Marie Heese
Marie Heese, geborene Marie Herbold (1825 in Wiesbaden – 29. Oktober 1853 in Dresden[1]) war eine deutsche Theaterschauspielerin.
Leben
Heese, die Tochter des Opernsängers Johann Karl Herbold[1] (1794–1843), betrat schon als Kind die Bühne. Auf ihr heranreifendes Talent wurde Franz Ignaz von Holbein aufmerksam, der sie in Mainz spielen sah und sie am liebsten sofort fürs Burgtheater engagiert hätte. Allein man riet ihr ab und so nahm die junge Künstlerin (1841) Engagement am Kasseler Hoftheater. Sie wirkte daselbst bis 1845 und machte sich durch ihren Anmut, ihr entschiedenes Talent und ihre Liebenswürdigkeit auf der Bühne und im Privatleben auf das Angenehmste bemerkbar.
Diese Gunst wurde ihr auch 1845 in Braunschweig, 1845 in Breslau und von 1847 bis 1848 im Theater an der Josefstadt in Wien zu teil. Die letzten beiden Engagements absolvierte sie schon in Gemeinschaft mit ihrem Gatten Rudolf Heese (auch Rudolph Heese). Sie verblieb bis 1851 in Wien, woselbst ihr Talent nicht geringere Anerkennung fand wie in Deutschland, um im genannten Jahr einem Ruf an das Hoftheater in Dresden Folge zu leisten.
Jedoch nur zwei Jahre sollte sie das Glück genießen, von einem Publikum geradezu vergöttert zu werden. Die Folgen einer Entbindung warfen sie auf ein schmerzliches Krankenlager und am 29. Oktober 1853 entschlief diese Künstlerin, die zu den glänzendsten Hoffnungen berechtigt hatte. Groß war die Trauer der Kunstgenossen, groß die Trauer des Publikums, das ihre nur zweijährige künstlerische Wirksamkeit lange, lange Jahre nicht vergessen konnte. Sie bildete eine Zierde der deutschen Künstlerschaft.
Ihr Bruder Karl Herbold[1] war ebenfalls Opernsänger und Schauspieler. Ihre Tochter Clara Heese (auch Klara, 1851–1921) wurde ebenfalls Schauspielerin.
Literatur
- Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Verlag von Paul List, Leipzig 1903, S. 408 (Textarchiv – Internet Archive).