Luca Zaia
Luca Zaia (* 27. März 1968 in Conegliano, Provinz Treviso) ist ein italienischer Politiker der Lega und Unternehmer. Er ist amtierender Präsident der Region Venetien. In der vierten Regierung von Silvio Berlusconi war er bis März 2010 italienischer Land- und Forstwirtschaftsminister.
Politischer Werdegang
Zaia ist Sohn eines Automechanikers.[1] Nach dem Erwerb eines Diploms an der Scuola enologica Giovanni Battista Cerletti in Conegliano hat Zaia Agrarwissenschaft mit einer Spezialisierung auf die Tierproduktion an der Universität Udine studiert. Für seine Partei, die Lega Nord, saß er zunächst im Gemeinderat von Godega di Sant’Urbano. Im Juni 1997 wurde er zum Provinzpräsidenten von Treviso gewählt und in diesem Amt am 9. Juni 2002 mit 69,2 % der Stimmen in einer Stichwahl bestätigt.
Im Mai 2005 wurde er nach dem Sieg des Mitte-rechts-Bündnisses Casa delle Libertà bei den Regionalwahlen zum Vizepräsidenten der Region Venetien ernannt und übernahm das Amt des regionalen Assessors für Landwirtschaft und Tourismus. Von Mai 2003 bis April 2008 saß er zudem im Stadtrat von Treviso und hat seit Juli 2006 einen Sitz im Provinzrat seiner Heimatprovinz.
Am 8. Mai 2008 wurde er mit dem Amtsantritt der neuen Regierung aus Popolo della Libertà, Lega Nord und Movimento per l’Autonomia zum italienischen Land- und Forstwirtschaftsminister ernannt. Damit war er der einzige Minister im vierten Kabinett Berlusconi, der noch nie für eine der beiden nationalen Parlamentskammern kandidiert hatte. Zuvor widmete er sein politisches Wirken vielmehr der heimatlichen Marca Trevigiana, für die er in seinen lokalen Ämtern vor allem verkehrs- und fremdenverkehrspolitische Akzente setzte.
Luca Zaia wurde am 28. und 29. März 2010 mit 60,15 % der Stimmen zum neuen Präsidenten der Region Venetien gewählt. Unterstützt wurde der Wahlkampf durch den Benetton-Thinktank Fabrica.[2][3] Die Lega Nord ging mit 35,15 % als stärkste Partei in dieser Region hervor. Nach dem Wahlsieg sprach er sich gegen eine Abspaltung „Padaniens“ von Italien aus: „Ich bin zwar für Autonomie und Föderalismus, aber nur so wie ihn unsere Verfassung vorsieht und nicht gegen sie“.[1]
Wie schon zuvor im Ministeramt wendet er sich als Präsident der Region Venetien gegen die Einwanderung.[4]
Zaia wurde bei den Regionalwahlen am 31. Mai 2015 mit 50,9 % der abgegebenen Stimmen zum zweiten Mal und bei den Regionalwahlen am 20. September 2020 mit 76,8 % der abgegebenen Stimmen zum dritten Mal im Amt bestätigt.[5][6]
Weblinks
- Profil bei openpolis.it (italienisch)
- Seite bei der Region Veneto
Einzelnachweise
- Jörg Bremer: Zaiastan statt Padanien. Der Präsident Venetiens im Gespräch, in: FAZ Nr. 102, 4. Mai 2010, S. 4.
- Der Bankautomat der Benettons, auf cicero.de, abgerufen am 22. August 2018
- Toscani spara su Fabrica «think-tank» di Zaia, auf ricerca.gelocal.it, abgerufen am 22. August 2018
- Regina Kerner: Italiens Norden will flüchtlingsfrei sein, in: Frankfurter Rundschau, 9. Mai 2015, S. 9
- Regionali 31/05/2015. In: elezionistorico.interno.gov.it. Abgerufen am 4. Januar 2021 (italienisch).
- Elezioni regionali Veneto, trionfo di Zaia con oltre il 75%. E la lista del governatore surclassa quella leghista. In: repubblica.it. 21. September 2020, abgerufen am 4. Januar 2021 (italienisch).
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Paolo De Castro | Italienischer Land- und Forstwirtschaftsminister 2008–2010 | Giancarlo Galan |
Giancarlo Galan | Präsident der Region Venetien 2010– | – |