Ludger Rémy
Ludger Rémy (* 4. Februar 1949 in Kalkar; † 21. Juni 2017[1] in Bremen[2]) war ein deutscher Dirigent, Cembalist, Musiker und Musikforscher.
Leben
Ludger Rémy studierte Schulmusik, Klavierpädagogik und Cembalo an der Hochschule für Musik Freiburg. Von 1973 bis 1975 machte er private Cembalostudien bei Kenneth Gilbert. Ab 1978 folgten Lehrtätigkeiten an mehreren deutschen Musikhochschulen, darunter in der HFK Bremen, an der Folkwanghochschule Duisburg, der HFM Köln in Wuppertal und Weimar. 1998 erhielt Rémy eine Professur für Alte Musik an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden.
Der Schwerpunkt seiner Arbeit lag auf der Wiederentdeckung und Belebung der älteren deutschen Musik; daneben widmete er sich der Geschichts- und Literaturforschung des 17. und 18. Jahrhunderts. 1994 begann sein Wirken für die Stiftung Kloster Michaelstein, unter anderem mit der Leitung des Ensembles „Telemannisches Collegium Michaelstein“.[3]
Rémy gewann einen internationalen Ruf als Dirigent der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts. Als Musiker (Cembalo und Hammerklavier) gab er weltweit zahlreiche Solo-Konzerte, aber auch Kammermusik und Lieder fanden sein Interesse. Er war 1995 bis 2010 mehrfach Jurymitglied beim Internationalen Cembalo- und Hammerklavierwettbewerb in Brügge, anlässlich des Festivals van Vlaanderen.
1994 gründete er für Rundfunk- und Tonträgeraufnahmen das Orchester „Les Amis de Philippe“, benannt nach Georg Philipp Telemann und Carl Philipp Emanuel Bach.
Preise (Auswahl)
- 1998: Cannes Classical Award, mit „Alta Ripa Hannover“. Weitere Nominierungen für diesen Preis 1997 und 2001.
- Preis der deutschen Schallplattenkritik als Dirigent (3/2000 und 2/2003) und als Cembalist (1/2001)
- 2003: Gramophone Special edition Awards
- „Einer der Besten des Jahres 2003“, sowie – für eine Aufnahme von Händel-Suiten – „Eine der Aufnahmen des Jahres 2003“ durch Goldberg Magazine (USA)
- 2015: Fasch-Preis[4]
Weblinks
- Persönliche Homepage von Ludger Rémy
- Werke von und über Ludger Rémy im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ludger Rémy bei Discogs
- Freya Apffelstaedt: „Das Leben war spannender und bunter, als ich es erahnte.“ Würdigung auf der Website des Sächsischen Musikrates. 24. November 2014. Abgerufen am 23. Juni 2017.
Einzelnachweise
- Zum Tod von Ludger Rémy: „Musik zeigt, wie schön und vergänglich Zeit ist“. (Memento des Originals vom 25. Juni 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. MDR Kultur, 22. Juni 2017. Abgerufen am 22. Juni 2017.
- Manuel Gervink: Abschied von dem Musiker und Musikforscher Ludger Rémy (1949–2007). In: Dresdner Neueste Nachrichten vom 22. Juni 2017. Abgerufen am 24. Juni 2017.
- Website des Telemannischen Collegiums Michaelstein. Abgerufen am 22. Juni 2017.
- Fasch-Preisträger. Internationale Fasch-Gesellschaft, abgerufen am 22. Juni 2017.