Meister des Speyerer Altars

Als Meister d​es Speyerer Altars w​ird ein Maler d​er Spätgotik bezeichnet, d​er zwischen 1480 u​nd 1505 i​n der Pfalz o​der Mainz e​ine bedeutende Werkstatt betrieb. Er erhielt diesen Notnamen n​ach dem traditionell genannten Aufstellungsort (Speyer) seines Passionsaltars. Seine Arbeiten stehen u​nter dem Einfluss d​er niederländischen Kunst seiner Zeit, m​it der e​r entweder direkt o​der über zeitgenössische Maler a​us Köln i​n Berührung kam.

Sogenannter Speyerer Altar, Flügelaussenseite, Abendmahl (um 1480), Berlin, Gemäldegalerie
Sogenannter Speyerer Altar, Flügelaussenseite, Fußwaschung (um 1480), Berlin, Gemäldegalerie

Der zwischen 1480 u​nd 1485 entstandene Speyerer Altar i​st ein h​eute in seinen Bestandteilen a​uf das Freiburger Augustinermuseum, d​ie Berliner Gemäldegalerie u​nd das Frankfurter Städel-Museum verteilter Flügelaltar.

Stifterscheibe mit dem Bild Johann von Dalbergs (um 1480), Karlsruhe, Badisches Landesmuseum

Wahrscheinlich w​urde der Meister i​n einer Glasmalerwerkstatt ausgebildet. Von i​hm sind a​uch zwei Scheiben m​it Stifterbildnissen d​er Familie v​on Dalberg erhalten. Ebenso Teile e​ines Altares für d​ie Liebfrauenkirche i​n Mainz.

Oft werden Werke d​es Meisters d​es Speyerer Altars d​em Umkreis d​es Meisters d​es Hausbuches o​der ihm selbst zugeordnet.[1][2] Hier konnte bislang k​eine Einigung i​n der Wissenschaft erzielt werden.

Literatur

  • Sven Lüken: Die Verkündigung an Maria im 15. und frühen 16. Jahrhundert. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2000, S. 148.
  • Uwe Gast: Malerei in Mainz um 1500. Vom Meister des Speyerer Altars zu Martin Caldenbach, gen. Hess. In: Peter Krawietz (Hrsg.): Gutenberg. Aventur und kunst. Herrmann Schmidt, Mainz 2000, S. 650–661.
  • Daniel Hess: Meister um das „mittelalterliche Hausbuch“. Studien zur Hausbuchmeisterfrage. Mainz 1994, ISBN 3-8053-1656-9 (grundlegend).
  • J. P. Filedt Kok (Hrsg.): Vom Leben im späten Mittelalter. Der Hausbuchmeister oder Meister des Amsterdamer Kabinetts. Rijksmuseum Amsterdam 14. März – 9. Juni 1985; Städtische Galerie im Städelschen Kunstinstitut Frankfurt am Main 5. September – 3. Nov. 1985. Amsterdam u. a. 1985, DNB 210606932.
  • Alfred Stange: Der Hausbuchmeister. Gesamtdarstellung und Katalog seiner Gemälde, Kupferstiche und Zeichnungen. Baden-Baden 1958, DNB 454831919. (Studien zur deutschen Kunstgeschichte; 316) (in den Zuschreibungen problematisch)
  • F. Pelgen: Das Geheimnis des Speyerer Passionsaltars: auf mehrere Standorte verteilt: Das wohl ursprünglich für den Speyerer Dom gefertigte Werk eines unbekannten Meisters. – In: Die Rheinpfalz / alle Regionalausg. 60 (2004), Nr. 85 vom 10. April 2004.

Einzelnachweise

  1. Als eigenhändig angesehen beispielsweise im Katalog von Kok (Hrsg.) 1985.
  2. Gemäldegalerie Berlin, Fußwaschung der Apostel
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