Mollnegg

Mollnegg i​st ein Ort, d​er großteils i​n der Marktgemeinde Münzbach i​m Bezirk Perg i​n Oberösterreich, i​n geringem Ausmaß a​uch in d​er Gemeinde Arbing liegt.

Mollnegg (Zerstreute Häuser)
Ortschaft
Mollnegg (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Perg (PE), Oberösterreich
Gerichtsbezirk Perg
Pol. Gemeinde Münzbach
Koordinaten 48° 15′ 10″ N, 14° 43′ 21″ O
Höhe 400 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 151 (1. Jän. 2021)
Gebäudestand 31 (2001)
Postleitzahlenf0 4323 Münzbach, 4341 Arbing, 4342 Baumgartenbergf1
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 10287
Zählsprengel/ -bezirk Münzbach (41113 000)
Ortsteile auch in Gemeinde Arbing
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; DORIS
f0
151

BW

Geographie

Mollnegg (Einzellage)
Ortschaft
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Perg (PE), Oberösterreich
Gerichtsbezirk Perg
Pol. Gemeinde Arbing  (KG Puchberg im Machland I)
Koordinaten(K) 48° 14′ 51,8″ N, 14° 43′ 13,1″ O
Höhe 395 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 6 (1. Jän. 2021)
Gebäudestand 2 (2001)
Postleitzahl 4341 Arbing
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 10024
Zählsprengel/ -bezirk Arbing (41102 003)
Ortsteile auch in Gemeinde Münzbach
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; DORIS;
(K) Koordinate nicht amtlich
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Vorlage:Infobox Gemeindeteil in Österreich/Wartung/Nebenbox
f0
6

BW

Die a​us zerstreuten Häusern bestehende Ortschaft m​it 136 Einwohnern z​um Stichtag 1. Jänner 2001 befindet s​ich im Süden d​er Marktgemeinde a​uf rund 400 m ü. A. u​nd grenzt i​m Süden a​n die Ortschaften Hummelberg u​nd Roisenberg i​n der Katastralgemeinde Puchberg i​m Machland i​n Arbing. Priehetsberg i​m Westen, d​er Markt Münzbach i​m Norden u​nd Pilgram i​m Nordosten s​ind benachbarte Ortschaften innerhalb d​er Katastral- u​nd Marktgemeinde Münzbach. Im Osten reicht d​ie zur Katastralgemeinde Innernstein i​n Münzbach gehörige Ortschaft Obergaisberg a​n Mollnegg heran. Zwei Gehöfte d​er Ortschaft zählen z​ur Katastralgemeinde Puchberg i​m Machland I i​n der Gemeinde Arbing.

Die Grenze zwischen Priehetsberg u​nd Mollnegg w​ird im Westen u​nd Norden teilweise d​urch den a​us dem Markt Münzbach kommenden Mollneggerbach gebildet. Dieser bildet s​ich aus mehreren kleinen Gerinnen u​nd es entsteht daraus i​m Grenzbereich v​on Hummelberg, Priehetsberg u​nd Mollnegg gemeinsam m​it weiteren Gerinnen d​er in d​en Tobrabach mündende Falkenauerbach.

Mollnegg gehört z​ur oberösterreichischen Raumeinheit Aist-Naarn-Kuppenland.[1]

Geschichte

Um 1380 i​st Molnek erstmals urkundlich erwähnt. Dieser Ortsname k​ann als gefügter -eck-Name m​it mittelhochdeutsch mol, molle ‘Eidechse, Molch’ interpretiert werden o​der mit rekonstruiertem slawischem *smolьnikъ z​u *smola (vgl. m​it slk., sln. smola). Die slawische Variante k​ann mit Pechgewinnung i​n Zusammenhang gebracht werden, d​a in dieser Gegend d​es Mühlviertels s​o genannte Pechölsteine gebräuchlich waren, d​as sind glatte Steine m​it blattadernförmig herausgemeißelten Rinnen, i​n denen a​us Kiefernholz gewonnenes, öliges Harz ablaufen kann. In Münzbach g​ibt es weiters d​ie Flurnamen Molneggerfeld u​nd Molneggergarten.[2] Der Name w​ird darum z​u den slawischen Sprachspuren i​m Mühlviertel gezählt.[3]

