Neblina-Uakari
Der Neblina-Uakari (Cacajao melanocephalus melanocephalus) ist eine Unterart des Schwarzgesicht-Uakaris aus der Gattung der Uakaris innerhalb der Familie der Sakiaffen (Pitheciidae). Diese Affenunterart lebt in einem Gebiet nördlich des Rio Negro, im Nordwesten Brasiliens und im Süden Venezuelas. Sie wurde 2008 sogar als eine vom Schwarzgesicht-Uakari getrennte Art unter dem Namen Cacajao hosomi neu beschrieben,[1] spätere Erkenntnisse erbrachten jedoch die neuerliche Einordnung als nominotypische Unterart der Schwarzgesicht-Uakaris, die schon lange Zeit zuvor bestanden hatte.[2]
Neblina-Uakari | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cacajao melanocephalus melanocephalus | ||||||||||||
(Humboldt, 1811) |
Merkmale
Die Neblina-Uakaris sind etwas größer und haben ein dichteres, längeres Fell als die zweite Unterart der Schwarzgesicht-Uakaris, die Aracá-Uakaris (Cacajao melanocephalus ayresi), die etwas weiter westlich beheimatet sind. Neblina-Uakaris erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 42 bis 49 Zentimetern, der Schwanz ist wie bei allen Uakaris kurz und misst rund 14 bis 22 Zentimeter. Das Gewicht beträgt rund 3 bis 4,5 Kilogramm, wobei die Männchen etwas schwerer werden als die Weibchen. Ihr Fell ist an der Oberseite des Kopfes, an den Schultern, den Armen und den Füßen schwarz, der untere Teil des Rückens, die Hüften und der kurze Schwanz sind rotbraun gefärbt. Das unbehaarte Gesicht und der Kopf sind schwarz.
Verbreitung
Neblina-Uakaris bewohnen den äußersten Norden Brasiliens, ihr Verbreitungsgebiet liegt nördlich des Rio Negro und erstreckt sich bis in das südliche Venezuela – seine genauen Ausmaße sind nicht bekannt. Ihr Trivialname leitet sich vom Pico-da-Neblina-Nationalpark ab, wo Exemplare der Unterart leben.
Die IUCN listet den Neblina-Uakari aufgrund seines relativ kleinen Verbreitungsgebietes und der Bejagung durch die Yanomami und Andere als „gefährdet“ (vulnerable).
Lebensweise
Über die Lebensweise dieser neu entdeckten Art weiß man noch sehr wenig. Möglicherweise sind sie wie Schwarzgesicht-Uakaris tagaktive Baumbewohner, die in größeren Gruppen leben und sich von hartschaligen Früchten und Samen ernähren.
Zoosituation
In Europa wird die Art nicht mehr gehalten, ehemaliger Halter war in den 1970er bis 1990er Jahren Köln.[3]
Einzelnachweise
- Jean P. Boubli, Maria Nazareth F. da Silva, Manuella V. Amado, Tomas Hrbek, Francisco Boavista Pontual, Izeni P. Farias: A Taxonomic Reassessment of „Cacajao melanocephalus“ Humboldt (1811), with the Description of Two New Species. International Journal of Primatology, Bd. 29, 3, S. 723–741, 2008 ISSN 0164-0291
- Stephen F. Ferrari, Patricia G. Guedes, Wilsea M.B. Figueiredo-Ready & Adrian A. Barnett: Reconsidering the taxonomy of the Black-Faced Uacaris, Cacajao melanocephalus group (Mammalia: Pitheciidae), from the northern Amazon Basin. Zootaxa 3866, 3, S. 353–370, September 2014 doi:10.11646/zootaxa.3866.3.3
- ZTL 18.6
Literatur
- Jean P. Boubli, Maria Nazareth F. da Silva, Manuella V. Amado, Tomas Hrbek, Francisco Boavista Pontual, Izeni P. Farias: A Taxonomic Reassessment of „Cacajao melanocephalus“ Humboldt (1811), with the Description of Two New Species. In: International Journal of Primatology. Bd. 29, Nr. 3, 2008, ISSN 0164-0291, S. 723–741.
- Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie. Springer-Verlag, Berlin u. a. 2003, ISBN 3-540-43645-6.