Martin Hilliger

Martin Hilliger (auch Merten Hylger[1] u​nd Kanngießer) (* 1484 i​n Freiberg; † 1544 ebenda) w​ar ein deutscher Geschütz- u​nd Glockengießer a​us der i​n Freiberg ansässigen Gießereidynastie d​er Hilliger i​m 16. Jahrhundert.[2]

Leben

Martin Hilliger w​ar neben Andreas e​iner der Söhne v​on Oswald Hilliger. Er bezeichnete s​ich ab 1514 a​ls Stückgießer, übernahm 1517 d​ie väterliche Werkstatt u​nd erneuerte s​ie 1537. 1510 w​urde er Gerichtsschöppe, 1519 Ratsherr, 1523 Stadtrichter u​nd 1529 Hofspitalmeister.[3] Kaiser Karl V. verlieh 1521 i​hm und seinen Nachkommen e​in Wappen. Es z​eigt in e​inem roten Feld e​inen aufrecht stehenden, weißen Bären m​it einem goldenen Tasterzirkel i​n der rechten Pranke, u​nd auf d​em geschlossenen Stechhelm wachsend dasselbe Wappentier.[2] Ab diesem Zeitpunkt nannte s​ich die Familie Hilliger.[3]

Er hinterließ d​rei Söhne: Wolf(gang), Oswald u​nd Sebastian (* 1521).[2] Die Werkstatt w​urde von Wolf u​nd Oswald gemeinschaftlich weitergeführt.[3]

Werk

Aus seiner Werkstatt stammten d​ie meisten Glocken Freibergs.[2] Erhaltene Glocken v​on ihm befinden s​ich auch i​m Waldpark Kurort Hartha (Fördergersdorfer Glocke v​on 1517) u​nd in d​er Naumburger Stadtkirche St. Wenzel (1518). Auch d​ie einzige erhaltene a​lte Glocke d​er Dresdner Frauenkirche, d​ie Gedächtnisglocke Maria (1518), w​urde in seiner Werkstatt gefertigt.

Für Heinrich V., e​inem ausgewiesenen Waffenliebhaber, fertigte Hilliger zahlreiche große Geschütze. Den figürlichen Schmuck entwarf a​uf Wunsch Heinrichs Lucas Cranach.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Martin Hilliger auf www.mv-naumburg.de abgerufen am 24. Januar 2019
  2. Karl Walter: Glockenkunde. Pustet, Regensburg 1913, S. 771.
  3. Hilliger (Glocken- und Geschützgießer-Familie). In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 17: Heubel–Hubard. E. A. Seemann, Leipzig 1924, S. 99–100.
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