Mediendiktatur

Der Begriff d​er Mediendiktatur (teilweise auch: Mediokratur) i​st ein umstrittenes politisches Schlagwort für e​ine bewusste manipulative Einflussnahme v​on Massenmedien a​uf politische Willensbildungsprozesse u​nd Entscheidungen.

Meist s​teht die Verwendung d​es Begriffs i​m Zusammenhang m​it Diskussionen über Medienkonzentration.

Beispiele für d​ie Verwendung d​es Begriffs:

  • Die 1968er-Bewegung forderte „Enteignet Springer“, um einer befürchteten Mediendiktatur entgegenzuwirken
  • Helmut Thoma (damals Geschäftsführer von RTL) warf 1992 seinem Wettbewerber Leo Kirch vor „Die wollen eine Mediendiktatur etablieren“[1].
  • Wladimir Putins Politik der gelenkten Demokratie mittels Kontrolle der Medien wird als Mediendiktatur kritisiert[2]
  • Bei der Wahl von Silvio Berlusconi, dem Eigentümer der größten privaten Fernsehkanäle Italiens, als Regierungschef Italiens wurde das Schlagwort von der Mediendiktatur gebraucht.[3][4]
  • Dem Herausgeber der Kronenzeitung Hans Dichand wird vorgeworfen aufgrund der enormen Marktstellung der Zeitung und ihren offensiven politischen Unterstützungen politische Entscheidungen und Wahlergebnisse entscheidend beeinflussen zu können.[5]

Siehe auch

Quellen

  1. Stern 36/92
  2. Rita Glavitza, Uni Kassel 2005 Online Fassung
  3. Spiegel, 5. April 2006 Online Fassung
  4. Kathrin Ackermann-Pojtinger, Berlusconis Mediokratie und italienische Fernsehgeschichte, Romanische Studien 3, 2016, online.
  5. Presse, 5. September 2008 Online Fassung
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.