Mareice Kaiser
Mareice Kaiser (* 1981) ist eine deutsche Journalistin und Autorin. In ihren Werken beschäftigt sie sich unter anderem mit Inklusion, Bildungsgerechtigkeit sowie Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Leben
Als Journalistin arbeitet sie unter anderem für die taz, die Zeit sowie Brigitte zu Themen wie Inklusion sowie Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Ab 2014 veröffentlichte sie für die taz u. a. in der Serie Inklusion. Auf ihrem Blog „Kaiserinnenreich“ schrieb sie häufig darüber, was Teilhabe für Menschen mit Behinderung bedeutet und berichtet dort auch von privaten Erfahrungen und ihren Erfahrungen mit gesellschaftlichen Barrieren. Auf der re:publica 2015 hielt sie gemeinsam mit Raul Krauthausen einen Vortrag zu digitaler Inklusion in Europa.[1] Auf der re:publica 2018 hielt sie gemeinsam mit Stefanie Lohaus, Christine Olderdissen und Sami David Rauscher einen Vortrag zu Strategien für vielfältigen Journalismus.[2]
Auf Grundlage des Blogs erschien 2016 das Buch „Alles inklusive“ im S. Fischer-Verlag. Darin schreibt sie über das Leben mit ihrer ersten Tochter, die im Alter von vier Jahren gestorben ist. Die Auseinandersetzung mit der herrschenden Benachteiligung und Ausgrenzung in ihrem Buch brachte ihr hervorragende Kritiken und wissenschaftliche Berücksichtigung ein, u. a. vom Behindertenpädagoge Wolfgang Jantzen und Ferdinand Klein.[3] An dem Buch „Nicht nur Mütter waren schwanger“, das 2018 im Verlag Edition Assemblage veröffentlicht wurde,[4] war Mareice Kaiser mit drei Beiträgen als Co-Autorin beteiligt.
2018 produzierte sie für das Onlinemagazin ze.tt den sechsfolgigen Podcast „Was Macht macht“, der gesellschaftliche Machtstrukturen hinterfragt.[5] 2019 schrieb sie für ze.tt die Kolumne „Klein und groß“.[6]
Seit März 2020 ist sie Chefredakteurin von Edition F.[7] Sie ist Mitgründerin der Initiative Kreuzberg hilft. Im April 2021 erschien im Rowohlt Verlag ihr Sachbuch und Bestseller „Das Unwohlsein der modernen Mutter“, in dem sie die Herausforderungen der Mutterschaft bei gleichzeitiger Erwerbsarbeit thematisiert.[8] Das Buch platzierte sich mehrere Wochen lang in der Spiegel-Bestsellerliste.[9]
Mareice Kaiser lebt und arbeitet in Berlin.
Auszeichnungen
- Mit ihrem Blog „Kaiserinnenreich“ wurde sie 2014 mit dem Newcomer-Preis der Goldenen Blogger und 2015 mit dem Bestes-Tagebuch-Preis der Goldenen Blogger ausgezeichnet.[10][11]
- Für ihr gesellschaftliches Engagement erhielt sie 2017 den Blogfamilia Award.[12]
- 2018 war sie mit ihrem Text „Das Unwohlsein der modernen Mutter“ für den Deutschen Reporterpreis im Bereich „Essay“ nominiert.[13]
- Medienpreis „Prävention in der Schwangerschaft“ 2019 der Stiftung für das behinderte Kind für ihren Text „Nehmen wir dieses Kind?“[14]
Veröffentlichungen
Bücher
- Was ich nicht weiß. In: Willkommen!: Blogger schreiben für Flüchtlinge. Mikrotext, Berlin 2015, ISBN 978-3-944543-28-4.
- Alles inklusive. S. Fischer-Verlag, Frankfurt am Main 2016, ISBN 978-3-596-29606-4.
- Gene auf der Probe und Schlimm ist nicht schlecht. In: Alisa Tretau (Hrsg.): Nicht nur Mütter waren schwanger. Unerhörte Perspektiven auf die vermeintlich natürlichste Sache der Welt. Edition assemblage, Münster/Westfalen 2018, ISBN 978-3-96042-041-5.
