Michael Lochner
Michael Lochner (* 27. Januar 1952[1] in Schwarzenbach an der Saale) ist ein deutscher evangelischer Kantor. Er war Landeskirchenmusikdirektor der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.
Leben
Michael Lochner wuchs in Hof, Bayreuth und Nürnberg auf. Ab 1969 studierte er am Nürnberger Konservatorium (heute Hochschule für Musik) bei Hans-Dieter Bauer (Klavier) und bei Rudolf Zartner (Orgel), sowie Musikpädagogik für das Lehramt an Realschulen. Zudem wirkte er als nebenamtlicher Organist, Chorleiter und Korrepetitor in Nürnberg und als Klavierlehrer beim Windsbacher Knabenchor. 1973 gewann er den Musikförderpreis des Nürnberger Verlegers Joseph E. Drexel und debütierte mit einem Orgelkonzert in der Nürnberger St.-Lorenz-Kirche.[2] Danach leistete er Wehrdienst in Mittenwald und übernahm dort die nebenamtliche Kirchenmusikstelle.[3] Hier entschied er sich für die Kirchenmusik als Beruf.
1975 begann Michael Lochner das Studium der evangelischen Kirchenmusik an der Münchener Hochschule für Musik und Theater, u. a. bei Hedwig Bilgram und Diethard Hellmann. Nach dem Abschluss des A-Examens im Jahr 1979 wurde er Dekanatskantor für die Region Weilheim-Süd und Tutor für Kirchenmusik in den evangelischen Touristenkirchen Bayerns. Neben Konzertreisen und Rundfunkaufnahmen als Organist leitete er das Sinfonieorchester der Musikschule Garmisch-Partenkirchen. 1983 wechselte er als Kantor an die Erlöserkirche Bad Kissingen[4] und wurde Dekanatskantor für den Bezirk Schweinfurt. 1984 ernannte ihn der Landeskirchenrat zum Kirchenmusikdirektor.[3]
1991 wurde Michael Lochner als Landeskirchenmusikdirektor der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern im Teildienst nach München berufen, mit der Fachaufsicht über die Kirchenmusik in den Kirchenkreisen Augsburg, München und Regensburg.[5] Zugleich Kantor der Münchener Citykirche St. Lukas, gründete er den Lukas-Chor e.V. und führte gemeinsam mit Mitgliedern der großen Münchener Orchester bis 1999 zahlreiche Kantaten, Oratorien und zeitgenössische Werke geistlicher Musik auf. Von 2001 bis 2014 wirkte er als Lehrbeauftragter an der Hochschule für Musik und Theater in München.[3]
2005 wurde Michael Lochner Landeskirchenmusikdirektor im Volldienst für den Gesamtbereich der bayerischen Landeskirche, sowie 2010 Honorarprofessor der Hochschule für evangelische Kirchenmusik in Bayreuth.[3] Er ist Verfasser und Herausgeber zahlreicher Publikationen zur Kirchenmusik.[5] Sein Hauptaugenmerk in den letzten Dienstjahren galt der Festigung der evangelischen Kirchenmusik in Bayern und der Aufwertung des Kantorenamtes unter den kirchlichen Berufen.
Am 27. Januar 2017 wurde er in St. Lukas in München in einem Gottesdienst in den Ruhestand verabschiedet.[6][7] Sein Nachfolger ist Ulrich Knörr.
Von 2017 bis 2021 war Michael Lochner 1. Vorsitzender des Arbeitskreises für evangelische Kirchenmusik (AEK) / Freundeskreis der Hochschule für evangelische Kirchenmusik Bayreuth e.V..[8] Sein Nachfolger ist Thomas Albus.
Seinen Ruhestand verbringt Michael Lochner in Benediktbeuern (Oberbayern).
Weblinks
Einzelnachweise
- Michael Lochner in: Gottesdienst und Kirchenmusik. Strube, München 2022, ISSN 0017-2499. Ausgabe 1, S. 27.
- Junger Organist ausgezeichnet. Dr. Joseph E. Drexel-Förderungspreis 1973. Nürnberger Nachrichten vom 20. Februar 1973.
- Michael Lochner auf der Webseite der Hochschule für evangelische Kirchenmusik, Bayreuth, abgerufen am 22. November 2016,
- Chronik. In: Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Bad Kissingen. 11. Februar 2014 (erloeserkirche.info [abgerufen am 29. Dezember 2017]).
- Michael Lochner auf der Webseite der Hochschule für Musik und Theater in München, abgerufen am 22. November 2016.
- Die Zukunft der Kirchenmusik liegt in der Arbeit mit den Menschen in: Gottesdienst und Kirchenmusik Strube, München 2017, ISSN 0017-2499. Ausgabe 1, S. 2.
- Kurzinterview mit Michael Lochner auf der Webseite der Landeskirche Bayern, abgerufen am 3. Februar 2017.
- Gottesdienst und Kirchenmusik: Unter neuer Leitung: Arbeitskreis für evangelische Kirchenmusik Strube München, 2017. ISSN 0017-2499. Ausgabe 5, S. 18.