Munt-la-Schera-Tunnel
Der Munt-la-Schera-Tunnel (auch Tunnel Munt la Schera, Tunnel Livigno) unter dem Munt la Schera ist ein Strassentunnel, der das Engadin im Schweizer Kanton Graubünden mit Livigno in der italienischen Provinz Sondrio verbindet. Für die Nutzung wird eine Maut erhoben.[2] Erstellt wurde er für den Bau der Staumauer Punt dal Gall an der Landesgrenze Schweiz–Italien, die 1968 fertiggestellt wurde. Er diente für den Transport von Baumaterial für die 130 Meter hohe Bogenstaumauer. Nachdem die Mauer fertiggestellt und der See geflutet wurde, wurde der Tunnel mit Einschränkungen auch für den allgemeinen Verkehr geöffnet. Eigentümer sind die Engadiner Kraftwerke.[3]
Munt-la-Schera-Tunnel | ||||
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Nördliches Portal des Munt-la-Schera-Tunnels | ||||
Nutzung | Strassentunnel | |||
Verkehrsverbindung | Verbindung Engadin – Lago di Livigno | |||
Ort | Munt la Schera | |||
Länge | 3385 m | |||
Anzahl der Röhren | 1 | |||
Bau | ||||
Bauherr | Engadiner Kraftwerke | |||
Baubeginn | 1965 | |||
Betrieb | ||||
Betreiber | Engadiner Kraftwerke | |||
Maut | 13–97 CHF[1] | |||
Lage | ||||
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Koordinaten | ||||
Nordportal (Punt la Drossa) | 810547 / 170591 | |||
Südportal | 811470 / 167349 |
Der Tunnel ist 3385 Meter lang, beginnt am Punt la Drossa im Tal der Ova dal Fuorn, an der ganzjährig offenen Ofenpassstrasse, und verläuft östlich der Spölschlucht in praktisch gerader Linie nach Süden an das Nordufer des Lago di Livigno. Beide Portale liegen auf dem Boden der Gemeinde Zernez und damit auf Schweizer Staatsgebiet. Vom Südportal aus verläuft die Strasse nach Westen über den Punt dal Gall und danach nach Süden – ständig am Ufer des Stausees entlang – nach Livigno. Die schweizerische Zollstation befindet sich am nördlichen Tunnelportal, die Mautstation der Engadiner Kraftwerke auf der Staumauer und der italienische Zoll an deren Westende; die Staatsgrenze verläuft quer über die Staumauer.
Der Tunnel ist nur einspurig befahrbar, der Richtungswechsel erfolgt üblicherweise alle 15 Minuten. Während der Spitzenzeiten der Skisaison wird der Tunnel stundenweise nur in eine Richtung geöffnet. Dann kann der Tunnel von 5:00–10:00 Uhr resp. 5:00–11:00 Uhr nur in Richtung Schweiz und von 10:00–20:00 Uhr resp. 11:00–19:00 Uhr nur in Richtung Livigno befahren werden. Während der Nachtstunden wird die wechselweise Befahrung des Tunnels über eine Ampel geregelt.[3] Zugelassen sind Fahrzeuge mit einer Maximalhöhe von 3,6 Metern und einer Maximalbreite von 2,5 Metern. Die Benutzung ist gebührenpflichtig, die Maut wird beim Südportal an der Mautstelle auf der Staumauer entrichtet. Seit dem 1. Januar 2010 ist die Strecke durchgehend geöffnet, zuvor war der Tunnel nachts geschlossen. Da Mitte 2008 das Befahren des Tunnels mit Fahrrädern amtlich verboten wurde, verkehrt von Mitte Juni bis Mitte September täglich zwischen 10:00 Uhr und 15:00 Uhr etwa halbstündlich ein kostenpflichtiger Shuttlebus für Radfahrer. Aufgrund steigenden touristischen Verkehrs kam es im Winter zunehmend zu Staus auf der Ofenpassstrasse, wodurch die Zufahrt zum Münstertal blockiert wurde.[4] Dieser Situation wird inzwischen durch «Verkehrsregelungsplätze» entgegengewirkt. Reisende nach Livigno werden hierbei auf vorgelagerten Plätzen gesammelt und dann blockweise durch den Tunnel gelassen.
Weblinks
Einzelnachweise
- Abhängig von Fahrzeug und Tageszeit, siehe Preisliste (Sommerpreisliste 2018, abgerufen am 14. Juni 2018).
- https://www.adac.de/reise-freizeit/maut-vignette/schweiz/
- Tunnel Livigno. Engadiner Kraftwerke. Abgerufen am 4. März 2018.
- Bündnerland droht Italien mit Tunnelsperrung. In: Tages-Anzeiger. 11. Oktober 2011. Abgerufen am 4. März 2018.