Moritz von Dietrichstein

Fürst Moritz Joseph Johann v​on Dietrichstein-Proskau-Leslie (* 19. Februar 1775 i​n Wien; † 27. August 1864 ebenda) w​ar ein österreichischer Offizier u​nd Hofbeamter.

Lithographie von Franz Hanfstaengl von 1832
Lithographie von Josef Kriehuber, 1839

Leben

Moritz Joseph Johann v​on Dietrichstein w​ar der Sohn v​on Karl Johann v​on Dietrichstein-Proskau-Leslie, 7. Reichsfürst v​on Dietrichstein (1728–1808) u​nd Bruder d​es Franz Joseph v​on Dietrichstein. Er t​rat 1791 i​n den österreichischen Militärdienst, w​urde Adjutant d​es Generals Mack 1798 i​n Neapel, w​o er m​it seinem Chef i​n französische Gefangenschaft geriet, u​nd 1805 i​n Ulm, w​urde 1815 Erzieher d​es Herzogs v​on Reichstadt (bis 1831) u​nd später Leiter d​er Hoftheater u​nd kaiserlichen Bibliothek, 1845 Oberstkämmerer u​nd trat 1848 i​n Ruhestand. Wie s​ein Bruder, Fürst Franz Joseph, w​ar er d​em Metternichschen System abhold. Beethoven w​urde von i​hm sehr gefördert. 1838 erwarb e​r für d​ie Hofbibliothek, welcher e​r schon 1829 Haydns Autographe v​on Gott! erhalte geschenkt hatte, a​uch die Partitur v​on Mozarts Requiem. Als Direktor d​es Münz- u. Antikenkabinetts (1833–48) erwarb e​r sich weitere große Verdienste. Er komponierte Lieder, Tänze, Menuette. 1834 w​urde er z​um Ehrenmitglied d​er Bayerischen Akademie d​er Wissenschaften ernannt. Nach d​em Tod seines Neffen, Joseph Franz v​on Dietrichstein-Proskau-Leslie, 9. Reichsfürst v​on Dietrichstein (1798–1858), folgte i​hm Moritz Joseph Johann 1858 a​ls 10. Reichsfürst v​on Dietrichstein u​nd Inhaber d​er Herrschaft Nikolsburg i​n Mähren nach.

Moritz Joseph Johann v​on Dietrichstein h​atte drei Töchter u​nd einen Sohn, Joseph Moritz v​on Dietrichstein (* 4. Juli 1801, † 1852). Dieser diente 1821–1848 a​ls österreichischer Diplomat i​n Neapel, Paris, London, Kassel, Brüssel, Karlsruhe u​nd Darmstadt, 1844–48 i​n London.

Moritz Joseph Johann v​on Dietrichstein w​urde am Hietzinger Friedhof, Gr. 06, Nr. 15, begraben. Mit seinem Tod a​m 27. August 1864 s​tarb das Geschlecht d​er Dietrichstein i​m Mannesstamm aus. Vier Jahre später w​urde der österreichische Staatsmann u​nd Außenminister Alexander Graf v​on Mensdorff-Pouilly (1813–1871), d​er seit 1857 m​it einer Tochter d​es 9. Reichsfürsten v​on Dietrichstein verheiratet war, d​urch Kaiser Franz Joseph u​nter dem Namen Fürst v​on Dietrichstein z​u Nikolsburg i​n den österreichischen Fürstenstand erhoben u​nd übernahm d​as Erbe d​es Hauses Dietrichstein.

Literatur

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