Luca Pietromarchi
Leben
Sein Sohn ist Antonello Pietromarchi. Luca Pietromarchi trat 1923 in den auswärtigen Dienst und war von 1923 bis 1930 Vizesekretär der Vertretung der italienischen Regierung beim Völkerbund in Genf.[1] 1931 leitete er das Ufficio Società delle Nazioni. Ab 1932 wurde er im Büro von Galeazzo Ciano beschäftigt. 1935 war er Mitglied der italienischen Delegation bei der Konferenz zur Stresa-Front. 1936 wurde er Stellvertreter des Generalsekretärs des Außenministeriums. Von 1936 bis 1939 leitete er das Ufficio Spagna, das die italienische Intervention in den Putsch der Unión Militar Española diplomatisch flankierte. 1940 wurde er zum Ministre plénipotentiaire befördert. Luca Pietromarchi leitete als Vorsitzender der Direzione Guerra Economica das Gabinetto Armistizio e Pace (GABAP). Das GABAP inszenierte Diplomatie für Regierungen der Ersten Slowakischen Republik, des Unabhängigen Staates Kroatien, Dalmatiens, Montenegros und Griechenlands, die von den Achsenmächten abhängig waren und deren Territorien teilweise besetzt waren. Die Tagebucheintragungen von Pietromarchi aus dieser Zeit zeigen eine zeitnahe Kenntnis des Holocaust.[2]
Luca Pietromarchi war maßgeblich am Zustandekommen des Waffenstillstands von Cassibile beteiligt, der am 3. September 1943 in Kraft trat. Worauf am 8. September 1943 die Operation Fall Achse und am 23. September 1943 das Unternehmen Eiche durchgeführt wurden. Von Oktober 1943 bis März 1944 hielt Pietromarchi sich in der italienischen Sozialrepublik bei seiner Schwester Eleonora Attolico, der Frau von Bernardo Attolico, versteckt. Ab 1947 war Pietromarchi Korrespondent des L’Osservatore Romano in Brasilien. 1947 hob die Regierung von Alcide De Gasperi ein Urteil des Alto Commissariato per l'Epurazione gegen ihn auf und Pietromarchi wurde wieder vom Ministerio degli Affari Esteri beschäftigt. Von 1950 bis 1958 war er Botschafter in Ankara. Von 25. Juli 1958 bis 5. Mai 1961 war er Botschafter in Moskau.
Literatur
- Ruth Nattermann, I diari e le agende di Luca Pietromarchi (1938-1940). Politica estera del fascismo e vita quotidiana di un diplomatico romano del '900 (572 S., 16 Abb. s/w) Roma 2009. Ricerche dell'Istituto Storico Germanico di Roma 5.[3]
- The Soviet World, ins Englische von LF Edwards übersetzt, AS Barnes, 1966, 462 S.
- Stalinismo, krusciovismo e neo-stalinismo in Rivista di studi politici internazionali: Band 36 Seiten 320 bis 330
Weblinks
Einzelnachweise
- Stefano Baldi, Luca Pietromarchi
- David Bankier, Israel Gutman, Nazi Europe and the Final Solution, S. 510
- Deutsches Historisches Institut Rom,Projekt Nattermann
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Carlo Galli | Italienischer Botschafter in Ankara 1950–1958 | Massimo Magistrati |
Mario di Stefano | Italienischer Botschafter in Moskau 1958–1961 | Carlo Alberto Straneo |