Miles & More
Miles & More ist mit mehr als 30 Millionen Teilnehmern das größte Vielflieger- und Prämienprogramm in Europa. Das Miles & More Programm ist am 1. Januar 1993 mit sieben Programmpartnern gestartet und seit September 2014 agiert die Miles & More GmbH als eigenständige Gesellschaft. Als 100-prozentige Tochter der Deutschen Lufthansa AG hat das Unternehmen seinen Sitz in Frankfurt am Main.
Miles & More GmbH | |
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | September 2014 |
Sitz | Frankfurt-Flughafen, Deutschland |
Mitarbeiterzahl | Rund 300 (Stand: 2017) |
Umsatz | 196,5 Mio. Euro (2011) |
Website | miles-and-more.com |
Teilnehmer können bei mehr als 300 Partnern Meilen sammeln und einlösen. Dazu gehören 40 Airline-Partner, darunter die 28 Fluggesellschaften der Star Alliance sowie rund 270 Unternehmen außerhalb der Luftfahrt aus den Branchen Hotels, Mietwagen, Kreuzfahrten, Abonnements und Bücher, Banken und Versicherungen, Telekommunikation und Elektronik sowie Shopping und Lifestyle.
Teilnehmende Gesellschaften
Neben der Lufthansa gehören weitere Luftfahrtunternehmen Miles & More an. Diese sind Austrian Airlines Group (seit 2000), Swiss (seit 2006), Air Dolomiti (seit 2008), Brussels Airlines (seit 2009) und Eurowings (seit 2010), die mittlerweile durch Übernahmen zu Lufthansa-Tochtergesellschaften geworden sind, sowie die von Lufthansa unabhängigen Star-Alliance-Mitglieder LOT (seit 2003), Croatia Airlines (seit 2005) und Luxair (seit 2009). Weitere Teilnehmer sind unter anderem die anderen Star Alliance Mitglieder, von denen viele ihr eigenes Vielfliegerprogramm betreiben.[1]
Betreiber und Wirtschaftlichkeit
Die Miles & More GmbH mit Sitz am Flughafen Frankfurt Main ist eine 100-prozentige Tochter der Lufthansa AG.[2]
Aus betriebswirtschaftlicher Perspektive ist das Vielfliegerprogramm für den Lufthansa-Konzern äußerst lukrativ: Laut Branchenexperten trug das Programm, dessen Gewinnbeitrag bisher nicht offiziell im Konzern-Geschäftsbericht veröffentlicht wird, im Geschäftsjahr 2012 rund 700 Mio. Euro zum Konzerngewinn bei.[3]
Nutzer
Im Februar 2011 hatte das Miles-&-More-Programm 20 Millionen Teilnehmer weltweit, darunter 6 Millionen in Deutschland und eine Million in der Schweiz. Nach damaligen Angaben würden jeden Tag durchschnittlich 5000 neue Mitglieder hinzukommen.[4][5] Jeden Monat registrieren sich 50.000 neue Teilnehmer, um bei Partnerunternehmen Prämienmeilen zu sammeln und einzulösen.[6] Ende 2012 hatte das Programm 23 Millionen Teilnehmer und im März 2014 mehr als 25 Millionen.[7][8]
Nach eigenen Angaben des Betreibers beträgt das Durchschnittsalter der Teilnehmer 46 Jahre. 60 % der Nutzer sind männlich, 40 % weiblich.[9] Im Jahr 2010 sammelten die Teilnehmer insgesamt 198 Milliarden Meilen.[10] Ende 2012 verfügten Lufthansa-Kunden über 205 Milliarden Bonusmeilen. Das Unternehmen verbuchte deren Wert intern mit 1,66 Milliarden Euro (Passive Rechnungsabgrenzung). Etwa 20 bis 30 Prozent der Meilen werden nicht genutzt.[11]
Über die Zahl der Mitglieder des höchsten Status, HON Circle Member, macht die Miles & More GmbH keine Angaben. Im März 2007 sollen es knapp 3000 HON Circle Member gewesen sein.[12] Spätere Schätzungen gehen von einer Zahl von 2000 bis 4000 im Jahr 2011 aus.[5]
Meilen
Die Rechnungseinheit des Programms sind „Meilen“. Diese teilen sich in Statusmeilen und Prämienmeilen. Meilen sind personengebunden. Sie sind nicht auf andere Teilnehmer übertragbar.
