Louise Dulcken

Marie-Louise Dulcken, a​uch Luise Dulcken, geb. David (* 29. März 1811 i​n Hamburg; † 12. April 1850 i​n London) w​ar eine deutsche Pianistin u​nd Komponistin. Louise Dulcken w​ar die jüngere Schwester d​es Geigers Ferdinand David u​nd die ältere Schwester d​er Pianistin Therese Meyer.[1]

Louise Dulcken

Leben

Louise Dulcken[2] war eine bekannte Pianistin, unterrichtete Königin Victoria und war auch erfolgreich als Sprachlehrerin, in Englisch, Deutsch, Italienisch und Französisch. 1828 konvertierte sie vom jüdischen zum evangelischen Glauben und heiratete Theobald Dulcken in München. Danach übersiedelten beide nach London, wo sie erfolgreiche Konzertpianistin und Lehrerin wurde. In den 1840er Jahren hatte sie mehr Studenten als jeder andere in London. Ihr umfangreiches Repertoire machte sie zu einer begehrten Konzertpianistin; nicht nur bei Konzerten anderer Musiker, die entweder mit ihr, Ignaz Moscheles, Julius Benedict oder William Sterndale Bennett spielten, auch in zahlreichen eigenen Konzerten wurde sie vom Publikum gefeiert. Louise Dulcken war die erste Frau, die in einem Philharmonischen Konzert auftrat. Insgesamt spielte sie zehn Konzerte der Philharmonic Society of London.

Familie

Ihr Ehemann w​ar Theobald Dulcken (1800–1882), Sohn d​es Klavierbaumeisters Johann Ludwig (Louis) Dulcken [Dülken][3] i​n München (1761–1836) u.d. Pianistin Sophie Lebrun[4] (1781–1863). Dessen Schwester Sophie Louise Bohrer[5] geb. Dulcken (* München 1803; † Stuttgart 1857) w​ar ebenfalls e​ine bekannte Pianistin, verheiratet m​it dem Violoncellisten u​nd Konzertmeister a​m Hannoveraner Hof Max Anton Bohrer (* München, 28. September 1785; † Stuttgart, 28. Februar 1867). Gemeinsam traten s​ie als „Bohrer Trio“ (Max, Anton u​nd Louise) auf. Aus d​er Ehe gingen s​echs Kinder hervor, u. a.:

  • Henry William (* 1832; † 4. Februar 1894)
  • Edward (* London, 1834; † 19. Dezember 1855) studierte am Konservatorium in Leipzig bei seinem Onkel Ferdinand David
  • Sophie Dulcken (* London, 1836) Pianistin[5]
  • Ferdinand Quentin Dulcken[6] (1837–1901) Pianist, Professor am Konservatorium in Warschau, lebte später in New York
  • Isabella (* London, 1. Juni 1837; † nach 1862), Concertinistin[7]

Ihr Bruder Ferdinand David w​ar der berühmte Violinist u​nd Konzertmeister a​m Gewandhaus i​n Leipzig. Auch d​ie jüngste Schwester Therese verh. Meyer t​rat öffentlich a​ls Pianistin auf.

Literatur

  • Artikel „Dulcken [David], (Marie) Louise“. In: The New Grove Dictionary of Music and Musicians, 2. Ausgabe, hg. v. Stanley Sadie, London: Macmillan, 2001, Bd. 7, S. 691.

Einzelnachweise

  1. Silke Wenzel: Artikel „Louise Dulcken“. In: MUGI. Musikvermittlung und Genderforschung: Lexikon und multimediale Präsentationen, hg. von Beatrix Borchard und Nina Noeske, Hochschule für Musik und Theater Hamburg, 2003ff.
  2. Biographie Sophie Drinker Institut
  3. Dülken, Johann Ludwig (1761–1836), Klavierbauer – BMLO. Abgerufen am 26. Dezember 2018.
  4. Anja Herold: Artikel „Lebrun, Le Brün, Sophie, verh. Dulcken, Dülken, Dülcken,Dulken. In: Europäische Instrumentalistinnen des 18. und 19. Jahrhunderts. 2007. Online-Lexikon des Sophie Drinker Instituts, hrsg. von Freia Hoffmann.
  5. Anja Herold und Annkatrin Babbe: Artikel „Bohrer. Familie: Louise (1), ihre Schwester Fanny (2), deren Tochter Sophie (3)“. In: Europäische Instrumentalistinnen des 18. und 19. Jahrhunderts. 2007/2013. Online-Lexikon des Sophie Drinker Instituts, hrsg. von Freia Hoffmann.
  6. Anja Herold: Artikel „Dulcken, Dulken. Familie: Louise (1), ihre Schwester Therese (2), Louises Nichten Sophie (3) und Isabella (4)“. In: Europäische Instrumentalistinnen des 18. und 19. Jahrhunderts. 2008. Online-Lexikon des Sophie Drinker Instituts, hrsg. von Freia Hoffmann.
  7. Anja Herold: Artikel „Dulcken, Dulken. Familie: Louise (1), ihre Schwester Therese (2), Louises Nichten Sophie (3) und Isabella (4)“. In: Europäische Instrumentalistinnen des 18. und 19. Jahrhunderts. 2008. Online-Lexikon des Sophie Drinker Instituts, hrsg. von Freia Hoffmann.
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