Monodromie

Monodromie bezeichnet i​n der Mathematik, w​ie sich Objekte a​us der Analysis, Topologie o​der in d​er algebraischen u​nd Differentialgeometrie verhalten, sobald s​ie sich u​m eine Singularität bewegen.

Monodromie i​st eng verbunden m​it der Theorie d​er Überlagerungen u​nd ihren Degenerierungen i​n Verzweigungspunkten. Monodromietheorie i​st motiviert d​urch das Phänomen, d​ass bestimmte Funktionen, d​ie man definieren möchte, i​n der Nähe v​on Singularitäten mehrwertig werden. Diese Monodromieeigenschaft lässt s​ich am besten d​urch die sogenannte Monodromiegruppe messen, e​ine Gruppe v​on Abbildungen, d​ie auf d​en Werten d​er Funktion operiert. Diese Gruppenoperation kodiert d​as Verhalten d​er Werte b​eim Umlaufen d​er Singularität.

Definition

Sei ein zusammenhängender und lokal zusammenhängender punktierter topologischer Raum mit Basispunkt . Sei weiterhin eine Überlagerung mit Faser . Für eine Schleife mit Startpunkt sei die Liftung von mit Startpunkt . Weiterhin bezeichne den Endpunkt , der sich im Allgemeinen von unterscheiden kann.

Es lässt sich beweisen, dass diese Konstruktion zu einer wohldefinierten Gruppenoperation der Fundamentalgruppe auf der Faser führt. Hierbei ist der Stabilisator von genau . Das bedeutet, dass ein Element einen Punkt in der Faser genau dann invariant lässt, wenn es durch das Bild einer Schleife in mit Basispunkt repräsentiert wird.

Diese Gruppenwirkung wird als Monodromiewirkung beschrieben. Der Gruppenhomomorphismus in die Automorphismengruppe von ist die Monodromie. Das Bild des Homomorphismus wird als die Monodromiegruppe bezeichnet.

Literatur

  • V.I. Danilov: Monodromy. Springer-Verlag, ISBN 978-1-55608-010-4
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