Prämienmeilen verfallen nach 36 Monaten, es sei denn, der Inhaber besitzt einen Status, eine (kostenpflichtige) Lufthansa-Kreditkarte Gold oder eine (kostenpflichtige) Austrian Airlines Miles and More-Kreditkarte Gold oder Platinum[13] oder ist unter 18 Jahre alt und besitzt eine Jetfriends-Karte. Ab 1.500 Meilen für Kreditkartenumsätze haben Inhaber der Miles & More Credit Card Blue verfallen die „Meilen“ nicht.
Statusmeilen
Statusmeilen dienen der Festlegung des Vielfliegerstatus. Diese können nur mit gekauften und abgeflogenen Flugtickets bei Lufthansa, Swiss, Austrian sowie weiteren Star-Alliance-Partnern erworben werden. Sie verfallen nach Ablauf eines Kalenderjahres.
„HON-Circle“-Meilen
Die „HON-Circle“-Meilen sind eine besondere Art der Statusmeilen. Für diese sind die Sammelmöglichkeiten restriktiver als für normale Statusmeilen. Sammelt ein Kunde in zwei Jahren 600.000 HON-Meilen, so erhält er den HON-Status als höchsten Vielflieger-Status der Lufthansa. Seit 1. September 2012 können diese HON-Meilen lediglich in der Business- und First-Class erworben werden.[14]
Select Meilen
Select-Meilen stellen eine weitere Form der Statusmeilen dar. Die Höhe der gesammelten Select Meilen ist analog der gesammelten Statusmeilen, mit dem Unterschied, dass nur Flüge der LH Gruppe, Air Dolomiti, Croatia Airlines, LOT Polish Airlines und Luxair berücksichtigt werden. Je nach Vielfliegerstatus des Kunden gibt es ab dem Erreichen bestimmter Schwellen Prämien, etwa Gutscheine für den WorldShop, Lounge-Voucher, Upgrade eVoucher oder Partnerkarten (Möglichkeit der Vergabe eines Status an einen Dritten). Frequent Traveller erreichen die erste Select Prämie bei 50.000 Select Meilen, Senatoren bei 125.000 Select Meilen, die erste Prämie für HON Circle Mitglieder kann ab 650.000 HON Circle Meilen eingelöst werden.
Prämienmeilen
Prämienmeilen können gegen Flug- und Sachprämien eingelöst werden. Neben Flügen können Meilen auch z. B. bei Hotels, Mietwagenunternehmen, Travel Value und Duty Free Shops oder dem Lufthansa eigenen WorldShop (Insgesamt weltweit über 270 Kooperationspartnern, Stand 2017) gesammelt und eingelöst werden. Sie verfallen in der Regel nach drei Jahren zum Ende des Quartals. Prämienmeilen von Statuskunden (Frequent Traveller, Senator, HON) oder Besitzern einer Lufthansa-Miles-&-More-Kreditkarte Gold verfallen nicht. Besitzer einer Lufthansa-Miles-&-More-Kreditkarte Blue schützen sich vor einem Verfall der Prämienmeilen ab einem Umsatz von 3000 Euro pro Jahr.
