Maria von Großbritannien, Irland und Hannover (1776–1857)
Prinzessin Maria von Großbritannien, Irland und Hannover (* 25. April 1776 im Buckingham Palace, London; † 30. April 1857 im Gloucester House, London) war ein Mitglied der britischen Königsfamilie aus dem Haus Hannover.
Frühe Jahre
Maria war das elfte Kind und vierte von sechs Töchtern des britischen Königs Georg III. (1738–1820) und dessen Gattin Prinzessin Sophie Charlotte von Mecklenburg-Strelitz (1744–1818), Tochter des Prinzen Karl zu Mecklenburg und Prinzessin Elisabeth Albertine von Sachsen-Hildburghausen.
Prinzessin Maria wurde am 19. Mai 1776 in der Großen Ratskammer des St James’s Palace von Frederick Cornwallis, dem Erzbischof von Canterbury, getauft. Ihre Taufpaten waren Landgraf Friedrich von Hessen-Kassel, Prinzessin Charlotte von Sachsen-Meiningen und Prinzessin Friederike Caroline Luise von Hessen-Darmstadt.
Maria galt als die hübscheste Tochter von König Georg III. Sie wuchs zusammen mit ihren jüngeren Schwestern Sophia und Amelia in Windsor Castle auf. Zu ihrem älteren Bruder und späteren König Georg IV. hatte sie ein besonders herzliches Verhältnis. Einen ihrer ersten öffentlichen Auftritte hatte sie im Alter von 16 Jahren auf dem Geburtstag ihres Vaters, als sie Menuett tanzte. Im Frühjahr 1792 debütierte sie offiziell am königlichen Hof.
Um 1796 verliebte sich Maria in ihren Cousin zweiten Grades Friedrich von Oranien-Nassau (1774–1799), den zweiten Sohn des Erbstatthalters Wilhelm V. der Niederlande und der Prinzessin Friederike Sophie Wilhelmine von Preußen, als seine Familie im Londoner Exil lebte. Es kam jedoch zu keiner Heirat, da er 1799 in Padua an einer Infektionskrankheit starb und König Georg III. seine ältesten Töchter zuerst verheiratet sehen wollte.
Sie wurde die ständige Begleiterin ihrer jüngsten Schwester Amelia, zu der sie eine innige Beziehung hatte. Amelia nannte sie immer scherzhaft "Mama - Tool" wegen ihres gehorsamen Wesens. Als Amelia 1810 sehr erkrankte, war es Maria, die sie hingebungsvoll pflegte und an ihrem Bett wachte. Amelias Tod ließ Maria für viele Jahre in tiefe Trauer verfallen.
Heirat
Am 22. Juli 1816 heiratete Maria in der Chapel Royal im St James’s Palace ihren Cousin ersten Grades William Frederick, 2. Duke of Gloucester and Edinburgh (1776–1834), den einzigen Sohn von William Henry, 1. Duke of Gloucester and Edinburgh (1743–1805) und dessen Frau Maria Walpole (1736–1807). Die harmonische Ehe blieb kinderlos. Durch ihre Kinderlosigkeit entwickelte sie ein besonderes Verhältnis zu ihrer Nichte und späteren Königin, Alexandrina Victoria (1819–1901), dem einzigen Kind ihres älteren Bruders Edward Augustus, Duke of Kent and Strathearn. Nach dem Tod ihres Mannes zog sie von Bagshot Park nach Richmond.
Maria verspürte eine tiefe Abneigung gegen Caroline von Braunschweig-Wolfenbüttel, die Ehefrau ihres Bruders Georg. Als diese wegen ihrer unglücklichen Ehe nach Italien flüchtete, gratulierte Maria ihrem Bruder: "auf eine gute Aussicht auf Befreiung. Möge der Himmel dafür sorgen, dass sie nie wieder zurückkehrt und wir sie vielleicht nie wieder sehen."
Im Jahre 1857 starb Maria, Herzogin von Gloucester and Edinburgh, in der White Lodge im Richmond Park. Sie wurde in der St George’s Chapel auf Windsor Castle bestattet.
Name in verschiedenen Lebensphasen
- 1776–1816 Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Maria
- 1816–1857 Ihre Königliche Hoheit Maria, Duchess of Gloucester and Edinburgh
Ahnentafel
Literatur
- Flora Fraser: Princesses – The six daughters of George III. , Bloomsbury Publishing, London 2012, ISBN 9781408832530