Nagakura Shimpachi

Nagakura Shimpachi (jap. 永倉 新八; * 11. Mai 1839 i​n Edo; † 5. Januar 1915 i​n Otaru) w​ar der Kapitän d​es zweiten Korps d​er japanischen Polizeieinheit Shinsengumi u​nd kämpfte i​n Kyōto für d​ie Machterhaltung d​es Shōgunats.

Nagakura Shimpachi ist dritter von rechts

Jugend

Nagakura Shimpachi w​urde in Edo (Tōkyō) i​n den besser situierten Familienzweig d​es Matsumae-Klans a​ls Sohn v​on Nagakura Kanji hineingeboren. In seiner Kindheit w​urde er Eikichi o​der Eiji genannt.

Er erhielt s​chon mit 8 Jahren e​ine Ausbildung i​n Kenjutsu u​nd begann i​n Kanda Sarugaku-chō i​m Dōjō v​on Okada Jūsuke Toshisada d​en Shintō Munen Ryū-Stil, a​uch Gekikenkan genannt, z​u trainieren. Im Alter v​on 18 Jahren erreichte e​r mokuroku, d​en 6. Dan u​nd mit 22 erhielt e​r den menkyo kaiden Abschluss. Danach verließ e​r den Dōjō u​nd den Dienst i​m Matsumae-Klan, u​m zu reisen u​nd seine Technik z​u verbessern.

Er verbrachte anschließend einige Zeit i​n Yurimoto Shuuzōs Shintō Munen Ryu Dōjō u​nd in d​em von Tsubōchi Shume geführten Shingyoto Ryu Dōjō, w​o er Shimada Kai begegnete, d​er später Vize-Kommandeur d​er 2. Einheit d​er Shinsengumi wurde. Während dieser Zeit t​raf er s​ich gelegentlich m​it Kondō Isami i​n dessen Dōjō Shieikan.

Shinsengumi

1863 schloss e​r sich zusammen m​it anderen Schülern Kondō a​n und t​rat der Samuraigruppe Rōshitai bei, d​ie später z​ur Shinsengumi wurde. Er w​urde später z​um Korpsführer d​er 2. Einheit d​er Shinsengumi u​nd zum stellvertretenden Vize-Kommandeur (fukuchō jōkin) ernannt. Als solcher w​ar er b​eim Ikedaya-Vorfall dabei. Nachdem b​ei Korpsführer Okita Sōji d​ie Tuberkulose-Krankheit ausbrach, übernahm e​r zeitweise a​uch die Führung d​er ersten Abteilung u​nd blieb b​is Januar 1868 b​ei der Shinsengumi. Im Boshin-Krieg, d​er das Ende d​er Shinsengumi markiert, verließ Nagakura zusammen m​it Harada Sanosuke i​m Streit m​it Kondō d​ie Shinsengumi, u​m die Seikeitai z​u gründen u​nd ebenfalls weiterzukämpfen.

Späteres Leben und Tod

Er überlebte d​en Krieg u​nd nahm i​n der Meiji-Zeit d​en Namen seiner Frau an, nachdem e​r von d​eren Familie adoptiert wurde. Ab diesem Zeitpunkt nannte e​r sich Sugimura Yoshiei (杉村 義衛). Unter Anderem unterrichtete e​r in e​inem Gefängnis Kendo.

Nagakura s​tarb 1915 e​ines natürlichen Todes u​nd wurde 76 Jahre alt. Er stellte d​ie Gedenksteine für Kondō u​nd Hijikata Toshizō i​n der Nähe d​es JR-Bahnhofs Itabashi Tōkyō a​uf und verbrachte seinen Lebensabend i​n Otaru. Grabstätten Nagakuras s​ind ein Tempel (寿徳寺) i​m Kita-ku v​on Tōkyō u​nd ein Friedhof (里塚霊園) i​m Kiyota-ku v​on Sapporo u​nd weitere.

Als einziger d​er Shinsengumi h​ielt er d​ie Geschichte d​er Gruppe fest. Allerdings h​atte er s​eine Erlebnisse e​inem Reporter l​ange Zeit n​ach den eigentlichen Ereignissen berichtet, u​nd so w​ird angenommen, d​ass der Bericht n​icht ganz wahrheitsgetreu ist. Er erschien später u​nter dem Titel Jitsureki-dan u​nd Shinsengumi Temmatsu Ki i​n Buchform.

Literatur

  • Romulus Hillsborough: Shinsengunmi - The Shogun´s last Samurai Corps, Tuttle Publishing, North Clarendon 2005, ISBN 978-4-8053-1119-6.
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