Mátyás Szandai
Mátyás Szandai (* 1. Juli[1] 1977 in Balassagyarmat) ist ein ungarischer Jazzmusiker (Kontrabass, Komposition).
Wirken
Szandai spielte seit seinem 16. Lebensjahr in verschiedenen Jazzbands. Er studierte klassischen Kontrabass bei Gergely Járdányi an der Franz-Liszt-Musikakademie in Budapest, wo er 2004 absolvierte. Er studierte weiterhin klassische Komposition bei Jean-Michel Bardez am Conservatoire Hector Berlioz in Paris und Jazzharmonie bei Emil Spányi am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse de Paris. Seit September 2017 studiert er an der Haute Ecole de Musique de Lausanne im Masterstudiengang.
Seit 1996 ist Szandai Mitglied des Quartetts von Mihály Dresch, mit dem er vier Alben für BMC Records aufgenommen hat, darunter Hungarian Bebop (mit Archie Shepp, 2002). Er gehörte zudem zum Quartett von Csaba Czirják, zum Septett von Csaba Tűzkő und zur Gruppe von Elemér Balázs, mit der er Alben wie Our Worlds Beyond (mit Charlie Mariano, 2003) veröffentlichte. Mit dem Geiger Mathias Lévy und dem Cimbalomspieler Miklós Lukács entstanden mit Bartók Impressions (2018) Improvisationen über von Bela Bartók gesammelte Volkslieder. Weiterhin arbeitete er mit Kristóf Bacsó, Viktor Tóth, Dániel Szabó (Frictions, 2007 mit Kurt Rosenwinkel), Kálmán Oláh und András Dés, die gleichfalls zu den führenden ungarischen Jazzmusikern gehören, aber auch mit Kálmán Balogh, David Murray, Herbie Mann, Chico Freeman, Rosario Giuliani, William Parker, Rob Brown, Gerard Presencer, Chris Potter, Flavio Boltro, Zbigniew Namysłowski, Perico Sambeat, Didier Ithursarry und Ichirō Onoe.
Szandai tourte in verschiedenen Konstellationen in Amerika und Indien und in fast allen Ländern Europas. Er interessiert sich besonders für World Jazz und die Traditionen der Volksmusik des Balkan, war aber auch an Produktionen mit Neuer Musik beteiligt, wie Gábor Gadós’ Album Byzantinum (2008).
Preise und Auszeichnungen
Zwei Alben, an denen Szandai beteiligt war, wurden in der jährlichen Umfrage des ungarischen Jazzmagazins Gramofon als Jazz-Album des Jahres ausgezeichnet: Mihály Dresch Straight Music (2004), Viktor Tóth: Climbing with Mountains (2007).
Diskographische Hinweise
- Mihály Dresch, Lafayette Gilchrist, Mátyás Szandai, Hamid Drake: Sharing the Shed (BMC, 2010)
- Michael Schiefel, Carsten Daerr, Miklós Lukács, Mátyás Szandai: Gondellied in the Sahara (BMC, 2010)
- Mátyás Szandai, Mathias Lévy, Miklós Lukács: Bartók Impressions (BMC, 2018)
- Sadhana (BMC 2019, mit Nelson Veras, Ricardo Izquierdo, Fabrice Moreau)
Weblinks
- Webpräsenz
- Porträt (BMC)
- Mátyás Szandai bei AllMusic (englisch)
- Mátyás Szandai bei Discogs