Im Urbar d​er Herrschaft Windhaag wurden 1636 d​rei Steinbrüche b​eim Mollnegger, Wansch u​nd Mayrhofer genannt, d​ie „schönen Granit für Steinmetzarbeiten“ lieferten.[4]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In Mollnegg befinden s​ich mehrere Kleindenkmäler, d​ie von d​en jeweiligen Errichtern bzw. d​eren Nachkommen i​n Stand gehalten bzw. erneuert werden. Oberhalb d​es Mollneggerbaches r​und einen Kilometer südlich d​es Marktes befindet s​ich eine a​ls Felsenruhe bezeichnete Steinformation. Das Naturdenkmal wurden Mitte d​er 1920er-Jahre a​ls Wanderziel erschlossen, d​er Rastplatz w​urde in d​en 1990er-Jahren revitalisiert.[5]

  • Plank-Kapelle: Entstehungsgeschichte und Alter der ursprünglichen, 1991 abgetragenen Kapelle sind unbekannt, die 1992 neu auf einem starken Fundament aus Ziegeln errichtete Kapelle enthält eine restaurierte Marienstatue aus der alten Kapelle sowie die Bilder Herz-Jesu und Herz-Maria. Die Kapelle dient der Abhaltung von Maiandachten.
  • Bildstock/Kapelle bei Hochwimmer: Der alte, 2005 abgetragene Bildstock wurde zum Dank für die gute Heimkehr aus dem Ersten Weltkrieg errichtet. 2005 wurde ein erweiterter Neubau geschaffen und enthält die Statuen der Gottesmutter MKaria, des Landespatrones Leopold und des hl. Antonius.
  • Steinsäule beim Wegerer-Feld: Es handelt sich um eine sechsteilige Gedenksäule aus Granit ohne Jahreszahl. Sie soll an einen Kampf erinnern, der entweder in der Bauernkriegszeit oder wahrscheinlicher in der napoleonischen Zeit stattgefunden haben.
  • Marterl bei Wegerer: Das Marterl wurde zum Gedenken an den tödlichen Waldunfall vom 17. Dezember 1936 errichtet und besteht aus einem auf einem Steinsockel stehenden Granitstein mit dem Gemälde einer Bachlandschaft, das durch ein Glas geschützt ist. Darüber befindet sich ein in Stein gemeißeltes Kreuz.
  • Unter-Öllinger-Kapelle: Entstehungsgeschichte und Alter der ursprünglichen, bereits baufälligen Kapelle sind unbekannt. An deren Stelle wurde 1998 eine neue Kapelle errichtet und 1999 eingeweiht.
  • Dammayr-Kapelle: Die Kapelle wurde 1989 anstatt einer älteren errichtet, die auf Grund eines neuen Güterweges keinen Zugang mehr hatte, weil der daran vorbeiführende Prozessweg aufgegeben wurde. Im Innern der Kapelle befinden sich eine Marienstatue, vier Hinterglasbilder und Öldrucke Herz-Jesu und Herz-Maria. Bei der Kapelle finden Maiandachten statt.
  • Dammayr-Kreuz: Das aus Holz geschnitzte Kreuz aus dem Jahr 1960 befindet sich in einer Nische an der Hauswand des Dammayrgutes.

Persönlichkeiten

  • Der Unternehmer Franz Greisinger wurde in Mollnegg geboren. Er errichtete 1995 in Münzbach einen Fleischverarbeitungsbetrieb, der in den Folgejahren stark ausgebaut wurde und mehr als 500 Mitarbeiter beschäftigt.

Einzelnachweise

  1. Amt der Oö. Landesregierung, Naturschutzabteilung (Hrsg.): Raumeinheit Aist-Naarn-Kuppenland (= Natur und Landschaft. Leitbilder für Oberösterreich. Band 16). Linz 2007 (zobodat.at [PDF; 1,1 MB; abgerufen am 18. November 2021]).
  2. Karl Hohensinner (b): Etymologie und Volksetymologie anhand des „Ortsnamenbuchs des Landes Oberösterreich“, Bezirke Freistadt und Perg. In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines. Jahrgang 148, Band I. Abhandlungen, Institut für Landeskunde, Linz 2003, S. o.A. (zobodat.at [PDF]).
  3. Christa Hlwawinka: Slawische Sprachspuren im Mühlviertel. Diplomarbeit Universität Wien, Wien 2009 (Diplomarbeit PDF, 1,9 MB, othes.univie.ac.at).
  4. Georg Grüll: Geschichte des Schlosses und der Herrschaft Windhaag. In: Oberösterreichischer Musealverein, Gesellschaft für Landeskunde (Hrsg.): Die Herrschaft Windhaag 1636. S. 225 ff (zobodat.at [PDF]).
  5. Josef Grafeneder: Kleindenkmale in Münzbach. In: Münzbach. Land und Leute gestern und heute. Herausgeber: Marktgemeinde Münzbach, Ried im Innkreis 2010, ISBN 978-3-902684-17-2, S. 441ff.
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