Erwerb von Meilen
Meilen werden vorrangig durch Flüge mit Star-Alliance-Gesellschaften, aber auch durch Kreditkartenumsätze gesammelt. Zu den weiteren Quellen zählen Boni für besondere Kunden, Telefondienstleistungen, Boni für besondere Flüge, Hotelbuchungen, Einkäufe und Autoanmietungen.[11]
Die Höhe der Meilen-Gutschrift bei Flügen hängt sehr stark von der Buchungsklasse ab. So werden in höheren Klassen grundsätzlich mehr Meilen gutgeschrieben als in niedrigeren. Ebenso wird zwischen einzelnen Tarifen unterschieden. Als Grundlage für die Berechnung dienen meist festgelegte Meilenwerte ohne Bezug zu der tatsächlich zurückgelegten Entfernung. Bei Flügen mit Partner-Fluglinien werden bisweilen – je nach Buchungsklasse – auch gar keine Meilen gutgeschrieben.[15]
Auf europäischen Flügen erhält man pro Flug pauschal je nach Buchungsklasse zwischen 125 und 2.000 Meilen. Auf interkontinentalen Flügen erhält man je Buchungsklasse das 0,25- bis 3fache der Großkreis-Entfernung in Landmeilen. Als Mindestmenge werden bei diesen Flügen zwischen 500 und 1.500 Meilen gutgeschrieben.
Die Regelung der Gutschrift auf Basis eines Faktors multipliziert mit der tatsächlich geflogenen Strecke wird seit der Einführung des Vielfliegerprogrammes genutzt, änderte sich mit dem 12. März 2018. Alle ab diesem Zeitpunkt gebuchten Flüge auf von der Lufthansa Group ausgestellten Tickets werden dann auf Basis des Ticketpreises und damit in direkter Relation zu den Kosten vergütet und nicht mehr auf Basis der geflogenen Strecke.[16] Die genaue Berechnung der Meilen unterscheidet sich jedoch zwischen Airlines der Lufthansa Group und Partner Airlines und ist ebenfalls vom Status im Programm abhängig.[17] Mitglieder ohne Status erhalten den vierfachen Ticketpreis (Tarif und internationaler Zuschlag YQ). Statuskunden erhalten die Gutschrift des vierfachen Ticketpreises.
Ärzte, die sich als solche vor dem Flug zu erkennen geben, können zusätzliche Bonusmeilen erhalten.[18]
Auch das Verfassen von Hotel-Rezensionen bei HolidayCheck ermöglicht das Sammeln von Meilen.
Meilen einlösen
Mit den Prämienmeilen können z. B. Sitzklassen-Upgrades (Economy → Premium Economy → Business → First Class) oder Prämienflüge gebucht werden. Ursprünglich waren dies die einzigen Verwendungsmöglichkeiten. Economy Gäste können sowohl in die Premium Economy Class als auch in die Business Class upgraden. Ansonsten gilt, dass nur in die nächsthöhere Serviceklasse upgegradet werden kann, also von Premium Economy auf Business und von letzterer Klasse auf die First Class. Seit Anfang 2017 haben Teilnehmer in Deutschland mit „Cash & Miles“ erstmals die Möglichkeit, für ihren Flug flexibel Meilen einzusetzen und so den zu zahlenden Geldbetrag zu reduzieren.[19]
Die Eignung für ein Upgrade ist von der Buchungsklasse abhängig, wofür es bei den teilnehmenden Fluggesellschaften eigene Regelwerke gibt. In einigen „günstigen“ Buchungsklassen ist ein Upgrade ausgeschlossen. Seit Mai 2008 ist das Einlösen auch für Flughafensteuern und -gebühren bei innereuropäischen Flügen möglich, was zum erneuten Gewinn des goldenen „Freddie“ bei den Freddie Awards für Vielfliegerprogramme beitrug. Darüber hinaus kann man Meilen auch spenden, allerdings können diese Spenden nicht an Projekte zur Klimakompensation und inzwischen ausschließlich an eine Lufthansa-eigene Hilfsorganisation gerichtet werden.[20]
Mit dem wachsenden Angebot an „Meilen-Einnahmequellen“ wuchsen auch sukzessive die Verwendungsmöglichkeiten. So kann man heute, genügend Meilen vorausgesetzt, auch ganze Reisen bezahlen, Wagen anmieten, im Lufthansa-Worldshop oder in den Travel Value und Duty Free Shops an vielen Flughäfen einkaufen. Aus dem Portal „Miles & More Hotel & Car Awards“ zum Einlösen für Meilen für Hotel- und Mietwagenbuchungen sind zwei separate Plattformen entstanden. Zum einen können Teilnehmer über das Hotelbuchungsportal Miles & More Hotels eine Unterkunft finden – dabei sammeln sie mindestens 1.000 Meilen pro Nacht oder können hierfür Meilen einlösen. Das Pendant Miles & More Mietwagen ergänzt das Angebot rund um die Reise mit der Möglichkeit, Meilen für die Buchung von Mietwagen einzulösen.
