Musik-Akademie der Stadt Basel

Die Musik-Akademie d​er Stadt Basel i​st eine a​us vier Instituten bestehende Musikhochschule, welche s​eit 2008 z​ur Fachhochschule Nordwestschweiz gehört. Sie befindet s​ich im Vorstädte-Quartier d​er Stadt Basel.

Musik-Akademie Basel
Gründung 8. Februar 1867
Trägerschaft staatlich
Ort Basel, Schweiz
Präsidentin Silvia Rapp[1]
Studierende ca. 600
Website www.musik-akademie.ch
Hauptgebäude (2012)

Geschichte

Mitbegründer der Allgemeinen Musikschule in Basel, Johann Jakob Schäublin
Basler Mäzen und Gründer der Schola Cantorum Basiliensis, Paul Sacher

Am Anfang d​er MAB s​tand die Gründung d​er Allgemeinen Musikschule a​m 8. Februar 1867 a​uf Initiative d​es Basler Waisenvaters Johann Jakob Schäublin u​nd der Gesellschaft für d​as Gute u​nd Gemeinnützige Basel.

Erster Direktor w​ar Selmar Bagge i​n den Jahren 1868 b​is 1896, danach leitete d​er Komponist Hans Huber d​ie Allgemeine Musikschule v​on 1896 b​is 1918 künstlerisch, u​nd die administrative Leitung l​ag bei Heinrich Zickendraht. Hans Huber gründete ausserdem i​m Jahr 1905 d​ie Hochschule für Musik a​ls Konservatorium, d​as erste seiner Art i​n der deutschsprachigen Schweiz.

1954 w​urde die i​m Jahr 1933 v​on Paul Sacher gegründete Schola Cantorum Basiliensis m​it der Allgemeinen Musikschule u​nd der Hochschule für Musik vereinigt. Alle d​rei Institute zusammen bildeten seither d​ie Musik-Akademie d​er Stadt Basel. Im Jahr 2001 wurden d​ie Musikalischen Grundkurse a​ls viertes Institut eingeführt. Seit 2008 gehört d​ie Musik-Akademie d​er Stadt Basel z​ur Fachhochschule Nordwestschweiz.

Bekannte Dozenten[2][3][4][5][6]

Hochschule für Musik

Jazzcampus

Schola Cantorum Basiliensis

Meisterklassen

  • Ferruccio Busoni, italienischer Pianist und Komponist, gab ab 1910 am Basler Konservatorium einen Meisterkurs und mehrere Klavierabende.
  • Egon Petri, Pianist und ein Schüler Busonis, leitete 1908 einen Meisterkurs und unterrichtete 1920/21 Klavier am Konservatorium.
  • Wanda Landowska, Pionierin des Cembalos aus Polen, gab 1919 am Konservatorium einen Meisterkurs und Recitals mit Musik des 18. Jahrhunderts.
  • Paul Baumgartner, Pianist, lehrte ab 1937 am Basler Konservatorium und leitete dort über Jahrzehnte die Meisterklasse für Klavier.
  • Sandor Vegh, Geiger, unterrichtete von 1953 bis 1964 die Meisterklasse für Violine am Konservatorium.
  • Pierre Boulez, Komponist und Dirigent, leitete 1960 bis 1963 Meisterklassen für Komposition und gab Interpretations- und Dirigierkurse an der Basler Musik-Akademie.
  • Karlheinz Stockhausen, deutscher Komponist, unterrichtete an der Musik-Akademie im Sommersemester 1963 die Meisterklasse für Komposition.
  • Henri Pousseur, belgischer Komponist, unterrichtete 1963/64 an der Musik-Akademie die Meisterklasse für Komposition.
  • Mstislaw Rostropowitsch, russischer Cellist, gab im August/September 1977 einen Meisterkurs am Basler Konservatorium.
  • Walter Levin gab als Primarius des LaSalle-Quartetts Meisterkurse an der Musik-Akademie und leitete Kammermusik-Kurse an der Basler Hochschule für Musik.
  • Rudolf Buchbinder, österreichischer Pianist, leitete von 1976 bis 2010 eine Meisterklasse für Klavier an der Basler Hochschule für Musik.
  • Krystian Zimerman, Pianist, unterrichtete 1996–2004 eine Meisterklasse für Klavier an der Basler Hochschule für Musik.
  • Heinrich Schiff, österreichischer Cellist, unterrichtete von 1979 bis 1990 eine Meisterklasse für Violoncello am Konservatorium der Musik-Akademie Basel.

