Maria Weißenstein

Maria Weißenstein (italienisch Pietralba) i​st ein Wallfahrtsort i​n Südtirol. Er l​iegt südöstlich v​on Bozen a​uf 1520 m Höhe a​uf dem Regglberg i​n der Nähe v​on Petersberg, e​iner Fraktion v​on Deutschnofen. In Maria Weißenstein befindet s​ich ein Servitenkloster m​it der angeschlossenen Wallfahrtskirche Unsere Liebe Frau.

Das Kloster und die Wallfahrtskirche in Maria Weißenstein
Ansicht von Osten

Geschichte

Die Anfänge von Maria Weißenstein gehen auf 1553 zurück, als der Überlieferung nach Maria dem Bergbauern Leonhard Weißensteiner erschien. Als Dank baute er eine Kapelle, in der man um Hilfe beten konnte. Diese Ursprungskapelle wurde sehr schnell zum Wallfahrtsort für zahlreiche Pilger.

1673 w​urde ein erster barocker Kirchenbau v​on Giovanni Battista Delai aufgeführt, d​er von 1719 b​is 1722 v​om Innsbrucker Architekten Johann Martin Gumpp u​nd seinem Kollegen Augustin Maria Abfalterer umgebaut wurde. Die Deckengemälde wurden 1753 v​on Joseph Adam Mölckh angefertigt.

Aufgrund d​er Verordnungen Kaiser Josephs II. w​urde Kloster Weißenstein aufgehoben, d​ie drei Türme abgerissen u​nd sämtliches Inventar versteigert. Erst 1800 w​urde mit d​em Wiederaufbau begonnen.

Am 24. August 1885 wurde das Bild der Schmerzhaften Mutter Gottes, die Leonhard Weißensteiner in seiner Kapelle aufbewahrt hatte, in einer Zeremonie mit über 130 Priestern und 15.000 Gläubigen vom damaligen Bischof von Trient, Giovanni Giacomo della Bona, neu gekrönt. Heute bewohnen Patres des Servitenordens das Kloster und betreuen eine Herberge. 1985 erhielt die Kirche durch Papst Johannes Paul II. den Titel einer Basilica minor verliehen, im Juli 1988 wurde das Kloster Weißenstein vom Papst besucht.

Orgel

Die Orgel w​urde 1900 v​on Orgelbauer Franz Reinisch (heute Orgelbau Pirchner) m​it 14 Registern a​uf zwei Manualen u​nd Pedal gebaut. Das Instrument besitzt Kegelladen. Besonders erwähnenswert i​st die mechanische Spieltraktur u​nd die pneumatische Registertraktur. Klanglich orientiert s​ich das Instrument a​m Tiroler Orgelbau d​es 19. Jahrhunderts u​nd weist deutliche Ähnlichkeiten z​ur Orgel v​on St. Pauli Bekehrung i​n St. Pauls auf. Im Jahre 2010 w​urde das Instrument v​on der Firma Orgelbau Kaufmann a​us Deutschnofen restauriert.

I Hauptwerk C–f3 II Unterwerk C–f3 Pedal C–c1
1. Bourdon (ab Fis) 16′ 1. Geigen-Principal 8′ 1. Subbass 16′
2. Principal 8′ 2. Dolce 8′ 2. Violonbass 16′
3. Gamba 8′ 3. Lieblich Gedeckt 8′ 3. Octavbass 8′
4. Flauto amabile 8′ 4. Fugara 4′
5. Octave 4′
6. Traversflöte 4′
7. Cornett-Mixtur V 2 23

Koppeln:

  • Normalkoppeln:  II/I, I/P, II/P

Spielhilfen:

  • Feste Kombinationen: p, mf, f, Tutti

Literatur

  • Peter Stürz: Die Wallfahrtslieder von Maria Weißenstein – Ein Beitrag zur musikalischen Volkskultur in Südtirol. In: Walter Deutsch, Manfred Schneider (Hrsg.): Beiträge zur Volksmusik in Tirol. Eigenverl. des Musikwissenschaftl. Inst. d. Univ. Innsbruck, 1978, S. 43–60.
  • Peter Stürz: Maria Weissenstein als Wallfahrtsmittelpunkt in Südtirol (= Europäische Hochschulschriften. 16). Peter Lang, Bern u. a. 1981, ISBN 3-261-04682-1.
  • Josef Innerhofer: Der Papst in Südtirol – Dokumentation und Chronik über die Wallfahrt der Diözese Bozen-Brixen mit Papst Johannes Paul II. nach Weißenstein. Athesia, Bozen 1988, ISBN 88-7014-508-5.
  • Ivo Ingram Beikircher: Von „Maria Weißenstein“ zu „Santa Maria di Pietralba“. In: Der Schlern 77, 2003, S. 28–30.
Commons: Maria Weißenstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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