Steuern und Gebühren bei Prämienflügen
Prämienflüge sind keine Freiflüge, sondern rabattierte, verkaufte Tickets, da neben den entsprechenden Prämienmeilen die normalen Steuern und Gebühren zu zahlen sind. Diese beinhalten stets auch den Kerosinzuschlag (die sog. „YQ Tax“), der mehrere hundert Euro ausmachen kann. Im Gegensatz zu Steuern wird die Höhe des Kerosinzuschlages von der Fluggesellschaft selbst festgelegt. Er wird nicht an Dritte abgeführt und verbleibt bei der Fluggesellschaft. Lediglich die Buchungsgebühr entfällt. Die Höhe der Zuzahlung hängt jedoch stark von der Airline und Flugstrecke ab. So weisen Transatlantik-Flüge mit der Lufthansa wegen des Kerosinzuschlags im Regelfall Steuern und Gebühren in Höhe von mehreren hundert Euro auf. Beispielsweise kostet ein Prämienflug (Returnflug in der Economy-Klasse) von Frankfurt nach New York 60.000 Meilen und ca. 420 Euro Steuern und Gebühren (Stand: September 2014). Ein Prämienflug mit United Airlines innerhalb der USA kostet nur wenige Euro Steuern und Gebühren. Weitere Airlines, die sich mit Miles & More Meilen buchen lassen und nur geringe Steuern und Gebühren erfordern, sind zum Beispiel Air New Zealand oder Avianca. Innerhalb Europas sind Eurowings- und Germanwings-Prämienflüge eine kostengünstige Option. So sind beispielsweise Miles & More Prämienflüge (Economy Hin- und Rückflug) von Köln nach Palma de Mallorca für 25.000 Meilen und etwas mehr als 32 Euro Steuern und Gebühren bei Eurowings buchbar (Basic Tarif, Stand Juli 2016). Allgemein betragen die Steuern und Gebühren von Eurowings- und Germanwings-Prämienflügen nur einen Bruchteil dessen, was auf vergleichbaren Lufthansa-Flügen fällig werden würde.[21]
Im September 2016 hat Miles & More die Flugprämientabelle angepasst und dabei den internationalen / nationalen Zuschlag pro Flugstrecke bei innereuropäischen Prämientickets abgesenkt. Damit übernimmt Miles & More einen Teil des regulär anfallenden Zuschlags. Teilnehmer zahlen nun 5 statt 35 Euro an Zuschlägen in der Economy Class und 20 statt 43 Euro in der Business Class bei Lufthansa, Austrian Airlines, SWISS und brussels airlines. Dem gegenüber steht eine Prämienerhöhung von 5.000 Meilen pro Ticket (für Hin- und Rückflugprämie). Oneway- und Kinderflugprämien wurden anteilig erhöht.[22]
Monetärer Wert von Meilen
Der monetäre Gegenwert einer Meile für einen Kunden lässt sich aufgrund unterschiedlicher dafür einzulösender Prämien pauschal nicht exakt beziffern. Er beträgt, nimmt man etwa die Prämien „Einkaufsgutscheine“[23] oder „Finanzdienstleistungen“[24] als Maßstab, ca. 0,3 Cent pro Meile.[25] Nimmt man dagegen Flugprämien als Maßstab, so ergibt sich mit ca. 3 Cent/Meile ein zehnfach so hoher Wert.[26] Prämienmeilen konnten bis Mitte 2014 auch direkt gekauft werden. Hierbei lagen die Preise zwischen 2,42 und 3,5 Cent pro Meile.[27] In einem Verfahren vor dem Landgericht Köln (Az.: 14 O 245/11) setzte die Lufthansa 2011 den Meilenwert mit 2,77 Cent an. Betriebsintern stellte die Lufthansa im Jahr 2008 noch pro Meile 0,73 Cent als Rückstellung in ihre Bilanz ein.[28] In ihrem Geschäftsbericht 2012 bewertete die Lufthansa eine Meile durchschnittlich nur noch mit 0,31 Cent.[29]
Meilen-Entwertung
Anfang Dezember 2010 informierte Lufthansa online über Änderungen des Flugprämienkatalogs zum 3. Januar 2011. Aufgrund der Änderung wurden die erforderlichen Meilen für interkontinentale Business-Class-Flüge um durchschnittlich 15 % und für interkontinentale First-Class-Flüge um durchschnittlich 20 % angehoben. Die Flugprämienreife für kontinentale und europäische Inlandsflüge sowie für interkontinentale Flüge in der Economy Class blieb unverändert.[30] Dies hatte zur Folge, dass der Wert der einzelnen Meilen entsprechend sank.
