Matthäus Schiestl
Matthäus Schiestl (* 27. März 1869 in Gnigl (Salzburg); † 30. Januar 1939 in München) war ein deutscher Maler und Grafiker.
Leben
Schiestl wurde 1869 als Sohn des Bildschnitzers Matthäus Schiestl des Älteren in Gnigl geboren. 1873 zog die Familie nach Würzburg. Dort absolvierte Schiestl wie seine Brüder Heinz und Rudolf eine Ausbildung in der Werkstatt des Vaters. 1894 begann er eine Ausbildung an der Akademie der Bildenden Künste München. Dort war er Schüler von Wilhelm von Diez und wurde schließlich Meisterschüler von Ludwig von Löfftz. 1905 unternahm er eine Bildungsreise ins Heilige Land und nach Ägypten. 1912 ernannte man ihn zum Professor.[1]
Für den Künstlerkreis der „Rossberger“ fertigte er 1903 die Steinzeichnung Bastian Wermut, der hat mit seinen Odenwäldern Bauern den Burkarder Stiftskeller bis auf den Grund ausgetrunken an.[2] Schiestl wurde Mitglied der 1905 gegründeten[3] Künstlervereinigung Hetzfelder Flößerzunft. Zwischen 1920 und 1939 arbeitete er als Maler in St. Wendel.[4]
Bestattet wurde Schiestl auf dem Münchener Waldfriedhof (Alter Teil).[5]
Auszeichnungen und Ehrungen
- 1897 Auszeichnung mit der Silbermedaille bei dem Preisausschreiben der Münchner Akademie für seine „Verkündigung der Hirten“
- 1898 Auszeichnung mit der Goldmedaille bei dem Preisausschreiben der Münchner Akademie mit einem Dreikönigsbild
- 1947 Schiestlstraße in München
Werkstandorte (Auswahl)
- St. Elisabeth, Bonn; in Zusammenarbeit mit seinem Bruder Heinrich
- St. Marien, Kaiserslautern
- St. Benno, München
- Adalberokirche, Würzburg
- Schloss Mainberg b. Schweinfurt Wandfresken: Hochzeitszug der Margarete von Henneberg, Erstürmung von Schloss Mainberg im Bauernkrieg, St. Kilian
- Auferstehungskirche, Lohr am Main
Literatur
- Michael Martischnig, Georg Wacha: Schiestl Matthäus d. J.. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 10, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1994, ISBN 3-7001-2186-5, S. 121. (PDF-Datei: 194 kB)
- Harriet Brinkmöller-Gandlau: SCHIESTL, Matthäus. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 9, Bautz, Herzberg 1995, ISBN 3-88309-058-1, Sp. 204–206.
- Cosmus Flam und Otto Heinrich Fleischer (Hrsg.): Die Winter Postille. Bergstadt-Verlag, Breslau 1936 (S. 16: Maria Schnee)
- Schiestl, Matthäus, in: Detlef Lorenz: Reklamekunst um 1900. Künstlerlexikon für Sammelbilder. Berlin : Reimer, 2000 ISBN 3-496-01220-X, S. 162ff.
Weblinks
Einzelnachweise
- Sonja Baranow: Schiestl, Matthäus. In: Horst Ludwig (Hrsg.): Bruckmanns Lexikon der Münchner Kunst. Münchner Maler im 19. Jahrhundert. Band 4: Saffer–Zwengauer. Bruckmann, München 1983, S. 37, 39
- Christine Demel u. a.: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. Gemeinde Leinach, Leinach 1999, 135 (zum Bauernkrieg 1525).
- Sybille Grübel: Zeittafel zur Geschichte der Stadt von 1814–2006. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände, Band I-III/2, Theiss, Stuttgart 2001–2007; III/1–2: Vom Übergang an Bayern bis zum 21. Jahrhundert. Band 2, 2007, ISBN 978-3-8062-1478-9, S. 1225–1247; hier: S. 1235.
- Schiestl Matthäus in der Datenbank Saarland Biografien
- Eintrag Matthäus Schiestl bei Münchener Friedhofsportal