Marta Unger
Marta Unger, auch Martha Unger, (* 2. August 1903 in Yokohama, Japan; † nach 1948) war eine deutsche Juristin und nationalsozialistische Funktionärin.
Leben
Marta Unger wurde in Japan geboren und wuchs in Heidelberg auf, wo sie am Gymnasium das Abitur ablegte. Anschließend war sie ab 1924 für zwei Jahre im Auswärtigen Amt in Berlin tätig. Danach studierte sie ab 1926 Völkerrecht an den Universitäten Berlin, Heidelberg und Frankfurt am Main. An letztgenannter Universität promovierte sie 1933 mit der 37-seitigen Dissertation Wird völkerrechtlich gebotenes Landesrecht vom Wegfall des zugrunde liegenden Völkerrechts berührt? zum Dr. jur.
1926 trat sie in den neugegründeten Deutschen Akademikerinnenbund (DAB) bei, dem sie bis zur Gleichschaltung 1933 angehörte. In jenem Jahr wurde Marta Unger Mitglied der NSDAP und Referentin im Reichspropagandaministerium. 1934 übernahm sie die Leitung der Abteilung Grenz- und Ausland bei der Reichsleitung der NS-Frauenschaft und dem Deutschen Frauenwerk.[1] 1941 nach dem deutschen Einmarsch in Frankreich gehörte sie in Paris als sozialpolitische Referentin dem Einsatzstab Paris in der dortigen Deutschen Botschaft an.[2] Mit dem Vorrücken der Westfront 1944 zog sie sich von dieser Funktion zurück.
1948 verteidigte sie ihren späteren Ehemann Ernst Woermann beim Wilhelmstraßen-Prozess.
Werke (Auswahl)
- Wird völkerrechtlich gebotenes Landesrecht vom Wegfall des zugrunde liegenden Völkerrechts berührt? Dargestellt nach deutschem Recht. Berlin 1937.
Literatur
- Nationalsozialistisches Jahrbuch, 1940, S. 238.
Einzelnachweise
- Nationalsozialistisches Jahrbuch, 1940, S. 238.
- Roland Ray: Annäherung an Frankreich im Dienste Hitlers? Otto Abetz und die deutsche Frankreichpolitik 1930-1942, 2009, S. 296