Nūr von Jordanien
Königin Nūr al-Hussain von Jordanien (arabisch نور الحسين, DMG Nūr al-Ḥusayn * 23. August 1951 in Washington, D.C. als Lisa Najeeb Halaby) ist die vierte Frau und Witwe des am 7. Februar 1999 verstorbenen Königs Hussein I. Königin Nūr ist Präsidentin der United World Colleges und Mitglied des Ehrenschutzkomitees der Internationalen Koordination für die Dekade für eine Kultur des Friedens und der Gewaltfreiheit für die Kinder der Welt.
Biografie
Sie ist die Tochter von Najeeb Halaby, einem ehemaligen Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums syrisch-christlicher Herkunft, und seiner ersten Frau Doris Carlquist. Sie hat zwei jüngere Geschwister, Christopher und Alexa.
Sie wuchs in den USA auf. Nach ihrem Studium der Architektur und Städteplanung an der Princeton University heiratete sie am 15. Juni 1978 Hussein I. von Jordanien. Sie gab ihren protestantischen Glauben auf, trat zum Islam über und nahm den Namen Nūr an (arabisch für Licht).
Sie ist Mutter von vier Kindern:
- Prinz Hamza, (* 29. März 1980), (Vater einer Tochter Haya (* 18. April 2007))
- Prinz Haschim (* 10. Juni 1981), (Vater einer Tochter Haala (* 6. April 2007))
- Prinzessin Iman (* 24. April 1983) und
- Prinzessin Raiyah (* 9. Februar 1986)
sowie acht Stiefkindern, darunter der amtierende König von Jordanien Abdullah II.
Jordanische Königsfamilie |
SM König Abdullah II.
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Angeblich zeigte sich Königin Nūr sehr enttäuscht, dass nicht ihr Sohn Hamza zum Nachfolger ihres Mannes bestimmt worden war. In ihrer Biografie schreibt sie dazu allerdings: „Ich unterstützte diese Entscheidung von ganzem Herzen. … Es wurde behauptet, ich drängte meinen Mann, Hamza zu seinem Nachfolger zu ernennen. Ich hatte aber stets dafür plädiert, dass Hamza die Gelegenheit zu einem Universitätsstudium erhalten sollte, um seine geistigen Interessen und Fähigkeiten zu entwickeln.“[1] Ihr Verhältnis zum amtierenden König Abdullah II. und dessen Frau Königin Rania gilt als problematisch und gespannt.
2003 veröffentlichte sie ihre Erinnerungen, das Buch wurde ein Bestseller.
Königin Nūr lebt in Washington, London und Amman. Ihre Arbeit widmet sie hauptsächlich den Armen dieser Welt und gilt dabei als Vermittlerin zwischen abendländischer und morgenländischer Kultur.
Sie ist ebenso wie Hussein Funkamateurin und hat das Amateurfunkrufzeichen JY1NH.
Als ihr erstgeborener Sohn im April 2021 mit dem Vorwurf unter Hausarrest gesetzt wurde, einen Putsch gegen König Abdullah II. geplant zu haben, bezeichnete sie dies als Verleumdung.[2]
Auszeichnungen
- 1978: Groß-Stern des Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich
- 1983: Großkreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik
- 1985: Orden de Isabel la Católica
- 1998: Elefanten-Orden
- 1989: Order of Saint John
- 1989: Königlicher Seraphinenorden
- 1989: Kemal-Damenorden
- 1994: Orden Karls III.
- 2006: Women’s World Awards – World Tolerance Award
Literatur
- Noor al-Hussein: Königin Noor. Im Geist der Versöhnung. Ein Leben zwischen zwei Welten. List Verlag, 2003, ISBN 3-471-78241-9
Weblinks
- Literatur von und über Nūr von Jordanien im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Offizielle Website der Königin Noor (englisch)
Quellen
- Biographie, S. 462
- Jordanien: Königin Nur spricht von »einer üblen Verleumdung«. In: Der Spiegel. Abgerufen am 4. April 2021.