Mikael Granlund

Mikael Antero Granlund (* 26. Februar 1992 in Oulu) ist ein finnischer Eishockeyspieler, der seit Februar 2019 bei den Nashville Predators aus der National Hockey League unter Vertrag steht und für diese auf der Position des Centers spielt. Mit der finnischen Nationalmannschaft wurde er 2011 Weltmeister. Sein jüngerer Bruder Markus ist ebenfalls professioneller Eishockeyspieler.

Finnland  Mikael Granlund
Geburtsdatum 26. Februar 1992
Geburtsort Oulu, Finnland
Größe 178 cm
Gewicht 81 kg
Position Center
Nummer #64
Schusshand Links
Draft
KHL Junior Draft 2009, 2. Runde, 41. Position
HK Dinamo Minsk
NHL Entry Draft 2010, 1. Runde, 9. Position
Minnesota Wild
Karrierestationen
bis 2006 Laser HT
2006–2009 Kärpät Oulu
2009–2012 HIFK Helsinki
2012–2013 Houston Aeros
2013–2019 Minnesota Wild
seit 2019 Nashville Predators

Karriere

Granlund im Trikot von HIFK Helsinki

Mikael Granlund begann seine Karriere als Eishockeyspieler in seiner Heimatstadt im Alter von fünf Jahren bei den Kempeleen Kiekko-Ketut, die sich vier Jahre später in Laser HT umbenannten. Für Laser spielte er bis 2006 in den verschiedenen Juniorenligen Finnlands, unter anderem in der Junior-C-SM-liiga. 2006 wechselte er in den Nachwuchsbereich von Kärpät Oulu, für den er bis 2009 in der Junior-B und Junior-A-SM-liiga spielte.

Für die Profimannschaft von Kärpät gab er während der Saison 2008/09 sein Debüt in der SM-liiga. Dabei blieb der Angreifer in zwei Spielen punkt- und straflos. Anschließend wurde er im KHL Junior Draft 2009 in der zweiten Runde als insgesamt 41. Spieler vom HK Dinamo Minsk ausgewählt. Zunächst blieb er jedoch in Finnland, wo er für die Spielzeit 2009/10 einen Vertrag beim HIFK Helsinki unterschrieb. Die Minnesota Wild wählten Granlund im NHL Entry Draft 2010 in der ersten Runde als neunten Spieler aus.

Im Mai 2012 unterzeichnete Granlund einen NHL-Einstiegsvertrag über drei Jahre Laufzeit bei den Wild.[1] Aufgrund des Lockouts zu Beginn der Saison 2012/13 spielte Granlund zunächst für das Farmteam der Wild, die Houston Aeros, in der American Hockey League.[2] Nachdem der Lockout beendet war, wurde er in den NHL-Kader berufen und gab am 19. Januar 2013 sein NHL-Debüt für die Wild, wobei er sein erstes NHL-Tor gegen Semjon Warlamow von der Colorado Avalanche erzielte.[3]

In der Saison 2016/17 erzielt Granlund mit 26 Toren und 43 Vorlagen seine mit Abstand beste persönliche Statistik für die Wild. Anschließend unterzeichnete er im Juli 2017 einen neuen Dreijahresvertrag in Minnesota, der ihm ein durchschnittliches Jahresgehalt von 5,75 Millionen US-Dollar einbringen soll. Während der Saison 2017/18 knüpfte Granlund nahtlos an seine Leistungen aus dem Vorjahr an und erzielte in 77 Spielen für die Wild 67 Punkte. Er war damit hinter Eric Staal der zweitbeste Scorer im Team.[4] Granlund erreichte mit Minnesota erneut die Playoffs und schied wie in der vergangenen Saison bereits im Achtelfinale aus. Das Spieljahr 2018/19 startete der finnische Center wieder mit Minnesota, wo er in 63 Spielen 15 Tore und 34 Assists erzielte. Zur Trade Deadline am 25. Februar 2019 jedoch wurde Granlund im Tausch mit Kevin Fiala zu den Nashville Predators transferiert.[5] In Nashville unterzeichnete der Finne im Juli 2021 einen neuen Vierjahresvertrag mit einem Gesamtvolumen von 20 Millionen US-Dollar.

International

Für Finnland nahm Granlund an der U18-Junioren-Weltmeisterschaft 2009, der U20-Junioren-Weltmeisterschaft 2009 und der U20-Junioren-Weltmeisterschaft 2010 teil. Bei der U18-Weltmeisterschaft gewann er mit Finnland die Bronzemedaille.

Im Seniorenbereich spielte er bei der Weltmeisterschaft 2011. Dort erzielte er beim 3:0-Halbfinalsieg seiner Mannschaft gegen Russland ein vielbeachtetes und spektakuläres Tor: Zum 1:0 traf er, indem er, hinter dem Tor des russischen Torhüters Konstantin Barulin stehend, sich den Puck auf die Schlagfläche seines Schlägers hob und ihn so im oberen Torwinkel des kurzen Ecks platzierte. Die Bewegung entstammt der dem Eishockey ähnlichen Sportart Lacrosse.[6][7][8] Wenige Wochen nach der Weltmeisterschaft wurde der Moment des Tors auf einer Briefmarke festgehalten.[9] Das Finale gegen den Erzrivalen Schweden endete mit 6:1, wodurch Granlund mit der finnischen Mannschaft Weltmeister wurde. Bei den Olympischen Spielen 2014 gewann er mit der finnischen Nationalmannschaft die Bronzemedaille sowie bei der Weltmeisterschaft 2016 die Silbermedaille, wobei er auch ins All-Star Team des Turniers gewählt wurde. Wenig später gehörte er auch zum finnischen Aufgebot beim World Cup of Hockey 2016.

