Maria Immaculata (Zusmarshausen)
Die römisch-katholische Pfarrkirche Maria Immaculata befindet sich in der Marktgemeinde Zusmarshausen im schwäbischen Landkreis Augsburg in Bayern. Als Baudenkmal ist sie in die Bayerische Denkmalliste eingetragen.
Geschichte
Ein erstes hölzernes Kirchlein wurde bereits um 600 errichtet und um 1000 durch eine steinerne Kirche im romanischen Stil ersetzt. 1295 fiel der Kirchensatz von Zusmarshausen von der Markgrafschaft Burgau an das Augsburger Patriziergeschlecht der Langenmantel. Seit 1362 ist eine Frühmessstiftung der Pfarrgemeinde belegt. Die unteren Geschosse des Kirchturmes stammen noch aus der Zeit der Spätgotik.
1625 wurde eine Corporis-Christi-Bruderschaft gegründet, die in Zusmarshausen bis 1975 existierte. Das Turm-Oktogon wurde um 1700/01 von Georg Rainer erbaut. 1712 erfolgten unter Pfarrer Christoph Steriz möglicherweise ebenfalls durch Rainer der Neubau des Chores und die Umgestaltung des Innenraumes im Barockstil.[1] 1743 fertigten die Zusmarshauser Zimmermeister Dionysus Ayernschmalz und Andreas Weber eine neue Turmkuppel.
Im 19. Jahrhundert wurde die Kirche mehrmals restauriert und eine bemalte Kassettendecke eingezogen. Zudem wurden neue Altäre und eine Kanzel angeschafft. 1939 erfolgte der Abbruch des spätgotischen Langhauses und bis 1944 nach Entwürfen von Anton Wenzel und Michael Kurz der Bau eines vergrößerten Kirchenschiffes in Anlehnung an den Vorgängerbau.[2] 1979/80 wurden Chor und Hochaltar neu gestaltet. 2003 ließ man unter der Empore eine Taufkapelle einrichten.
Maria Immaculata bildet zusammen mit den Pfarreien St. Martin in Gabelbach, St. Leonhard in Gabelbachergreut, St. Vitus in Steinekirch, St. Stephan in Wollbach und St. Michael in Wörleschwang die Pfarreiengemeinschaft Zusmarshausen, deren Hauptpfarrei sie ist.
Beschreibung
Der langgestreckte Saalbau besitzt einen pilastergegliederten Chor mit halbrundem Schluss. Auf der südlichen Seite befindet sich der Kirchturm mit Oktogon und Zwiebelhaube. Das Langhaus hat sieben Achsen mit rundbogigen Fenstern.
Ausstattung
Die Stuckarbeiten im Chor wurden 1712 vermutlich von Georg Rainer geschaffen. Die Deckenbilder im Chor zeigen den hl. Michael und den hl. Antonius von Padua. Die Kreuzgruppe auf dem Hochaltar mit den Figuren der hl. Maria, Maria Magdalena und Johannes Evangelist von 1630 werden der Werkstatt des Bildhauers Christoph Rodt aus Neuburg an der Kammel zugeschrieben.
Auf der linken Seite des Chorbogens befindet sich die Sandsteinfigur Maria vom Siege von 1720/25. Die Langhauswände zieren 12 Apostelfiguren aus Holz aus der Zeit um 1720. Die Seitenaltäre im neuromanischen Stil wurden um 1853 gefertigt. Die Kanzel aus dem Jahr 1853 wurde entfernt. Die Deckenfresken im Langhaus mit der Darstellung der fünfzehn Rosenkranzgeheimnisse ließ Karl Manninger 1952 anfertigen.
Grabsteine
- Epitaph für Hans Memminger († 1605)
- Epitaph für Franz Karl von Rost († 1731)
- Epitaph für Mathilde Edle von Stubenrauch († 1841)
Umgebung
Die Kirche umgab ein Friedhof, der im 19. Jahrhundert aufgelassen wurde.
Weblinks
Einzelnachweise
- Bruno Bushart, Georg Paula: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Bayern. Schwaben. Deutscher Kunstverlag, 2008, ISBN 978-3-422-03116-6 (google.de [abgerufen am 21. Mai 2019]).
- Winfried Nerdinger, Katharina Blohm: Bauen im Nationalsozialismus: Bayern, 1933-1945. Klinkhardt & Biermann, 1993, ISBN 978-3-7814-0360-4 (google.de [abgerufen am 21. Mai 2019]).