Ein Vielflieger klagte 2011 vor dem Landgericht Köln gegen die Entwertung seines Meilenkontos. Das Landgericht entschied zu Gunsten des Vielfliegers. Das Unternehmen hätte seine neuen Bedingungen mit einem Vorlauf von vier Monaten ankündigen müssen, um eine Benachteiligung zu vermeiden. Die Lufthansa hätte für alle vom Kläger vor der Umstellung erworbenen Meilen weiterhin die alten Prämienstufen anwenden müssen.[30]
Gegen dieses Urteil legte Lufthansa Berufung beim Oberlandesgericht Köln ein. Dieses hob das Urteil des Landgerichts auf und entschied zu Gunsten der Lufthansa.[31] Unmittelbar vor Ablauf der Revisionsfrist einigte sich Lufthansa mit dem Kläger. Lufthansa verpflichtete sich, zukünftige Änderungen im Miles&More-Bonusprogramm mindestens 3 Monate im Voraus anzukündigen. Im Gegenzug verzichtete der Kläger auf weitere rechtliche Schritte gegen Lufthansa.[32]
Vielfliegerstatus
Miles & More kennt fünf Kategorien für Teilnehmer:
- Vorläufige Mitglieder
- bekommen bei der Anmeldung per Papierformular eine blaue „Miles & More“-Papierkarte mit der Kartennummer 9999xxx.
- Basismitglieder
- ab der ersten Meile (blaue Karte bzw. alte graue Karte; beginnend mit 9920)
- Frequent Traveller
- ab 35.000 Statusmeilen pro Jahr. Gültig für zwei Kalenderjahre. Die 35.000 Statusmeilen müssen für den Fortbestand des Status in einem der beiden Kalenderjahre vor Ablauf des Status wieder erworben werden. Daneben gibt es seit 2010 noch die Möglichkeit, über 30 sogenannte Segmente (Flugsegmente bzw. statusrelevante Flüge) bei bestimmten Fluggesellschaften den Status zu erreichen bzw. zu verlängern (silberne Karte/silver card).
- Kartennummer beginnt mit 9922xxx
- Frequent Traveller haben Zutritt zu den Business Lounges bestimmter Fluggesellschaften, allerdings nur wenn sie eine Bordkarte besitzen, diese kann aber auch für die Economy Class gelten, gesammelte Prämienmeilen bleiben während der Statuslaufzeit unbegrenzt gültig, Check-in am Business Class Counter, Wartelistenpriorität, 25 % Aufschlag auf alle Entfernungsmeilen bzw. festen Meilenwert (Executive Bonus), Frequent Traveller Hotline und Freigepäckmenge von 40 kg bei Gewichtskonzept bei bestimmten Fluggesellschaften.[33]
- Senator
- ab 100.000 Statusmeilen. Gültig für zwei Kalenderjahre. Die 100.000 Statusmeilen müssen für den Fortbestand des Status in einem der beiden Kalenderjahre vor Ablauf des Status wieder erworben werden. Es besteht die Möglichkeit, auch ohne Erreichen der Statusmeilen den Senator-Status gegen eine Gebühr von 2.000 Euro für ein Jahr zu verlängern.
