Ludwig Misch
Ludwig Misch (* 13. Juni 1887 in Berlin; † 22. April 1967 in New York) war ein deutscher Musiker und Musikwissenschaftler.
Leben
Misch studierte Musikwissenschaft an der Berliner Universität und erwarb daneben 1911 einen Abschluss als Dr. jur. Von 1913 bis 1921 arbeitete er als Operettenkapellmeister in Osnabrück, Berlin, Aachen, Essen, Straßburg und Bremen. Außerdem war er bis 1933 als Musikreferent des Berliner Lokalanzeigers tätig und lehrte von 1922 bis 1931 am Sternschen Konservatorium, dessen Festschrift 1850–1925 er verfasste. Ab 1933 konnte er nur noch in verschiedenen jüdischen Institutionen arbeiten und wurde später zur Zwangsarbeit verpflichtet. Durch seine Ehe mit Anni Brix, einer "Arierin", entging er der Deportation und überlebte den Zweiten Weltkrieg.
1947 übersiedelte er nach New York, wo er als Dirigent und Musikschriftsteller arbeitete.
Mischs Nachlass befindet sich im Leo Baeck Institut in New York.
Bücher
- Der strafrechtliche Schutz der Gefühle, Breslau 1911 (Diss., Heidelberg)
- Johannes Brahms, Bielefeld: Velhagen & Klasing, 1913
- mit Wilhelm Klatte, Das Sternsche Konservatorium der Musik zu Berlin 1850–1925. Festschrift zum 75jährigen Jubiläum, Berlin 1925
- Beethoven-Studien, Berlin: Walter de Gruyter, 1950
- mit Donald W. MacArdle, New Beethoven Letters, Norman: University of Oklahoma Press, 1957
- Die Faktoren der Einheit in der Mehrsätzigkeit der Werke Beethovens. Versuch einer Theorie der Einheit des Werkstils, München-Duisburg: Henle, 1958
- Neue Beethoven-Studien und andere Themen, München: Henle, 1967
Aufsätze
- Wo sind Beethovens Skizzen zur zehnten Symphonie?, in: Neue Zeitschrift für Musik, Jg. 116 (1955), S. 132–134
- Noch ein verstümmelter Kanon von Beethoven, in: Die Musikforschung, Jg. 8 (1955), S. 325–327 (über WoO 196)
Weblinks
- Ludwig Misch Collection, AR 2073 Archival Collection beim Leo-Baeck-Institut, New York
- Literatur von und über Ludwig Misch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek