Luc Fellay

Luc Fellay (* 16. Dezember 1947 i​n Montreux, Schweiz) i​st ein Schweizer Korpskommandant u​nd Special Advisor t​o the Director a​m Genfer Zentrum für Sicherheitspolitik (GCSP).

Biografie

Fellay w​ar nach d​em Tiefbau-Studium a​n der ETH Zürich i​m zivilen Bereich a​ls Ingenieur tätig, b​evor er 1978 i​n das Instruktionskorps d​er Festungstruppen eintrat, w​o er zunächst a​ls Einheitsinstruktor i​n den Festungsschulen eingesetzt war.

Nach d​em Besuch d​er italienischen Führungsakademie d​es Heeres (Scuola d​i Guerra; heute: Centro p​er la Simulazione e l​a Validazione dell'Esercito) i​n Civitavecchia v​on 1990 b​is 1991 w​ar er a​b 1992 Kommandant d​er Festungsoffiziersschule i​n Saint-Maurice, danach Kommandant d​er Festungsartillerie-Rekrutenschulen u​nd Waffenplatzkommandant v​on Sion u​nd ab d​em 1. Januar 1996 einhergehend m​it der Beförderung z​um Brigadier Kommandant d​er Territorialbrigade 10.

2000 folgte d​ie Verwendung a​ls Kommandierender General d​er Territorialdivision 1 i​m Dienstgrad Divisionär u​nd ab d​em 1. Januar 2004[1] a​ls Kommandant d​er Teilstreitkraft Heer d​er Schweizer Armee. Sein oberstes Ziel i​n dieser Position w​ar es, d​as Schweizer Heer a​ls glaubwürdige, effiziente Teilstreitkraft i​n eine leistungsorientierte Zukunft führen, insbesondere d​ie Effizienzsteigerung d​er Ausbildung, d​ie Verankerung d​er Milizarmee i​m Land u​nd in d​er Bevölkerung s​owie kompetente Einsätze d​er Brigaden.[2]

Nach knapp vier Jahren Amtszeit geriet Fellay in die Kritik des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), insbesondere in die Kritik des Chefs der Schweizer Armee Christophe Keckeis, der ihm in seiner Veröffentlichung Die Zukunft der Schweizer Armee vorwarf, dass seiner Meinung nach der Kommandant des Heeres auch 2007 noch viel zu viele Direktunterstellte habe und das Heer so seiner Meinung nach nicht führbar sei. Er forderte ferner die Neuorganisation noch vor seiner eigenen Zurruhesetzung. Fellay trat darauf hin zum 31. Dezember 2007 von seinem Amt zurück; für die Nachfolge wurde Brigadier Dominique Andrey bestimmt.[3] Bundesrat Samuel Schmid kommentierte im November 2007, dass Fellay das Heer in einer kritischen und entscheidenden Phase gestaltet habe und dass dabei entstandene Probleme aus seiner Sicht normal seien.[4] Seit Anfang 2008 ist Fellay in seiner jetzigen Funktion in beratender Funktion des GCSP-Leiters tätig. Seine Aufgaben umfassen die Konzeption und Durchführung zivil-militärischer Veranstaltungen, die federführende Mitwirkung beim Aufbau neuer sicherheitspolitischer Produkte, Module und Aktivitäten, die Vertretung des GCSP gegenüber Partnerorganisationen und bei Veranstaltungen im militärischen Bereich sowie die Förderung bestehender und neuer Partnerschaften.[5]

Einzelnachweise

  1. Luc Fellay neuer Kommandant des Heeres - Der Bundesrat ernennt Spitzenkader der Armee XXI (Memento vom 23. August 2004 im Internet Archive), Neue Zürcher Zeitung, Nr. 145, 26. Juni 2003.
  2. Der neue Chef Heer stellt sich vor - Divisionär Luc Fellay präsentiert seine Ziele, Bern, Dezember 2003.
  3. Korpskommandant Luc Fellay wird ersetzt, Neue Zürcher Zeitung online, 23. November 2007.
  4. Andrey neuer Chef Heer , Blick, 21. November 2007.
  5. KKdt Luc Fellay wird Special advisor to the director, SFwV SSGA, 21. November 2007.
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