- Kartennummer beginnt mit 2220xxx
- Senatoren haben, zusätzlich zu den Möglichkeiten des Frequent Travellers, Zutritt zu den Lufthansa Senator Lounges (auch bei Ankunft) sowie zu den Star Alliance Gold Lounges, wobei sie im Gegensatz zum Frequent Traveller auch Personen ohne entsprechenden Status dorthin mitnehmen dürfen, First Class Check-in, zweithöchste Wartelistenpriorität, Buchungsgarantie bis zu 48 Stunden vor Abflug in der Business Class, erhöhte Flugprämienverfügbarkeit, Senator Hotline, bevorzugte Gepäckbeförderung, zusätzliche Freigepäckgrenze auf allen von der Star Alliance durchgeführten Flügen (Ausnahmen gelten bei Light Tarifen), zwei elektronische Upgrade Voucher bei Ernennung zum Senator und Verlängerung des Status.
- HON Circle Member
- ab 600.000 HON-Circle-Meilen in zwei aufeinanderfolgenden Kalenderjahren (schwarze Karte).
- HON Circle Member erhalten zusätzlich zu den vorgenannten Möglichkeiten Zugang zum Lufthansa First Class Terminal in Frankfurt inklusive Limousinen-Service von und zum Flugzeug, Zugang zu den First Class Lounges in Frankfurt und München, sechs elektronische Upgrade Voucher bei Ernennung zum HON Circle Member und Verlängerung des Status, Senatorkarte für den Ehe- oder Lebenspartner, höchste Flugprämienverfügbarkeit, Buchungsgarantie bis 24 Stunden vor Abflug in der Business Class, höchste Wartelistenpriorität, Lufthansa HON Circle Credit Card ohne Jahresgebühr und andere Vorteile bei ausgewählten Partnern. Die Abkürzung HON steht für „honorary“. Die Kartennummer beginnt mit 3330.
Vielfliegerstatus bei Star Alliance
Der Miles-&-More-Status erstreckt sich auch auf Gesellschaften der Star Alliance, in der Lufthansa Mitglied ist. Der Frequent-Traveller-Status wird hier dem Star-Alliance-Silver-Status (*S) zugeordnet. Der Senator- und HON-Circle-Status wird als Star-Alliance Gold-Status (*G) anerkannt.
Meilen können in der Regel auf Flügen der Star Alliance gesammelt werden; hiervon sind einzelne Buchungsklassen mancher Fluglinien ausgeschlossen. Das Erwerben von Prämienflügen ist bei allen Star Alliance-Mitgliedern möglich. Ein Upgrade der Reiseklasse mittels Prämienmeilen kann bei vielen Star Alliance Fluggesellschaften durchgeführt werden.
Rechtliches
Übertragbarkeit von Meilen
Im Juni 2013 erklärte das Oberlandesgericht Köln Klauseln in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Lufthansa für unwirksam, wonach Prämien nur an Freunde und Verwandte verschenkt, nicht aber an Dritte verkauft werden dürften.[34] Lufthansa kündigte an, dazu den Bundesgerichtshof anzurufen.[11] In den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Miles & More GmbH ist festgelegt, dass die Meilen und das Meilenkonto nicht auf Dritte übertragbar sind.
Private Nutzung dienstlich erworbener Meilen
In der Frage, ob auf Dienstreisen im Miles&More-Programm erworbene Meilen privat genutzt werden dürfen oder nicht, entschied das Bundesarbeitsgericht im April 2006 zugunsten des Arbeitgebers. Hiernach kann der Arbeitgeber verlangen, die auf Dienstreisen erworbenen Meilen herauszugeben und sie insbesondere auch im Interesse des Arbeitgebers einzusetzen.[35]
Die Bonusmeilen-Affäre wurde 2002 bekannt. Hierbei wurde zum einen das Verhalten diverser Bundestagsabgeordneter kritisiert, die auf Dienstreisen erworbene Bonusmeilen entgegen den Vorschriften für Privatflüge nutzten. Zum anderen wurde der Datenschutz im Umgang mit der Bonusmeilenauswertung kritisiert.
