Markus Persson
Markus Alexej Persson (* 1. Juni 1979 in Stockholm), auch bekannt als Notch (englisch für „Kerbe“), ist ein schwedischer Spieleentwickler, der durch das Spiel Minecraft bekannt wurde, welches er anfangs vollständig in Eigenarbeit entwickelte. 2010 gründete er das Entwicklerstudio Mojang. Nach dem Verkauf des Studios mitsamt der Minecraft-Lizenz 2014 an Microsoft erschien Persson erstmals auf der Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt.
Karriere
Geboren in Stockholm, verbrachte Markus Persson seine Kindheit in Edsbyn. Im Alter von sieben Jahren begann er mit dem Programmieren am Commodore 128 seines Vaters. Mit acht Jahren hatte er bereits sein erstes textbasiertes Action-Adventure geschrieben. Heute programmiert er vor allem in der Programmiersprache Java, wobei er früher auch gelegentlich C++ verwendete. Seine berufliche Laufbahn als Spieleentwickler führte ihn unter anderem zu King.com,[1] wo er bis 2009 arbeitete und unter anderem das Spiel Luxor programmierte. Zu dieser Zeit arbeitete er auch nebenberuflich bei der Online-Foto-Plattform Jalbum. Persson war weiterhin Mitbegründer des Spiels Wurm Online.
Seit 2008 nahm Persson regelmäßig am jährlichen Computerspiel-Programmierwettbewerb Ludum Dare teil. Zu seinen Beiträgen zählten unter anderem Breaking the Tower, ein minimalistisches Echtzeit-Strategiespiel (RTS), sowie Minicraft, ein zweidimensionales, an Minecraft angelehntes Actionspiel. Minecraft veröffentlichte Persson erstmals 2009 in einer spielbaren, kostenpflichtigen Alpha-Version, die er beständig weiterentwickelte. Mit diesem Geschäftsmodell sicherte sich Persson die notwendigen finanziellen Mittel für seine Arbeit an dem Spiel. 2010 gründete er schließlich das Entwicklerstudio Mojang, um die Arbeiten an Minecraft in einem Team fortzusetzen.[2]
Am 1. Dezember 2011 trat er seinen Posten als Hauptentwickler von Minecraft an Jens Bergensten ab, um sich der Entwicklung anderer Spiele zu widmen.[3] Die Arbeiten an einem im Weltraum angesiedelten Open-World-Spiel mit dem Titel 0x10c stellte er jedoch vorzeitig wieder ein.[4] Im September 2014 verkaufte Persson Mojang für 2,5 Milliarden US-Dollar an Microsoft.[5]
Seit 2015 befindet sich Persson auf der Forbes-Liste der Milliardäre, mit rund 1,3 Milliarden US-Dollar Privatvermögen.[6]
Kontroversen
Persson hat mehrere Millionen Follower auf Twitter. Im Juni 2017 äußerte er sich dort positiv zu Straight pride und erklärte, Gegner eines „Hetero-Sexual-Pride-Day“ verdienten es, erschossen zu werden.[7] Nach kritischen Reaktionen zeigte sich Persson einsichtig: „So yeah, it's about pride of daring to express, not about pride of being who you are. I get it now.“[8] Im November schrieb Persson, es sei „ok, weiß zu sein“,[9] sowie „Privilegien seien eine ausgedachte Kategorie“.[10]
Im August 2017 musste sich Persson zu einer Reihe von Tweets erklären, in denen er die Pizzagate-Verschwörungstheorie unterstützt hatte.[11][12]
Zum zehnjährigen Jubiläum und entsprechenden Feierlichkeiten von Microsoft und seinem ehemaligen Entwicklerstudio Mojang wurde Persson nicht eingeladen. Die offizielle Begründung Microsofts lautete, dass die Meinungen und Äußerungen von Persson nicht die Werte von Microsoft, Mojang oder Minecraft widerspiegeln.[13] Spieler berichten, dass Hinweise auf notch (Persson) und seine Urheberschaft aus dem Spiel entfernt wurden.
