Männer al dente
Männer al dente (Italienisch Mine vaganti, zu deutsch Treibminen) ist eine italienische Komödie, die unter der Regie von Ferzan Özpetek entstand. Özpetek war, mit der Hilfe von Ivan Cotroneo, auch für das Skript verantwortlich. Die Hauptrollen im Film spielen Riccardo Scamarcio, Alessandro Preziosi, Nicole Grimaudo, Lunetta Savino, Ennio Fantastichini und Ilaria Occhini.
Film | |
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Titel | Männer al dente |
Originaltitel | Mine vaganti |
Produktionsland | Italien |
Originalsprache | Italienisch |
Erscheinungsjahr | 2010 |
Länge | 112 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 0 |
Stab | |
Regie | Ferzan Ozpetek |
Drehbuch | Ferzan Ozpetek Ivan Cotroneo |
Produktion | Domenico Procacci |
Musik | Pasquale Catalano |
Kamera | Maurizio Calvesi |
Schnitt | Patrizio Marone |
Besetzung | |
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→ Synchronisation |
Handlung
Der in Rom lebende Tommaso Cantone besucht seine Familie in Lecce, die dort eine Pasta-Fabrik betreibt. Er hat sein Studium abgeschlossen, allerdings nicht in Betriebswirtschaft, sondern in Literatur und plant, Schriftsteller zu werden, anstatt in den Familienbetrieb einzusteigen. Neben diesen Neuigkeiten hat er vor, sich bei dem Besuch als homosexuell zu outen. Sein älterer Bruder Antonio kommt ihm jedoch unerwartet mit dem gleichen Geständnis seiner Homosexualität zuvor. Der konservativ eingestellte Vater Vincenzo erleidet daraufhin einen Herzinfarkt und verstößt Antonio aus der Familie. Tommaso wagt nicht mehr, es seinem Bruder gleichzutun, und fügt sich stattdessen in die Rolle des vermeintlich übriggebliebenen „normalen“ Sohnes. Aus den Reaktionen seiner Verwandten auf Antonios Outing kann er schließen, wie es ihm wohl selbst ergangen wäre, wobei seine Großmutter die fortschrittlichsten Ansichten hat. Neue Komplikationen ergeben sich, als Tommasos schwule Freunde aus Rom, inklusive seines Lebenspartners Marco, anreisen. Durch ihr extravagantes Verhalten kommt jedoch bei der Familie ein gewisses Misstrauen auf, und Tommaso erklärt seinem Partner Marco, dass er sich nicht in der Lage fühlt, den Eltern die Wahrheit zu sagen. Erst nach der Abreise der Freunde eröffnet er den Eltern, dass er das angepasste Leben als Pasta-Fabrikant, das sie für ihn geplant haben, nicht führen wird. Es kommt zu einem heftigen Familienstreit, die zuckerkranke Großmutter stopft sich mit Torte voll und kommt in der Folge zu Tode. Ihr Tod bringt den Sohn zur Vernunft, er ändert sein Testament und hinterlässt die Firma seinem ältesten Sohn.
Bei der Beerdigung der Großmutter trifft sie – in der abschließenden Traumsequenz – auf Nicola, den Mann ihres Lebens, den sie nie haben konnte, auch alle anderen Beteiligten scheinen glücklich und zufrieden.
Produktion
Der Film wurde an verschiedenen Orten in Apulien gedreht, u. a. in Salento, am Strand von Gallipoli, in Otranto und auf der Piazza Sant’Oronzo und der Via Paladini in Lecce.[1] Produzent war der aus Apulien stammende Schauspieler und Filmproduzent Domenico Procacci. Der Kameramann Maurizio Calvesi wurde für seine Arbeit mit dem Preis des Italian National Syndicate of Film Journalists ausgezeichnet und erhielt eine Nominierung für den David di Donatello.
