Militärflugplatz Plantlünne/Wesel
Der Militärflugplatz Plantlünne/Wesel befand sich in der Nähe der Stadt Lingen (Ems) zwischen Bramsche-Wesel und Plantlünne beiderseits der Bundesstraße 70, in Höhe der Mülldeponie Venneberg.
Der Einsatzhafen wurde von Strafgefangenen errichtet, die in bewachten Kolonnen vom Militärflugplatz Plantlünne/Wesel zum Dortmund-Ems-Kanal zogen, um dort mit Schaufeln und bloßen Händen Schiffsladungen mit Baustoffen und Pflastermaterial für den Flugplatzausbau auf Feldbahnloren oder Lkw zu verladen.[1] Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges war der Flugplatz mit 60 bis 120 Flugzeugen einsatzfähig.
Ab Juni 1940 wurden die Einrichtungen nur schrittweise ausgebaut. Gut zwei Kilometer östlich entstand ein Munitionslager mit rund 20 ha Fläche. Durch das Waldgebiet Venneberg wurden zudem breite Schneisen geschlagen und mit asphaltierten Straßen erschlossen, an denen man Abstellplätze für die Flugzeuge einrichtete, ebenso eine Flugzeugwerft.
Für diese Arbeiten und auch bei dem Bau von Flakstellungen wurden unter anderem kriegsgefangene Rotarmisten eingesetzt. Sie waren in einer separaten Baracke im Lager Venneberg einquartiert und unzureichend versorgt, so dass Hungertote zu verzeichnen waren.
Nach mehreren Bombardierungen nahmen die Briten am 9. April 1945 den Flugplatz in Besitz und flogen von dort aus Einsätze. Ein tragischer Irrtum nahm hier am 3. Mai 1945 seinen Anfang. Britische Kampfflugzeuge stiegen auf und versenkten in der Lübecker Bucht die Cap Arcona und Thielbek, auf denen sich zahlreiche Häftlinge des KZ Neuengamme befanden.
- Bunkerruine
- Grabensystem
- Militärruine
- Flakstellung
Weblinks
Einzelnachweise
- Alfons Wolbers (Hrsg.): Auf den Spuren der St. Gertrudis-Pfarrgemeinde in Bramsche, Altkreis Lingen. Von ihren Anfängen bis in unsere Zeit. Heimatverein, Lingen Bramsche 2000.