Direktoren und Schulleiter

  • Johann Jakob Schäublin, der Basler Lehrer und Waisenvater, trug mit seinen Bildungsideen massgeblich zur Gründung der Allgemeinen Musikschule 1867 bei.
  • Selmar Bagge, der Cellist, Komponist und Musikkritiker, zuvor in Wien und Leipzig tätig, wurde 1868 erster Direktor der Allgemeinen Musikschule.
  • Hans Huber, Schweizer Komponist und Pianist, leitete ab 1896 die Musikschule und baute das Konservatorium als Berufsschule auf.
  • Hermann Suter, Komponist und Dirigent, leitete von 1918 bis 1921 Musikschule und Konservatorium und unterrichtete die Kompositionsklasse.
  • Walter Müller von Kulm, Komponist und Musikpädagoge, leitete von 1947 bis 1964 Musikschule und Konservatorium, ab 1954 in Doppeldirektion mit Paul Sacher.
  • Paul Sacher gründete 1933 die Schola Cantorum Basiliensis und war von 1954 bis 1969 Direktor der Musik-Akademie.
  • Willy Rehberg, Pianist und Musikpädagoge, war 1921 bis 1926 Direktor von Musikschule und Konservatorium, wo er Klavier und Kammermusik unterrichtete.
  • Felix Weingartner, Dirigent, brachte dem Institut in seiner Direktionszeit von 1927 bis 1935 mit Dirigentenkursen internationalen Glanz.
  • Klaus Linder, Pianist und Musikpädagoge, unterrichtete Klavier, leitete ab 1964 das Konservatorium und war 1969 bis 1974 Direktor der Musik-Akademie.
  • Thüring Bräm, Komponist und Dirigent, war von 1973 bis 1987 Leiter der Musikschule, dirigierte mehrere Ensembles und das Konservatoriums-Orchester.
  • Rudolf Kelterborn, Komponist, übernahm von 1983 bis 1994 die Leitung der Musik-Akademie Basel und unterrichtete Komposition.
  • Regula Rapp, Musikwissenschaftlerin, leitete von 2005 bis 2012 die Schola Cantorum Basiliensis.
  • Pedro Memelsdorff, Flötist und Musikwissenschaftler, leitete von 2013 bis 2015 die Schola Cantorum Basiliensis.
  • Stephan Schmidt, Gitarrist, leitete 2002–2012 als Rektor die Hochschule für Musik; seither ist er Direktor der Musik-Akademie Basel.

