Max Abraham (Verleger)

Max Abraham (* 2. Juni 1831 i​n Danzig; † 8. Dezember 1900 i​n Leipzig) w​ar ein deutscher Musikverleger.

Links Max Abraham, im Vordergrund Nina und Edvard Grieg
Erinnerungstafel an Max Abraham, Leipzig, Talstraße 10
Erinnerungstafel an Edvard Grieg am Wohn- und Geschäftshaus Abrahams
Restitutionsstein für Max Abraham und Angehörige auf dem Südfriedhof in Leipzig

Leben

Max Abraham besuchte das Städtische Gymnasium in Danzig. Er studierte in seiner Vaterstadt Danzig Musik, in London Wirtschaft. Er studierte Rechtswissenschaften in Heidelberg, Bonn und Berlin. er legte sein Examen in Berlin ab und wurde in Heidelberg zum Dr. jur. promoviert, ohne eine schriftliche Dissertation ablegen zu müssen. Während seines Studiums wurde er 1851 Mitglied der Burschenschaft Alemannia Bonn. 1863 wurde Abraham Teilhaber des seit 1860 von Julius Friedländer geführten Musikverlags C. F. Peters in Leipzig; er übernahm den Verlag 1880 als Alleinhaber. Er begann die Notenreihe Edition Peters. Sein Nachfolger wurde sein Neffe Henri Hinrichsen, den er 1891 angestellt und 1894 zum Teilhaber gemacht hatte.

1873 erwarb Abraham e​in unbebautes Grundstück i​n der Leipziger Talstraße u​nd ließ e​s durch d​en Architekten Otto Brückwald m​it einem Wohn- u​nd Geschäftshaus bebauen. 1874 w​urde dies d​er Sitz d​es Musikverlags C. F. Peters. In diesem Hause befindet s​ich heute e​ine Edvard-Grieg-Gedenkstätte. Der norwegische Komponist w​ar ein Freund d​es Verlegers u​nd oft i​n dessen Haus z​u Gast.

1893 stiftete Max Abraham d​ie Musikbibliothek Peters i​n Leipzig, d​ie am 2. Januar 1894 eröffnet wurde. Sie g​ilt als e​rste dieser Art i​n Deutschland u​nd war für Wilhelm Altmann Anregung z​ur Schaffung e​iner noch umfassenderen Sammlung, i​n der n​icht nur zeitgenössische Musik, sondern a​lle nationalen u​nd möglichst a​uch Werke ausländischer Komponisten z​u sammeln wären.

Im Jahr 1900 beendete e​r sein Leben d​urch Freitod.

Gedenken

Seit 1910 (mit e​iner Unterbrechung v​on 1935 b​is 1945) erinnert d​ie Abrahamstraße i​m Leipziger Ortsteil Neulindenau a​n ihn.

Das Grabmal d​er Familie Abraham / Hinrichsen a​uf dem Leipziger Südfriedhof w​urde in d​en 1980er Jahren eingeebnet; s​eit 1992 erinnert e​in Denkmal a​n den ehemaligen Standort.

Literatur

  • Die Briefe Max Abrahams an Edvard Grieg (= Edvard Grieg: Briefwechsel, Bd. 1). Hänsel-Hohenhausen, Frankfurt am Main, 2., revidierte, neu kommentierte Ausgabe 2005, ISBN 3-937909-55-9.
  • Irene Lawford-Hinrichsen: Music Publishing and Patronage – C.F. Peters: 1800 to the Holocaust. Edition Press, London 2000, ISBN 0-9536112-0-5.
  • Irene Lawford-Hinrichsen, Norbert Molkenbur: C. F. Peters – ein deutscher Musikverlag im Leipziger Kulturleben. Zum Wirken von Max Abraham und Henri Hinrichsen. In: Ephraim-Carlebach-Stiftung (Hrsg.): Judaica Lipsiensia. Zur Geschichte der Juden in Leipzig. Edition Leipzig, Leipzig 1994. S. 92–109.
  • Wilhelm Altmann: Die künftige „Deutsche Musiksammlung“ bei der Königlichen Bibliothek. In: Zentralblatt für Bibliothekswesen, Jg. 23 (1906), H. 2, S. 67.
  • Georg von Dadelsen: Abraham, Max. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 22 f. (Digitalisat).
  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band II: Künstler. Winter, Heidelberg 2018, ISBN 978-3-8253-6813-5, S. 2–3.
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