Marie Hart
Marie Hart (* 29. November 1856 in Buchsweiler; † 30. April 1924 in Bad Liebenzell) war eine elsässische Schriftstellerin.
Marie Hart war die zweite Tochter des Apothekers Louis Hartmann. Ihre Kindheit und Jugend in Buchsweiler schilderte sie später in dem Buch G'schichtlen un Erinnerungen üs de sechziger Johr (1911).
1872 nahm sie ein Studium an der École Normale de Institutrices – der Lehrerinnenbildungsanstalt – in Straßburg auf. Ihre Ausbildung schloss sie 1874 in Nancy ab. Im Anschluss daran unterrichtete sie zwei Jahre lang Französisch in Dresden. In dieser Zeit führte sie auf Französisch ein Tagebuch und verfasste in dieser Sprache auch einige kleinere Erzählungen.
1882 heiratete sie den geschiedenen deutschen Offizier Alfred Kurr und zog mit ihm zunächst nach Mellau in Vorarlberg. Ab 1885 lebte das Ehepaar in Lützelhausen und ab 1895 in Freilassing, wo Marie Hart begann, in hochdeutscher Sprache zu schreiben. Später schrieb sie im elsässischen Dialekt.
1908 kehrte sie in ihren Heimatort zurück und eröffnete dort ein Schülerpensionat. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde Alfred Kurr aus Frankreich ausgewiesen und Marie Hart zog mit ihm nach Bad Liebenzell.
Im Kultur-Treff Bürgerhaus in Bad Liebenzell ist 1978 eine Marie-Hart-Stube eingerichtet worden.[1] Marie Harts Grab ist in unmittelbarer Nähe zur evangelischen Stadtkirche St. Blasius erhalten geblieben. Ein Teil ihres Nachlasses wurde von ihrer Tochter Charlotte Kurr der Universitätsbibliothek Frankfurt übergeben.
Werke
- G'schichtlen un Erinnerungen üs de sechziger Johr
- Ues minre alte Heimet
- Erinnerungsland
- Elsässische Erzählungen
- E Scheidungsg'schicht
- Ues unserer Franzosezit
- D'r Hahn im Korb
- D'r Herr Merkling un sini Deechter
- Gesammelte Werke