Weitere Dozenten

  • Karl Nef, Ordinarius für Musikwissenschaft, unterrichtete von 1904 bis 1928 an Musikschule und Konservatorium Musikgeschichte.
  • Edwin Fischer, Schweizer Pianist, studierte ab 1896 in den von Hans Huber geleiteten Fortbildungsklassen für Klavier.
  • Emile Jaques-Dalcroze, Musikpädagoge, dessen Methode mit rhythmischer Gymnastik ab 1905 an Musikschule und Konservatorium eingeführt wurde.
  • Rudolf Moser, Komponist, berief Felix Weingartner 1928 zum Lehrer für Komposition und Theorie an die Musik-Akademie.
  • August Wenzinger, Cellist und Gambist, unterrichtete am Konservatorium und an der Schola Cantorum Basiliensis und leitete deren Konzertgruppe.
  • Erich Schmid, Dirigent und Komponist, lehrte von 1963 bis 1973 Dirigieren an der Musik-Akademie und leitete das Konservatoriums-Orchester.
  • Luciano Berio, Komponist aus Italien, leitete im Februar 1986 eine Komponisten-Woche mit Studierenden der Musik-Akademie.
  • Hans Werner Henze, Komponist, lehrte 1988 während einer Komponisten-Woche als Gastdozent an der Musik-Akademie.
  • Klaus Huber, Schweizer Komponist, unterrichtete von 1962 bis 1973 Komposition und Theorie an der Musik-Akademie.
  • Gerald Bennett, US-amerikanischer Komponist, war ab 1967 Lehrer für Musiktheorie und von 1969 bis 1976 Leiter des Basler Konservatoriums.
  • Jacques Wildberger, Schweizer Komponist, unterrichtete an der Musik-Akademie von 1957 bis 1987 Komposition, Satzlehre und Analyse.
  • Robert Suter, Schweizer Komponist, lehrte von 1955 bis 1984 die Fächer Komposition, Analyse und Kontrapunkt an der Musik-Akademie.
  • Heinz Holliger, Schweizer Oboist, Komponist und Dirigent, studierte von 1961 bis 1963 Komposition an der Musik-Akademie und war 2003/04 Gastprofessor an der Basler Hochschule für Musik.
  • Jürg Wyttenbach, Schweizer Komponist, unterrichtete an der Musik-Akademie ab 1967 Klavier und war Lehrer für die Interpretation zeitgenössischer Musik.
  • Thomas Kessler, Komponist und Pionier der elektronischen Musik, unterrichtete von 1973 bis 2000 Komposition und Musiktheorie und baute an der Musik-Akademie das Elektronische Studio auf.
  • Friedhelm Döhl, Komponist und Musikpädagoge, war von 1974 bis 1982 Direktor der Musik-Akademie und förderte neue Unterrichtsformen.
  • Hans-Martin Linde, Flötist, unterrichtete seit 1957 Flöte an der Schola Cantorum, leitete mehrere Ensembles und stand von 1976 bis 1979 dem Konservatorium vor.
  • Eugen Dombois, Lautenist, lehrte von 1962 bis 1996 Laute an der Schola Cantorum Basiliensis und zog viele Schüler an.
  • Wolfgang Neininger, Geiger, unterrichtete von 1963 bis 1991 Violine, Theorie und Satzlehre am Konservatorium und an der Schola Cantorum.
  • Gustav Leonhardt, Cembalist, studierte 1947 bis 1950 an der Schola Cantorum Basiliensis und kehrte später als Gastdozent an das Institut zurück.
  • Jordi Savall, italienischer Gambist, studierte bei August Wenzinger an der Schola Cantorum, wo er ab 1973 selbst Viola da gamba unterrichtete.
  • René Jacobs, belgischer Dirigent und Countertenor, lehrte ab 1978 an der Schola Cantorum Barockgesang und entfaltete Aktivitäten als Sänger und Ensembleleiter.
  • Peter-Lukas Graf, Flötist, war von 1973 bis 1994 Dozent für Flöte an der Musik-Akademie Basel.
  • Peter Eötvös, ungarischer Komponist, war im Studienjahr 2005/06 Gastprofessor an der Hochschule für Musik in Basel.
  • Beat Furrer, Komponist, war im Studienjahr 2007/08 Gastprofessor an der Hochschule für Musik in Basel.
  • Oscar Ghiglia, italienischer Gitarrist, lehrte von 1983 bis 2005 Gitarre an der Basler Hochschule für Musik.
  • Georg Friedrich Haas, österreichischer Komponist, lehrte 2005–2013 Komposition und Musiktheorie an der Basler Hochschule für Musik.

Literatur

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. https://www.musik-akademie.ch/de/ueber-uns/organisation.html
  2. Galerie - Musik-Akademie Basel. Abgerufen am 9. April 2018.
  3. Dozierende - JAZZCAMPUS. Abgerufen am 10. April 2018.
  4. Dozierende - Schola Cantorum Basiliensis. Abgerufen am 10. April 2018.
  5. Wohlthat, Martina, 1960-: Tonkunst macht Schule : 150 Jahre Musik-Akademie Basel : 1867–2017. 1. Auflage. Schwabe Verlag Basel, Basel 2017, ISBN 978-3-7965-3659-5, S. 1437.
  6. Hans Oesch: Die Musik-Akademie der Stadt Basel. 1. Auflage. Schwabe & Co. Verlag, Basel 1967, S. 1205.

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