Privates
Persson lebte im Stockholmer Stadtteil Södermalm, bevor er 2014 für 70 Millionen US-Dollar eine Villa in Beverly Hills erstand.[14] Vom 13. August 2011 bis 15. August 2012[15] war Persson mit Elin Zetterstrand, der Schwester des Malers Kristoffer Zetterstrand, verheiratet. Ihre gemeinsame Tochter kam 2012 zur Welt.[16] Persson ist Mitglied der Hochbegabtenvereinigung Mensa International und Mitglied der schwedischen Piratenpartei. Sein Markenzeichen ist ein Fedora.[17]
Neben seiner Tätigkeit als Spieleentwickler ist er auch Musiker im Bereich der Elektromusik, dort unter dem Namen „Markus Alexej“ tätig. Im Juni 2014 ersteigerte Persson eine von fünf Testpressungen des nie veröffentlichten Caustic-Window-Albums aus dem Jahr 1994 für 46.300 US-Dollar.[18]
Literatur
- Daniel Goldberg, Linus Larsson: Minecraft: The Unlikely Tale of Markus „Notch“ Persson and the Game That Changed Everything. 2. Auflage. Seven Stories Press, New York 2016, ISBN 978-1-60980-575-3.
Weblinks
- Simon Parkin: The Creator. In: The New Yorker, 5. April 2013
Einzelnachweise
- Eigendarstellung von Markus Persson auf der Website seiner Firma Mojang AB (Memento vom 31. Januar 2014 im Internet Archive)
- Craig Chapple: Mojang uncovered. Develop. 23. November 2012. Archiviert vom Original am 29. November 2012. Abgerufen am 27. November 2012.
- Minecraft – Notch tritt ab
- Markus Notch Persson stellt Entwicklungsarbeiten komplett ein. 19. August 2013. Zugriff: 21. August 2014
- Microsoft Confirms $2.5bn Minecraft Acquisition
- „Minecraft“-Erfinder und Valve-Chef unter den reichsten Menschen der Welt
- Kane, Vivian: Minecraft’s Creator Excluded From the Game’s 10th Anniversary Due to Racist, Sexist, Transphobic Comments. In: The Mary Sue. Abgerufen am 19. Juni 2019.
- David Z. Morris: Minecraft Creator Sparks Cries of Homophobia. In: Fortune. Time Inc.. 2. Juli 2017. Abgerufen am 3. Dezember 2017.
- Grace Lisa Scott: Creator of Minecraft Markus Persson Tweets 'It's ok to be white'. In: Inverse. 30. November 2017. Abgerufen am 3. Dezember 2017.
- https://www.twitter.com/notch/status/936295448184348672
- Brian Patrick Byrne: Minecraft Creator Alleges Global Conspiracy Involving Pizzagate, a ‘Manufactured Race War,’ a Missing Tabloid Toddler, and Holistic Medicine. In: The Daily Beast. 28. August 2017. Abgerufen am 3. Dezember 2017.
- Ana Valens: Minecraft’s Notch thinks bogus Pizzagate conspiracy theory has some merits. In: The Daily Dot. 30. August 2017. Abgerufen am 3. Dezember 2017.
- Sarah Fields: Minecraft Creator Notch Not Invited to Anniversary Due to Controversial Tweets. In: gamerant.com. 30. April 2019, abgerufen am 23. Oktober 2021 (englisch).
- https://www.facebook.com/aohlheiser: Minecraft’s creator, ‘Notch,’ just outbid Beyoncé and Jay Z on an insane Beverly Hills mansion. Abgerufen am 3. März 2019 (englisch).
- „As of today, I am single.“, aufgerufen am 15. August 2012.
- The Tragic Tale of Notch (Markus Persson, Minecraft). Abgerufen am 30. November 2021.
- Fakten über Notch (Memento vom 19. Juni 2012 im Internet Archive)
- Minecraft-Erfinder ersteigert Testpressung für 46.300 $ (Memento vom 28. Juni 2014 im Internet Archive) bei intro.de, abgerufen am 30. Juni 2014