Filmmusik
Zuständig für den Soundtrack war Pasquale Catalano, der den größten Teil der Filmmusik komponiert hat, und der hier zum ersten Mal mit Özpetek zusammengearbeitet hat. Catalano wurde für seine Filmmusik 2010 für den Europäischen Filmpreis in der Kategorie Beste Filmmusik nominiert und gewann den David di Donatello 2010. Das Lied „Kutlama“ singt die türkische Sängerin Sezen Aksu, deren Musik bisher in jedem der Filme des türkischen Regisseurs gespielt worden ist.[2] Das Lied „Sogno“, gesungen von Patty Pravo, wurde unter ihrer Mitwirkung eigens für diesen Film geschrieben. Der Soundtrack zum Film wurde 2010 auf CD vom Label Radio Fandango veröffentlicht.
Filmtitel
Der Originaltitel Mine vaganti bedeutet Treibminen, wörtlich übersetzt „umherirrende Minen“, unerwartet explodierende Sprengsätze, und bezeichnet im Italienischen Personen, die gerne provozieren. So trägt auch die Großmutter im Film den Spitznamen „mina vagante“. Der davon abweichende deutsche Filmtitel Männer al dente traf in der Presse auf Kritik.[3]
Besetzung und Synchronisation
Die deutschsprachige Synchronisation wurde von dem Münchner Unternehmen Mina Kindl Synchron durchgeführt. Dialogbuch und Dialogregie erbrachte Mina Kindl.[4]
Darsteller | Synchronsprecher | Rolle |
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Riccardo Scamarcio | Alexander Brem | Tommaso Cantone |
Nicole Grimaudo | Stephanie Kellner | Alba Brunetti |
Alessandro Preziosi | Manou Lubowski | Antonio Cantone |
Lunetta Savino | Elisabeth Günther | Stefania Cantone |
Ennio Fantastichini | Ekkehardt Belle | Vincenzo Cantone |
Ilaria Occhini | Angelika Bender | Großmutter |
Daniele Pecci | Michael Roll | Andrea |
Gianluca De Marchi | Philipp Moog | Davide |
Bianca Nappi | Claudia Lössl | Elena |
Elena Sofia Ricci | Dagmar Dempe | Luciana Cantone |
Carmine Recano | Claus-Peter Damitz | Marco |
Mauro Bonaffini | Oliver Mink | Massimiliano |
Gea Martire | Dagmar Heller | Patrizia |
Massimiliano Gallo | Pascal Breuer | Salvatore |
Carolina Crescentini | Großmutter als junge Frau |
Veröffentlichung
Erstmals wurde Männer al dente am 13. Februar 2010 bei der 60. Berlinale aufgeführt. Im darauf folgenden Monat erschien der Film in Italien, der Schweiz und der Türkei im Kino.
Rezeption
Der Film gewann 29 Filmpreise und wurde für 24 weitere Preise nominiert. Er wurde dreizehnmal für den David di Donatello, unter anderem für die Kategorie „bester Film“, nominiert, gewonnen haben Ennio Fantastichini als bester Nebendarsteller und Ilaria Occhini als beste Nebendarstellerin. Außerdem erhielt der Film sechs von insgesamt elf Nominierungen für den Nastro d’Argento. Von den Kritikern wurde er überwiegend positiv aufgenommen.
Weblinks
- Männer al dente in der Internet Movie Database (englisch)
- Fakten und Hintergründe zum Film „Männer al dente“ auf kino.de, 5. November 2011; ausführliche Filmkritik
- Männer al dente Breitwand, Arthaus Kino
Einzelnachweise
- Vincenzo Santoro: Il Salento di Ozpetek. Luce, barocco e cibo, abgerufen am 16. Juli 2021
- Fakten und Hintergründe zum Film „Männer al dente“ auf Kino.de, 5. November 2011, abgerufen am 16. Juli 2021.
- Regina Urban: „Django Unchained“: Englische Filmtitel sind hip. In: nordbayern.de, 4. Februar 2013. Abgerufen am 17. Juli 2021.
- Männer al dente. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 17. Juli 2021.