Erfolge und Auszeichnungen

Mikael Granlund (Vordergrund) bei der Parade zum Gewinn der Goldmedaille 2011
  • 2007 Finnischer C-Junioren-Vizemeister mit Kärpät Oulu
  • 2008 Finnischer C-Junioren-Meister mit Kärpät Oulu
  • 2009 Finnischer Vizemeister mit Kärpät Oulu

International

  • 2012 All-Star-Team der U20-Junioren-Weltmeisterschaft
  • 2014 Bronzemedaille bei den Olympischen Winterspielen
  • 2014 All-Star-Team der Olympischen Winterspiele
  • 2016 Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft
  • 2016 All-Star-Team der Weltmeisterschaft

Karrierestatistik

Stand: Ende der Saison 2020/21

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
2006/07 Kärpät Oulu Fin-Jr C 22 35 33 68 4 8 3 7 10 0
2007/08 Kärpät Oulu Fin-Jr B 31 22 27 49 20
2008/09 Kärpät Oulu Fin-Jr A 35 21 36 57 45
2008/09 U20-Finnland Mestis 6 4 3 7 0
2008/09 Kärpät Oulu SM-liiga 2 0 0 0 0
2009/10 U20-Finnland Mestis 1 0 0 0 0
2009/10 HIFK Helsinki SM-liiga 43 13 27 40 2 6 1 5 6 0
2010/11 HIFK Helsinki SM-liiga 39 8 28 36 14 15 5 11 16 4
2011/12 HIFK Helsinki SM-liiga 45 20 31 51 18 4 0 2 2 0
2012/13 Houston Aeros AHL 29 10 18 28 8 5 1 1 2 4
2012/13 Minnesota Wild NHL 27 2 6 8 6
2013/14 Minnesota Wild NHL 63 8 33 41 22 13 4 3 7 2
2014/15 Minnesota Wild NHL 68 8 31 39 20 10 2 4 6 0
2015/16 Minnesota Wild NHL 82 13 31 44 20 6 1 2 3 0
2016/17 Minnesota Wild NHL 81 26 43 69 12 5 0 2 2 2
2017/18 Minnesota Wild NHL 77 21 46 67 18 5 1 2 3 0
2018/19 Minnesota Wild NHL 63 15 34 49 20
2018/19 Nashville Predators NHL 16 1 4 5 4 6 1 1 2 2
2019/20 Nashville Predators NHL 63 17 13 30 28 4 0 1 1 2
2020/21 Nashville Predators NHL 51 13 14 27 14 6 2 3 5 2
Mestis gesamt 7 4 3 7 0
SM-liiga gesamt 129 41 86 127 34 25 6 18 24 4
NHL gesamt 591 124 255 379 164 55 11 18 29 10

International

Vertrat Finnland bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
2008 Finnland U17-WHC 6. Platz 5 1 1 2 0
2009 Finnland U20-WM 7. Platz 6 2 1 3 0
2009 Finnland U18-WM 6 2 11 13 0
2010 Finnland U20-WM 5. Platz 6 1 6 7 4
2010 Finnland U18-WM 6 4 9 13 4
2011 Finnland WM 9 2 7 9 2
2012 Finnland U20-WM 4. Platz 7 2 9 11 0
2012 Finnland WM 4. Platz 10 1 4 5 2
2013 Finnland WM 4. Platz 4 1 2 3 0
2014 Finnland Olympia 6 3 4 7 4
2016 Finnland WM 10 4 8 12 2
2016 Finnland World Cup 8. Platz 3 0 0 0 0
2018 Finnland WM 5. Platz 8 2 7 9 2
Junioren gesamt 36 12 37 49 8
Herren gesamt 50 13 32 45 12

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Commons: Mikael Granlund – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Young hockey prospect Granlund signs 3 year contract with NHL's Minnesota Wild. hs.fi, 1. Mai 2012, abgerufen am 1. Mai 2012.
  2. Houston Aeros Announce Training Camp Roster. 27. September 2012. Abgerufen am 7. Oktober 2012.
  3. Wild vs Avalanche Boxscore. National Hockey League, 19. Januar 2013, abgerufen am 19. Januar 2013.
  4. Minnesota Wild Skaters Stats - 2017-18. espn.com, abgerufen am 26. Februar 2019 (englisch).
  5. Predators Acquire Mikael Granlund from Minnesota. nhl.com, 25. Februar 2019, abgerufen am 26. Februar 2019 (englisch).
  6. youtube.com, youtube.de: Video zum Tor
  7. youtube.com, Video zum selben Trick in der Meisterschaft
  8. spiegel.de, Schweden und Finnland spielen um Gold, Der Spiegel, 13. Mai 2011
  9. Martin Merk: Granlund’s goal goes postal. In: iihf.com. 27. Mai 2011, abgerufen am 12. Februar 2018 (englisch).
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