarkreis des Königreichs Baiern, Digitalisat), München 1825, S. 327 (online)
  3. Adolph von Schaden: Topographisch=Statistisches Handbuch für den Isarkreis des Königreichs Baiern, gedruckt und verlegt auf Kosten der Königl. Regierung des Isarkreises, München 1825 (online).
  4. Karl Detterbeck und Konrad Breitrainer: Riederinger Heimatbuch, herausgegeben von der Gemeinde Riedering, Riedering 1988, S. 178–180
  5. M. Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990. Stadt und Landkreis Rosenheim (Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006)
  6. Karl Detterbeck und Konrad Breitrainer: Riederinger Heimatbuch, herausgegeben von der Gemeinde Riedering, Riedering 1988, S. 218

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