Márta Rafael
Márta Rafael (* 26. Februar 1926 in Budapest; † 7. September 2017 in Woltersdorf[1]) war eine deutsch-ungarische Schauspielerin, Sängerin und Fernsehredakteurin.
Leben
Sie spielte in ungarischen Filmen, bevor sie ab 1960 im Berliner Friedrichstadt-Palast engagiert war. Sie sang in Radio und Fernsehen der DDR Oper, Operette, Volkslied und Chanson und gestaltete die Sendereihe Zu „Gast bei Márta Rafael“. Bis 1989 trat sie oft im DDR-Fernsehen auf. Sie war rund 40 Jahre mit dem Chefkommentator des DDR-Fernsehens Karl-Eduard von Schnitzler verheiratet.
Besonderes Aufsehen zum Schaden ihres Mannes erregte Rafael im Juli 1983 durch einen Ladendiebstahl in West-Berlin. Dort hatte sie ein Ladendetektiv beim Verlassen eines Kaufhauses mit gestohlenen Damenstrümpfen im Wert von 16,40 DM gestellt. Der Vorfall erschütterte die Glaubwürdigkeit ihres Gatten, der im DDR-Fernsehen konsequent die Berliner Mauer verherrlichte und ebenso West-Berlin verteufelte. West-Berliner Medien nahmen Rafaels Tat zum Anlass, ausführlich über das Ausreiseprivileg des Paares und die dadurch ermöglichten Alkoholexzesse Schnitzlers in West-Berliner Bars und seine Einkaufstouren im Konsumtempel KaDeWe zu berichten.[2][3]
Weblinks
- Márta Rafael in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- Márta Rafael gestorben. In: Junge Welt, 21. September 2017.
- Ernst Elitz: Als der Schwarze Kanal voll war.. In: Die Welt, 30. Oktober 2014.
- Lucia Jay von Seldeneck: 111 Orte in Berlin, die Geschichte erzählen. Emons, Köln 2012, ISBN 978-3-95451-039-9, S. 96.