Mia Zabelka
Mia Zabelka (* 21. September 1963 in Wien) ist eine österreichische Komponistin, E-Violinistin und Vokalistin. Sie lebt in der Südsteiermark.
Werdegang
Mia Zabelka studierte am Konservatorium der Stadt Wien Komposition bei Kurt Schwertsik und Violine bei Alexander Arenkov, weiters elektroakustische Musik bei Roman Haubenstock-Ramati und Dieter Kaufmann an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, außerdem Musikwissenschaft und Publizistik an der Universität Wien bei Walter Pass.
Daneben und danach gab es Studienaufenthalte in Köln, Berlin und New York; Konzerte in Europa, den USA und der ehemaligen UdSSR. Sie war Composer in Residence an der Kunst-Station Sankt Peter in Köln, arbeitete am Studio für elektronische Musik, am ZKM in Karlsruhe, am STEIM, Amsterdam und am Experimental Studio des Warschauer Rundfunks. Von 1995 bis 2000 war sie künstlerische Leiterin des Klangturm St. Pölten.
Seit etwa 1985 beschäftigt sich die Musikerin mit interdisziplinären Improvisationstechniken, mit der „Auslotung des Verhältnisses von Körper, Gestik, Klang und Raum“, was sie „automatic playing“ nennt und wo sie Klangkunst, Neue Medien und Literatur vernetzt. 2007 gründete sie an ihrem Wohnort Untergreith (Gemeinde St. Johann im Saggautal) das klang.haus als internationales Zentrum für Klangkunst und „Forum für kreative Entwicklungen“, wo beispielsweise Events zu jeder der vier Jahreszeiten auf dem Programm stehen.
Es kam zu Echtzeitkompositionen, Improvisationen und Liveauftritten mit beispielsweise John Zorn, David Moss, Peter Kowald, Phil Wachsmann, Lukas Ligeti, Franz Hautzinger, Martin Siewert, Phil Minton, Shelley Hirsch, Fernando Grillo, Elliott Sharp, Wolfgang Mitterer, Frances-Marie Uitti, Josef Klammer, Joëlle Léandre, Fred Frith, Manon Liu-Winter, „I-Wolf“ Wolfgang Schlögl, DJ Still und Dälek, Gerhard Potuznik, Rupert Huber, Robin Rimbaud und Electric Indigo.
2002 gründete sie die One.Night.Band, zusammen mit Zahra Mani; in ständiger Zusammenarbeit mit dieser werden weitere Musiker für einzelne Aufführungen eingeladen. Daneben kam es zu Duo-Projekten mit Zahra Mani: Intimate Surfaces; Automatic Playing; Samtstrahlen / Velvet Beams. Weiters die Greither Kantate, ein klang.haus-Projekt in dem unter anderem Zahra Mani und Bruno Pisek mitwirkten.[1] Die intermediale Performance Geheimnisse einer Seele, basierend auf dem gleichnamigen Film von G.W. Pabst, entstand in Zusammenarbeit mit der finnischen Medien- und Filmkünstlerin Mia Makela.[2]
Auszeichnungen
- 1987 – Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur: Stipendium für Arbeiten am Elektronischen Studio der Hochschule für Musik, Köln
- 1987 – Amt der Niederösterreichischen Landesregierung: Anerkennungspreis
- 1987 – Luigi Russolo Wettbewerb: Anerkennungspreis für Ströme
- 1988 – Internationaler Wettbewerb „Forum junger Komponisten“ der Kölner GNM und des WDR: Erster Preis für Aura.
- 1988 – Stadt Köln: Composer in Residence an der Kunststation St. Peter
- 1989 – DAAD: Gast des Berliner Künstlerprogramms
- 1989 – Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur: Stipendium
- 1990 – Fulbright-Kommission Stipendium für New York
- 1991 – The American Biographical Institute: Woman of the Year Degree
- 1992 – Internationaler Kompositionswettbewerb des WDR: „Forum junger Komponisten“
- 1993 – Ars Electronica: Anerkennungspreis
- 1994 – Prix Ars Electronica: Zweiter Preis (Auszeichnung für Sandstrahlentrost)
- 2021 – Österreichischer Kunstpreis für Musik[3]
Auftragsarbeiten
- Salzburger Festspiele
- Zeitfluss[4]
- Ars Electronica
- Steirischer Herbst
- Wiener Jeunesse Orchester
- Wiener Festwochen
- Bonner Tage für Neue Musik
- Alte Oper Frankfurt
- New Music America
- Wiener Konzerthausgesellschaft
- ORF Kunstradio
- Klangturm St. Pölten
- Graz 2003
- CHIP-RADIO[5]
Diskografie
- Somateme – Körperklänge mit Giselher Smekal, Robert Bilek, Ed. RZ/ Teldec LP ERZ 10002, 1987
- Elektronische Musik. 2. Tonband und …, Sandstrahlentrost, Amadeo LP 427 040-1, 1988
- M.Z. and Acting Seven: BABEL, Viennola LP, 1989
- Bewegte Töne Klangskulptur, ED. 235 Media CD, 1989
- Brennpunkte, Ed. Michael Frauenlob Bauer, Video VHS 421, 1991
- Possible Fruit, mit John Zorn, David Moss, Jon Rose, Ferdinand Richard, Peter Hollinger, Fritz Novotny, u. a., Extraplatte CD EX 172 093, 1993
- Panta Rhei, Angellab CD ALP 00020001, 2003
- Post Paradise, mit Pauline Oliveros, Alvin Curran, Zahra Mani & One.Night.Band (mit Max Nagl, Gerhard Potuznik) Angellab CD ALP 00020002, 2004
- Embodiment, mit One.Night.Band (Franz Hautzinger, Manon Liu Winter, Martin Siewert, Anna Hauf, Zahra Mani, Wolfgang Fuchs, Martin Janicek, Alvin Curran, Pauline Oliveros), Extraplatte CD EX-707-2, 2007
- Mia’s Factory, mit DJ Still, I-Wolf, Zahra Mani, Electric Indigo, Dorit Chrysler, Tina Frank, Trost; Delphy Entertainment Rekords CD DER 019, 2008
- Blurb W (mit Maggie Nicols, John Russell). Extraplatte 2013
- Redshift Orchestra: Thinking Light EP, (Mia Zabelka und Kai Niggemann); WAF80music digital WAF80-15, 2016
- Cellular Resonance; Little Crackd Rabbit - LCR009, 2017
Einzelnachweise
- kunstradio.at
- Aufführung im Wiener Konzerthaus am 6. Oktober 2009
- Österreichischer Kunstpreis an Gelatin, Hundegger und Roisz. In: ORF.at. 5. August 2021, abgerufen am 5. August 2021.
- Salzburger Avantgarde-Festival, s. beispielsweise Online-Focus, 2007.
- chip-radio (Memento vom 19. März 2016 im Internet Archive)
Weblinks
- Offizielle Webpräsenz von Mia Zabelka
- klang.haus – Mia Zabelka
- Biografie und Werkliste bei www.mica.at