Marc Rufer

Marc Rufer (* 1942 in Bern) ist ein Schweizer Arzt, Psychiatriekritiker und Psychotherapeut.

Leben

Marc Rufer studierte an der Universität Bern Medizin. Mit seiner Dissertation Vergleichbarkeit der Ergebnisse bei konservativer, bzw. chirurgischer Therapie der kindlichen Hiatushernie schloss er seine Ausbildung ab und arbeitete anschliessend als Assistenzarzt in einer psychiatrischen Klinik. Laut seinen eigenen Angaben tat er sich seit Beginn seiner beruflichen Karriere schwer mit psychiatrischen Diagnosen und Behandlungen. Ab 1975 führte er eine psychotherapeutische Praxis in Zürich. 1986 war er Mitbegründer von PSYCHEX (Schweiz) und amtet seither als Vorstandsmitglied. Mit seiner ersten Publikation Irrsinn Psychiatrie. Psychisches Leiden ist keine Krankheit. Die Medizinalisierung abweichenden Verhaltens – ein Irrweg, die 1988 erschien, wurde der Psychiatriekritiker schweizweit bekannt.[1] Mit seinen Sachbüchern setzte er sich zum Ziel, psychiatriekritische Gedanken öffentlich zu machen. Kritik übt er insbesondere an den Methoden der konventionellen Psychiatrie und stellt sich gegen Psychopharmakologie und die psychiatrische Gewalt.[2][3][4]

Publikationen (Auswahl)

  • Vergleichbarkeit der Ergebnisse bei konservativer, bzw. chirurgischer Therapie der kindlichen Hiatushernie. Dissertation, Universität Bern, 1972.
  • Irrsinn Psychiatrie. Psychisches Leiden ist keine Krankheit. Die Medizinalisierung abweichenden Verhaltens – ein Irrweg. Zytglogge Verlag, Oberhofen 1988, 4. Auflage 2009, ISBN 978-3-7296-0536-7.[5][6]
  • Wer ist irr? Zytglogge Verlag, Bern 1991, ISBN 978-3-7296-0376-9.[7]
  • Glückspillen. Ecstasy, Prozac und das Comeback der Psychopharmaka. Droemer Knaur, München 1995, ISBN 978-3-4267-7178-5.
    • Tabletky štěstí – Extáze, Prozac – návrat psychofarmak? (tschechische Übersetzung 1998), ISBN 80-7242-004-6.
  • mit Volkmar Aderhold, Josef Zehentbauer, Peter Lehmann: Neue Antidepressiva, atypische Neuroleptika. Risiken, Placebo-Effekte, Niedrigdosierung und Alternativen. Mit einem Exkurs zur Wiederkehr des Elektroschocks. Peter Lehmann Publishing, Berlin 2007, ISBN 978-3-9259-3169-7.[8]

Fachartikel (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. Fredi Lerch: Irrsinn Psychiatrie. In: Textwerkstatt. Erstpublikation in: WOZ. Nr. 41, 1988, abgerufen am 12. Dezember 2021.
  2. Marc Rufer: Alternative zur Psychiatrie. Daneben sein. In: WOZ. Nr. 13, 29. März 2007, abgerufen am 12. Dezember 2021.
  3. Adrian Riklin, Susan Boos(Interview): Medizin und Gesellschaft. «Schizophrenie ist ein magisches Wort mit unheilvoller Wirkung». In: WOZ. Nr. 37, 14. September 2017, abgerufen am 12. Dezember 2021.
  4. Adrian Riklin: Psychiatriekritik. Der medizinische Schleier. In: WOZ. Nr. 37, 14. September 2017, abgerufen am 12. Dezember 2021.
  5. Marc Rufer im Antipsychiatrieverlag, abgerufen am 12. Dezember 2021.
  6. Peter Lehmann über Marc Rufers Buch «Irrsinn Psychiatrie». Verborgene Diffamierung der Psychiatrie. In: Der Eppendorfer. Zeitschrift für die Psychiatrie. 4. Jg., Nr. 2, 1989, S. 16 (archiviert in Researchgate), abgerufen am 13. Dezember 2021.
  7. Waltraud Freese: Ratlosigkeit in der Ordnung. Marc Rufer: «Wer ist irr?». In: taz. 27. November 1991, abgerufen am 13. Dezember 2021.
  8. Theodor Itten: P. Lehmann, V. Aderhold, M. Rufer & J. Zehentbauer (2017): Neue Antidepressiva, Atypische Neuroleptika. In: Psychotherapie-Wissenschaft. 1. Jg., Nr. 8, 2018, S. 101–102 (Rezension), abgerufen am 13. Dezember 2021.
  9. Susanna Kretschmann: Standpunkte. Zur Bedeutung von Psychopharmaka – Bericht aus der Praxis. In: Schweizerische Ärztezeitung. 86. Jg., Nr. 7, 2005, abgerufen am 13. Dezember 2021.
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