Mao Anying
Mao Anying (毛岸英) (* 1922 in Changsha, Provinz Hunan; † 25. November 1950) war der älteste Sohn von Mao Zedong und seiner zweiten Frau Yang Kaihui.
Leben
Mao Anying wurde in Changsha, der Hauptstadt der Provinz Hunan geboren und war das älteste von drei Geschwistern. Sein Vater verließ die Familie 1927. Die Mutter wurde 1930 von den Kuomintang in Changsha hingerichtet. Der jüngste Bruder starb kurz nach dem Tod der Mutter. Es folgten unstete Jahre in der Obhut verschiedener Institutionen und Personen gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Mao Anqing. 1936 wurde Mao Anying in ein internationales Internat in Moskau gegeben. Dort und in einer Militärakademie erhielt er seine Ausbildung. 1946 kehrte er nach China in die kommunistische Basis Yan’an zurück. Ab Oktober 1950 nahm er als Russischdolmetscher am Koreakrieg teil. Er fiel im Alter von 28 Jahren am 25. November 1950 in Nordkorea, fünf Wochen nachdem die ersten Soldaten der Volksbefreiungsarmee heimlich über den Yalu-Fluss in der Nähe Dandongs nach Nordkorea übersetzten und in den Korea-Krieg eingriffen. Mao Anying hielt sich im chinesischen Hauptquartier auf, als es von US-Kampfflugzeugen bombardiert wurde.
Bewertungen
Es gilt mittlerweile als gesichert, dass Mao Zedong zu seinen Kindern eine stark gestörte väterliche Beziehung hatte. Vor diesem Hintergrund kommt Mao Anying eine besondere Rolle in der Wahrung des öffentlichen und offiziellen Bildes seines Vaters zu, der als Lenker der Geschicke seines Volkes selbstverständlich ein positiv beleuchtetes Privatleben als Familienvater benötigt. Mao Anying ist als einziges der Kinder Mao Zedongs dafür geeignet. Als Sohn einer Märtyrerin der Revolution starb er selbst als Märtyrer. Die Darstellung seiner Person ist meist so abgefasst, dass sie ein bestimmtes Bild Mao Zedongs stützt – die des strengen, aber liebenden Vaters, der seine Kinder nicht über die Sache der Revolution stellt. Einige Begebenheiten und Umstände aus dem Leben Mao Anyings liegen im Dunkeln oder sind nicht eindeutig. So ist zum Beispiel nicht geklärt, warum er in den Koreakrieg zog.