Lumas (Galerie)
Lumas ist ein Galeriekonzept, das 2004[1] von den Berliner Unternehmern und Kunstsammlern Stefanie Harig und Marc Alexander Ullrich gegründet wurde. Die Galerie soll Fotografien von etablierten Künstlern und viel versprechenden Newcomern für vergleichsweise wenig Geld verkaufen, so dass einerseits Künstler einen Käufer finden, andererseits breitere Bevölkerungsschichten in die Lage versetzt werden, echte Fotokunst zu besitzen. Die Galerie, die sich selbst Editionsgalerie nennt, verkauft die Fotos nicht als Unikat, sondern in Kleinserien ab 75 Stück.[2]
Die Editionen werden online und über ein eigenes Magazin angeboten, das 2004 eine Auflage von 500.000 Stück hatte und dreimal jährlich erschien.[2] Im November 2004 eröffnete die erste Lumas-Galerie in Berlin in der Oranienburger Straße. Später zog sie in die Hackeschen Höfe um. Es folgten drei weitere Standorte in Hamburg, München und Düsseldorf[3] sowie eine Dependance in der Fasanenstraße.[4] Mittlerweile ist Lumas mit 24[5] Galerien in Deutschland (u. a. in Berlin, New York, London, Paris, Wien, Zürich)[6], Frankreich (2 in Paris), der Schweiz (Zürich und Basel), in Großbritannien (in London), Österreich (Wien und Salzburg), den Niederlanden (Amsterdam), in Belgien (Brüssel), in Russland (Mouskau) und den USA (New York) vertreten.
Fotografien bei Lumas kosten etwa 200 bis 2.000 Euro und damit ungefähr ein Zehntel dessen, was Standard für Fotokunst ist.[7] Es werden Arbeiten von renommierten Künstlern wie Michel Comte, Nan Goldin, Nobuyoshi Araki, Roland Melcher, Wolfgang Joop[8] oder auch Stefanie Schneider oder Damien Hirst angeboten. Außerdem werden nicht nur Fotografien, sondern auch grafische Arbeiten angeboten, so zum Beispiel Werke von Olaf Hajek.[9] Hierbei handelt es sich jedoch um Serien in geringer Auflage, nicht um die sonst auf dem Kunstmarkt üblichen Unikate. Zudem widmet sich Lumas mit Arbeiten noch unbekannter junger Talente der Nachwuchsförderung. Allerdings muss die Galerie mit Vorwürfen leben, dass ein Großteil der angebotenen Fotos nur altbekannte Klischees wiederholen beziehungsweise gar ganz den Stil und die Motivwahl bestimmter Fotografen wie Michael Wesely oder Candida Höfer kopieren.[7] LUMAS vertritt aktuell 250[10] Künstler, von denen meist 5 bis 15 Editionen verlegt werden.
Literatur
- Heike Dander (Hrsg.): Collecting Fine Art Photography Volume I: Highlights of the LUMAS Portfolio. Te Neues, Kempen 2008. ISBN 978-3-8327-9264-0.
- Heike Dander, Stefanie Harig, Marc A. Ullrich, Gunnar Wagner (Hrsg.): Collecting Fine Art: The LUMAS Portfolio II. Te Neues, Kempen 2011, ISBN 978-3-8327-9529-0.
- Heike Dander, Stefanie Harig, Marc A. Ullrich, Gunnar Wagner (Hrsg.): Collecting Fine Art: The LUMAS Portfolio III. Te Neues, Kempen 2013, ISBN 978-3-8327-9734-8.
- Carsten Dierig: Menschen & Märkte. In: Die Welt, 16. November 2011
- Bilderhandel nach dem Ikea-Prinzip: Mit großen Fotoeditionen hat die Firma Lumas viel Erfolg – und handelt sich Kritik ein. In: Die Zeit, Nr. 10/2008
- Stefan Felbinger: Große Kunst für kleines Geld. In: Die Welt, 2. Oktober 2005
Weblinks
Einzelnachweise
- Über LUMAS. Abgerufen am 15. November 2021.
- Carmen Böker: Elitäre Kunst, das ist doch unsexy. In: Berliner Zeitung, 29. Dezember 2004
- Lumas am Kurfürstendamm. In: Berliner Morgenpost, 10. Juni 2008
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- Die LUMAS Alain Nicolas LavanchyEditionsgalerie Berlin Mitte zieht um. (Memento des Originals vom 15. Oktober 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Der Bildredakteur, 5. Oktober 2006
- Über LUMAS. Abgerufen am 15. November 2021.
- Über LUMAS. Abgerufen am 15. November 2021.
- Ralf Hanselle: Ikonen für die Epigonen. taz.de, 21. Juni 2008
- Franziska von Mutius: Wolfgang Joop vertraut seinen Schutzengeln. In: Berliner Morgenpost, 23. August 2009
- Die Editionsgalerie LUMAS wird fünf Jahre alt. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Flensburg online, 25. November 2009
- Über LUMAS. Abgerufen am 15. November 2021.