Nadine Schemmann
Nadine Schemmann (* 9. November 1977 in Solingen) ist eine zeitgenössische deutsche Designerin und Illustratorin, die unter ihrem Künstlernamen Lulu* arbeitet. Ihre Mode-Illustrationen sind regelmäßig in internationalen Magazinen zu sehen.
Leben
Nadine Schemmann wuchs in Solingen auf, begeisterte sich bereits als Kind für die Formen und Farben im Blumenladen ihrer Mutter und besuchte die August-Dicke-Schule. Sie beendete ihre Studien an der Kölner International School of Design als Beste ihres Jahrgangs und besuchte Kurse für Modedesign an der Universität der Künste Berlin. Erste berufliche Erfahrungen sammelte sie im Büro futurefarmers in San Francisco, USA und im buero destruc in Bern, Schweiz.[1] 2003 zog sie nach Berlin und arbeitet seitdem dort als freiberuflich als Designerin und mit Mode-Illustrationen.[2] Zu ihren Klienten gehörten Bloomingdale’s und Mercedes-Benz, ihre Illustrationen erscheinen in internationalen Magazinen. Lulu* nahm an zahlreichen Ausstellungen teil, unter anderem 2004 an „The Liverpool School of Art + Design“ und im London Transport Museum und 2005 in der „Wallstreet One Galerie“ in Berlin. 2005 hielt sie Seminare für das Goethe-Institut in Osaka, Tokio[3] und später auch in Basel. Laut Welt am Sonntag, Ausgabe Berlin war der Künstlername der Gestalterin im Sommer 2006 „Lulu Plastikpirat“.[4]
Ehrungen
Sie erhielt 2005 den „American Illustration 24“-Preis. Die US-amerikanische Zeitschrift „Print“ wählte sie 2005 zu den 20 besten Nachwuchs-Designerinnen der Welt. Sie steht auf der 2006 zusammengestellten Liste „100 Köpfe von morgen“, in der ausgewählte junge Menschen unter 40 Jahren vorgestellt wurden, denen wegen ihrer „Kreativität und Leistungsbereitschaft eine aussichtsreiche Zukunft“ prognostiziert wurde. 2006 nahm die Zeitschrift NEON sie in die Liste „Die 100 wichtigsten jungen Deutschen“ auf. 2009 und 2010 wurde sie in die 12-köpfige Jury der Axel-Springer-Akademie zur Vergabe des mit maximal 500.000 € dotierten „Scoop“-Förderbetrags berufen.[5][6]
Wirken
Für ihre Bilder bevorzugt Nadine Schemmann eine Arbeitsweise, bei der ihre mit dem Stift gezeichneten Motive anschließend am Computer weiter bearbeitet werden. Ihre Arbeiten wirken leicht und grazil, sie haben mit ihren harmonischen Elementen einen eigenen charakteristischen Form- und Farbstil. Sie finden sich auf den Titelbildern von Zeitschriften und CD-Covers und zum Beispiel auf Glaskollektionen von Ritzenhoff. Ihre Mode-Illustrationen erscheinen unter anderem in The New York Times, InStyle, Glamour und in teen vogue und sie gestaltet monatlich das Titelbild der südkoreanischen Ausgabe von Elle. Schemmann wurde 2007 in der FAZ zitiert, sie versuche, „das zu visualisieren, was zwischen den Zeilen steht. Ich mag am liebsten Projekte, bei denen ich sehr viel Freiheit habe.“[7] Über die Die Welt teile sie 2007 mit, „Ich bin keine Künstlerin. Meine Arbeit ist eine Dienstleistung“.[8]
Privates
Schemmann lebt und arbeitet in Berlin. Sie ist verheiratet mit dem Kunsthistoriker und Direktor des Vitra Design Museums Mateo Kries. Das Paar hat zwei gemeinsame Töchter.
Veröffentlichungen
- Mit Uta Brandes, Michael Erlhoff: Designtheorie und Designforschung. UTB/Fink, Paderborn 2009, ISBN 978-3-8252-3152-1 (UTB 3152) und ISBN 978-3-7705-4664-0 (Fink)[9]
Sekundärliteratur
- Andreas Schneitter: Mein Hort der Ideen ist meine Bibliothek. In: Die Welt (online) vom 26. August 2007
- Claudia Herling: Fokus Interview: Nadine Schemmann – Lulu*, Index Illustration [Inspiration für eigene Illustrationen; Praxistipps und Interviews]. mitp, Heidelberg 2009, ISBN 978-3-8266-5958-4, S. 170–175
Einzelnachweise
- Designtheorie und Designforschung. UTB/Fink, Paderborn 2009, Vita Nadine Schemmann
- Schemmann Nadine Graphik & Illustration, Deutschland Firmenkurzprofile - bedirect Firmenprofile, abgerufen am 29. April 2019
- Sandra Kaiser: Zwischen Bloomingdale’s und Babypuder, Rheinische Post vom 26. Januar 2007, abgerufen am 29. April 2019
- Dirk Westphal: 100 Köpfe von morgen Nadine Schemmann, Welt am Sonntag vom 4. Juni 2006, Nr. 23, S. B4, Ressort: Berlin, abgerufen am 29. April 2019
- SCOOP! 2: Axel Springer Akademie sucht erneut das kreativste Medienprojekt, Presseinformation Axel Springer Verlag vom 30. September 2009
- Scoop!-Wettbewerb. "Viele Ideen, wie wir die Welt verbessern können", .morgenpost.de vom 26. Februar 2010, abgerufen am 29. April 2019
- Stephanie Zein: Die wilde Farbe in der Vogue., Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 28. November 2007
- Andreas Schneitter: Mein Hort der Ideen ist meine Bibliothek, welt.de vom 26. August 2007, abgerufen am 29. April 2019
- Rezension auf designrhetorik.de