Ludwig Maurer (Musiker)
Ludwig Wilhelm Maurer (auch: Louis Maurer, * 8. Februar 1789 in Potsdam; † 13. Oktoberjul. / 25. Oktober 1878greg. in Sankt Petersburg) war ein deutscher Komponist, Dirigent und Geiger.
Leben
1802 trat Maurer in Berlin erstmals mit der Geige auf. Nach einem kurzen Aufenthalt im lettischen Mitau, wo er sich von Pierre Rode[1] in der französischen Art des Violinspiels unterweisen ließ, ging Maurer 17-jährig nach Russland, wo er für den Rest seines Lebens wohnhaft blieb. Deshalb gilt er sowohl als deutscher wie auch als russischer Komponist.[2]
Nach seiner Ankunft in Sankt Petersburg hatte Maurer zahlreiche Auftritte, bis der französische Geiger und Komponist Pierre Baillot ihm eine Stellung als Dirigent am Hofe Fürst Wsewoloschskis verschaffte. Maurer leitete dessen Orchester bis 1817, dann ging er auf eine Tournee nach Deutschland und nach Paris. Ab 1819 nutzte er Hannover als Basis, von der aus er Konzertreisen unternahm und wo er komponierte. Während dieser Zeit komponierte er gemeinsam mit Alexei Werstowski Opern im Vaudeville-Stil. Später reiste er mit seinen Söhnen Wsewolod und Alexis, die Geige und Violoncello spielten, durch Deutschland.[3]
1833 ging Maurer jedoch zurück nach St. Petersburg und blieb dort bis zu seinem Lebensende. 1834 war er der Solist bei der ersten Aufführung von Beethovens Violinkonzert in Russland.[4] 1835 wurde Maurer Dirigent und Musikdirektor an der Petersburger Französischen Oper. Bis zu seinem Tod im Oktober 1878 übernahm er verschiedene weitere Positionen im Musikleben der Stadt, daneben komponierte er.[5]
Wichtige Werke
Opern
- Der Neue Paris, 1826
- Der entdeckte Diebstahl, 1826
- Aloise, 1828
- Die Runenschrift, 1830
Sinfonien und Instrumentalstücke
- Sinfonie f-Moll, op. 67 (1833)
- Sinfonia concertante, op. 55 für vier Violinen und großes Orchester (1859)
- Violinkonzerte 1–10
- Streichquartette 1–6
- 12 kleine Stücke für Blechbläser
Literatur
- Robert Eitner: Maurer, Louis Wilhelm. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 20, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 707 f.
- Christoph Hust: Maurer, Ludwig. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Personenteil, Band 11 (Lesage – Menuhin). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 2004, ISBN 3-7618-1121-7 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)
Weblinks
Quellen
- Friedrich Frick: Kleines Biographisches Lexikon der Violinisten: Vom Anfang des Violinspiels bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. BoD – Books on Demand, June 2009, ISBN 978-3-8370-3907-8, S. 325– (Abgerufen am 28 September 2012).
- Allan Ho, Dmitry Feofanov: Maurer, Ludwig Wilhelm. In: Biographical Dictionary of Russian/Soviet Composers. Greenwood Press, New York 1989.
- David Charlton: Maurer, Ludwig Wilhelm. In: Grove Music Online. ed. L. Macy (gesichtet am 3. März 2008).
- Ho, Feofanov: Maurer, Ludwig Wilhelm. S. 339.
- Louis Charles Elson: Maurer (Ludwig Wilhelm). In: University Musical Encyclopedia. The University Society, New York 1912.