Zulässigkeit von Prämien
Der Verein gegen Unwesen in Handel und Gewerbe klagte im Jahr 2001 gegen ihrer Meinung nach unzulässige Prämien abseits des Kerngeschäftes der Lufthansa. Das Landgericht Köln gab dieser Klage zunächst in erster Instanz recht, das Oberlandesgericht verwarf dagegen in zweiter Instanz diese Klagen.[36]
Besteuerung
Bei den auf Dienstreisen erworbenen Bonusmeilen und den dafür erhaltenen Prämien handelt es sich um einen steuerpflichtigen Sachbezug. Zunächst übernahm die Lufthansa die hierfür anfallenden Ertragsteuern. Diese betrugen 2002 pauschal 2 %. 2008 regelte das Bundesministerium für Finanzen erstmals in den Lohnsteuerrichtlinien den Umgang mit Bonusmeilen. Darin wurde ein Pauschalsteuersatz von 1,5 % bestimmt. Im Jahr 2012 beträgt der Pauschalsteuersatz nach § 37a EStG für Bonusmeilen 2,25 %. Bemessungsgrundlage ist der Wert der Prämien.
Kooperationen mit Bahnunternehmen
- Deutsche Bahn
Anfang 2000 liefen Gespräche zwischen Deutscher Bahn und Lufthansa, Bahnfahrten sammelfähig zu machen.[37] Ab 1. März 2001 konnten im Rahmen eines Pilotprojekts auch für ausgewählte Züge der Deutschen Bahn (ICE Sprinter, Metropolitan, AIRail-Züge) Bonusmeilen gesammelt werden.[38] Vor allem das organisierte Abfahren von Bahnstrecken galt auch längere Zeit als Möglichkeit, relativ schnell und günstig Bonus- und Statusmeilen zu erwerben. Die Lufthansa stoppte jedoch durch eine Änderung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen dieses Verfahren.[39]
- Westbahn
Seit 11. Dezember 2011 kooperiert die österreichische Privatbahn Westbahn mit dem Miles&More-Programm. Pro Euro Fahrkartenumsatz erhält der Kunde zwei Prämienmeilen.[40]
- CAT
Fluggäste, die mit dem City Airport Train zum Flughafen Wien anreisen, können pro Euro Umsatz bei Onlinebuchungen drei Prämienmeilen erhalten.[41]
Literatur
- Rüdiger Sterzenbach, Roland Conrady, Frank Fichert: Luftverkehr – Betriebswirtschaftliches Lehr- und Handbuch. 4. Auflage. Oldenbourg Verlag, München 2009, ISBN 978-3-486-58537-7.
Weblinks
Einzelnachweise
- Teilnehmende Fluggesellschaften bei miles-and-more.com
- Lufthansa AG – Geschäftsbericht 2015 S. 186: „Wesentliche Beteiligungsgesellschaften“ (PDF; 4,0 MB)
- Lufthansa will Miles & More ausgründen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 9. Dezember 2013, S. 21
- Rekord bei Miles and More: 20 Millionen Teilnehmer. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Lufthansa Pressemeldung. 11. Februar 2011, archiviert vom Original am 17. Februar 2011; abgerufen am 10. Oktober 2019.
- Die Flugmeilen Junkies. In: 20 Minuten, 12. Januar 2012
- Michael Reidel: Unter und über den Wolken. In: Horizont 20/2017, 18. Mai 2017, S. 16.
- Geschäftsbericht 2012. Lufthansa AG (Hrsg.), S. 62 (PDF-Datei; 4,6 MB).
- Miles & More Prämiengeschäft soll in Tochtergesellschaft ausgegliedert werden. (Memento vom 15. März 2014 im Internet Archive) Deutsche Lufthansa AG (Hrsg.), Presseinformation vom 12. März 2014.
- Christian Wermke: Das Prinzip Miles & More. In: Handelsblatt – Das Magazin 2, 7. April 2017, S. 40–41.
