Melida Palme
Melida Palme (* ? ; † im 20. Jahrhundert (vor 1975) in Bremen) unterstützte verfolgte Jüdinnen und Juden in der NS-Zeit. Sie versteckte 1942 in Warschau, während die Stadt von der Wehrmacht besetzt war, gemeinsam mit ihrer Tochter Martha Heuer monatelang sechs Juden und rettete so deren Leben.
Biografie
Palme wohnte mit ihrer Tochter in einfachen Verhältnissen in Warschau in der Okolnastraße in der Wohnung einer jüdischen Bekannten. Im Zusammenhang mit der sogenannten Großen Aktion im Herbst 1942, der Auflösung des Warschauer Ghettos und systematischen Deportation von Juden, boten die Palmes sechs Verfolgten Schutz in ihrer Wohnung. Eine von ihnen gaben sie als Angehörige aus. Nach dem Aufstand im Warschauer Ghetto verließen die Palmes Warschau und verblieben im Sudetenland. Sie ermöglichten den Schutzsuchenden aber weiterhin den Aufenthalt in der Warschauer Wohnung. Dieses dauerte bis August 1944, als die Tarnung aufflog. Zwei Schutzsuchende wurden ermordet, die übrigen vier in Konzentrationslager deportiert. Die Palmes konnten jedoch weiterhin Kontakt zu ihnen halten und ihnen Lebensmittelrationen senden.[1]
Nach dem Krieg gelangten die Palmes 1950 nach Bremen. Die Tochter heiratete den späteren Bürgerschaftsabgeordneten Heinz Heuer (SPD).
Heuer wurde auf Initiative des Journalisten Kurt Nelhiebel 1975 als Gerechte unter den Völkern posthum ausgezeichnet. 1975 pflanzte die Tochter bei der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem einen Baum.[2][3]
Einzelnachweise
- Palme Melida. In: The Righteous Among The Nations. Abgerufen am 5. Februar 2022.
- Erika Thies: Ein Baum in Yad Vashem. In: Weser-Kurier 10. März 2014.
- Eine unbekannte Heldin. Einweihung der Martha-Heuer-Straße in Bremen-Gröpelingen. Senatskanzlei, 21. März 2019, abgerufen am 5. Februar 2022.