Marco Barbarigo

Marco Barbarigo (* um 1413 in Venedig; † 14. August 1486 ebenda, begraben in Santa Maria della Carità) war der 73. Doge von Venedig. Er regierte von 1485 bis 1486.

Porträt des Marco Barbarigo vermutlich zur Zeit seines Aufenthaltes in London angefertigt, Öl auf Eichenholz, 24,2 × 16 cm, etwa 1449 bis 1450, Nationalgalerie London
Marco Barbarigo, Gemälde von Domenico Tintoretto (1560–1635)

Familie

Wappen Marco Barbarigos, 17. Jahrhundert

Die Barbarigo gehörten zu den reichsten Familien Venedigs, Marco selbst nannte man den Reichen. Sie hatten ausgedehnten Grundbesitz in Kreta, bei Verona und bei Treviso. Neben den beiden Dogen Marco und Agostino Barbarigo gab es eine Reihe von Prokuratoren und Kardinälen in der Familie. Die Familie ist in der Mitte des 18. Jahrhunderts ausgestorben.

Leben

Marco Barbarigo war Sohn des Prokurators von San Marco Francesco und der Cassandra Morosini. Verheiratet war er mit Lucia Ruzzini, deren Großvater der Prokurator Federico Contarini war. Das Paar hatte mindestens fünf Söhne und vier Töchter. Barbarigo vertrat seine Heimatstadt auf diplomatischen Missionen in England und Flandern. Während dieser Zeit (1449) ließ er sich von einem unbekannten Maler aus dem Umkreis des Jan van Eyck porträtieren.[1]

Zum Dogen gewählt wurde er in einem Jahr, in dem die Pest in Venedig wütete. Er war der erste Doge, der auf der Scala dei giganti in sein Amt eingeführt wurde. Die früher zuweilen kolportierte Mutmaßung, Marco Barbarigo sei einem unbekannten Meuchelmörder zum Opfer gefallen, trifft nicht zu.[2]

Grabmal

Marco Barbarigo wurde wie sein Bruder Agostino Barbarigo in der Kirche Santa Maria della Carità begraben. Das von Mauro Codussi geschaffene Grabmal wurde von den Truppen Napoleons fast vollständig zerstört.

Literatur

  • Franco Gaeta: Marco Barbarigo, in: Dizionario Biografico degli Italiani 6 (1964).
  • Andrea Da Mosto: I Dogi di Venezia. Florenz 1983.
  • Helmut Dumler: Venedig und die Dogen. Düsseldorf 2001.

Fußnoten

  1. Günter Brucher: Geschichte der venezianischen Malerei, Bd. 2: Von Giovanni Bellini zu Vittore Carpaccio. Böhlau, Wien / Köln / Weimar 2010, ISBN 978-3-205-78569-9, S. 162. Dieses Porträt gelangte in den Besitz der National Gallery in London.
  2. Giorgio Bertolizio: Dogi. Nullità al potere. Castelvecchi, Rom 2013, ISBN 978-88-6826-015-6, S. 233.
VorgängerAmtNachfolger
Giovanni MocenigoDoge von Venedig
1485–1486
Agostino Barbarigo
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