- Who cares?: wie Familien mit behinderten Kindern Fürsorgearbeit leisten. In: Familien unterstützen: Ideen und Praxisbeispiele für Haupt- und Ehrenamtliche. Bundesvereinigung Lebenshilfe, Marburg 2018, ISBN 978-3-88617-422-5, S. 48–52.
- Das Unwohlsein der modernen Mutter, Rowohlt, Hamburg 2021, ISBN 978-3-499-00349-3.
Artikel (Auswahl)
- Statt Blumen. In: Die ZEIT. 5. Mai 2021.
- Ableism und Verletzlichkeit. Überlegungen zu ‚neuen Formen der Sozialität’. In: David Brehme, Petra Fuchs, Swantje Köbsell und Carla Wesselmann (Hg.) Disability Studies im deutschsprachigen Raum: Zwischen Emanzipation und Vereinnahmung (Verlag: Beltz Juventa). 11. März 2020.
- „Nehmen wir dieses Kind?“. In: chrismon. 30. Januar 2019.
- Das Unwohlsein der modernen Mutter. In: ze.tt. 3. September 2018.
- Ein ganzes Leben lang traurig?. In: Zeit Online. 24. April 2018.
- Hä, was ist denn Inklusion?. In: Missy Magazin. 23. April 2018.
- „Wenn es ans Sterben geht, werde ich da sein“. In: Zeit Online. 13. Januar 2018.
- Behindert, aber nicht nur. In: taz. 3. Dezember 2014.
Interviews
- Was ist schon normal?. In: Süddeutsche Zeitung. 14. November 2016.
- Willkommen im Kaiserinnenreich! Interview mit Mareice Kaiser. Im Blog: Frau-frei-und.de.
- Mareice Kaiser im Interview: Eine Heldin mit kurzen Haaren. In: Monda-Magazin. 4. Juni 2018.
Weblinks
- Persönliche Website von Mareice Kaiser
- Literatur von und über Mareice Kaiser im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Digitale Teilhabe: Technologie für alle: Mareice Kaiser im Gespräch mit Anna-Lena Müller, Michael Arriens und Laura Gehlhaar im Bayerischen Rundfunk, 14. Oktober 2016
- Rezension von Wolfgang Jantzen
- Rezension von Kerstin Maria Pahl
- Rezension von Jutta Rinas
Einzelnachweise
- Finding Inclusion in Digital Europe. Abgerufen am 3. Juli 2019.
- Strategien für vielfältigen Journalismus. Abgerufen am 2. Dezember 2019.
- Ferdinand Klein: Mit Janusz Korczak Inklusion gestalten. Vandenhoeck & Ruprecht, 2018, ISBN 978-3-647-71143-0, S. 76 (google.de [abgerufen am 5. Juli 2019]).
- „Nicht nur Mütter waren schwanger“. Abgerufen am 3. Juli 2019.
- Was Macht macht podigee.io
- Kolumne: Klein & groß ze.tt
- Nachfolgerin für Teresa Bücker: Mareice Kaiser wird Chefredakteurin bei “Edition F” meedia.de, 9. März 2020
- Mamablog: «Unwohlsein der modernen Mutter» – «Ich habe keinen Bock auf die Tabus, die Mütter klein halten». Abgerufen am 19. Januar 2022.
- Spiegel Bestseller: Sachbuch / Paperback (Nr. 20/2021) – versandkostenfrei online kaufen - Lehmanns.de. Abgerufen am 19. Januar 2022.
- fiene & das waren die goldenen blogger 2014. 13. Januar 2015, abgerufen am 3. Juli 2019.
- Die Blogger des Jahres 2015. 2. Januar 2016, abgerufen am 3. Juli 2019.
- Blogfamilia Award Gewinner 2017. In: Blogfamilia e.V. 30. Mai 2017, abgerufen am 3. Juli 2019.
- Reporter-Forum: 2018. Abgerufen am 3. Juli 2019.
- Stiftung für das behinderte Kind: Medienpreis der Stiftung für das behinderte Kind 2019 an zwei Print- und eine Fernsehjournalistin verliehen. Abgerufen am 11. Januar 2020.