- Musterprozess zwischen Vielflieger und Lufthansa beginnt. (Memento vom 30. Januar 2012 im Internet Archive) In: airliners.de
- Jens Koenen, Susanne Metzger: Der Ärger mit den Bonusmeilen. In: Handelsblatt. Nr. 113, 17. Juni 2013, S. 20.
- o. A., Meilensammeln für die Umwelt, Der Spiegel 12/2007, S. 89.
- Austrian Miles & More World Mastercard | Miles & More. Abgerufen am 12. Januar 2020.
- Lufthansa erschwert Vielfliegern Zugang zum Premium-Status. In: Spiegel online, 22. März 2012.
- So sammeln Sie Meilen bei Singapore Airlines. Abgerufen am 18. September 2011.
- https://www.miles-and-more.com/online/portal/mam/de/program/information?nodeid=728429825&l=de&cid=18002. Abgerufen am 6. März 2018.
- Miles and More wird ein umsatzbasiertes Vielfliegerprogramm. In: reisetopia. 11. Dezember 2017 (reisetopia.de [abgerufen am 6. März 2018]).
- BonusNews. In: Business Traveller. Nr. 6 (Dezember/Januar), 2013, ZDB-ID 1213730-3, S. 12.
- Lufthansa: Meilen und Geld kombinieren. In: Touristik aktuell 47, 28. November 2016, S. 14.
- Meilen spenden – Zukunft schenken. Abgerufen am 17. September 2017.
- meilenoptimieren.com (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive)
- Miles & More: Weniger Zuschläge bei Prämientickets. 2. Juni 2016, abgerufen am 17. September 2017.
- 330 Meilen für 1 Euro am Flughafen München. In: miles-and-more.com
- Finanzen&Kreditkarten. In: miles-and-more.com
- Brand eins: Gute Frage: Das Meilenrätsel (Memento vom 1. März 2012 im Internet Archive)
- Financial Times Deutschland: „Miles & Murren bei der Lufthansa“ (Memento vom 25. November 2011 im Internet Archive)
- Jetzt fehlende Prämienmeilen zukaufen und schneller zur Flugprämie! In: miles-and-more.com
- Lufthansa Geschäftsbericht 2008 S. 136 (Memento vom 14. Februar 2010 im Internet Archive) (PDF-Datei; 3,8 MB)
- 38 Mio. EUR errechnete künftige Verpflichtungen bei 205 Mrd. zu bewertender Meilen. In: Lufthansa Geschäftsbericht 2012 S. 147 (PDF-Datei; 4,8 MB)
- LG Köln · Urteil vom 16. März 2012 · Az. 32 O 317/11. In: openjur.de.
- OLG Köln · Urteil vom 8. Januar 2013 · Az. 15 U 45/12. In: openjur.de
- Handelsblatt: Klage gegen Lufthansa: Vielflieger-Streit endet mit einem Kompromiss. In: Handelsblatt, 11. Februar 2013.
- Infos zu Frequent Traveller. (Memento vom 20. Januar 2015 im Internet Archive) In: meilesammeln.com, abgerufen am 10. Oktober 2019
- https://www.mittelstands-anwaelte.de/Oberlandesgericht-Koeln-Praemien-des-Miles-%26-MoreProgramms-muessen-frei-uebertragbar-sein-Senat-haelt-Einschraenkungen-in-den-Allgemeinen-Geschaeftsbedingungen-der-Lufthansa-fuer-unwirksam-06-2013/ Pressemitteilung 11/13 vom 12. Juni 2013.
- BAG, Urteil vom 11. April 2006 – 9 AZR 500/05
- OLG Köln · Urteil vom 30. November 2001 · 6 U 103/01
- Der Bahn-Chef sagt: Kein Zug weniger wird in Mannheim fahren? In: Mannheimer Morgen. Nr. 71, 25. März 2000, S. 10.
- „Miles & More“ auf der Schiene. In: Eisenbahn-Revue International. Heft 2/2001, S. 52.
- Martin U. Müller: Der Weg ist das Ziel. In: Der Spiegel. Nr. 2, 2012 (online).
- Miles & More Zwei Meilen pro Euro Fahrpreis
- Miles & More: Partner CAT City Airport Train