Louis Ernst Grünewald
Louis Ernst Grünewald (* 21. Juni 1851 in Hannover;[1] † 18. April 1933[2][3] in Hannover) war ein deutscher Kaufmann und Aufsichtsratsvorsitzender der Vereinsbrauerei Herrenhausen.[1][4] Gemeinsam mit seinem Sohn Friedrich Grünewald betrieb er 1906 die Fusion der beiden Brauereien Hannoversche Actien-Brauerei mit der Aktiengesellschaft Vereinsbrauerei Herrenhausen,[2] der heutigen Privatbrauerei Herrenhausen.[5]
Leben
Familie
Louis Ernst Grünewald war der Sohn des Tierarztes des Herzogs von Cambridge und einer geborenen Eichwede, deren Familie an der Bronzegießerei Bernstorff & Eichwede beteiligt war. Sein Sohn Friedrich Grünewald sollte später ebenfalls eine „historische“ Rolle in der Geschichte der Brauerei in Herrenhausen für sich beanspruchen.[2]
Werdegang
Louis Ernst Grünewald besuchte das Rats-Gymnasium in Hannover. Nach seinem Abitur diente er freiwillig für ein Jahr bei den Königs-Ulanen. Anschließend wurde er mit Erfolg als Kaufmann im Handel mit Leinen tätig, der gegen Ende des 19. Jahrhunderts noch eine bedeutende wirtschaftliche Rolle im Raum Hannover spielte.[2]
1890 zog sich Grünewald aus seinen Geschäften mit Leinen zurück – er hatte den kommenden Rückgang dieses Wirtschaftszweiges vorausgesehen. Stattdessen setzte er auf die aufblühenden Brauereigeschäfte: 1891 trat er in die „Aktiengesellschaft Vereinsbrauerei Herrenhausen“ ein, während im selben Jahr das ehemalige Dorf Herrenhausen in die Stadt Hannover eingemeindet wurde.[2]
Schon zwei Jahre später wurde Louis Ernst Grünewald 1893 in den Aufsichtsrat der Vereinsbrauerei gewählt. Zugleich war Grünewald beteiligt an der Uelzener Bierbrauerei-Gesellschaft, in der sein Sohn Friedrich ab 1899 anfänglich tätig wurde. Nachdem Friedrich in die Hannoversche Actien-Brauerei gewechselt hatte, vollzogen der Vater für die Vereinsbrauerei in Herrenhausen und der Sohn als Direktor der Actien-Brauerei 1906 die Fusion der beiden Brauereien. Für das nun größere Unternehmen wurde Friedrich Grünewald ebenfalls Direktor.[2]
Louis Ernst Grünewald, Aufsichtsratsvorsitzender bis zu seinem Tode, starb am 18. April 1933.[1][4]
Literatur
- Rudolf Cyperrek: 100 Jahre Herrenhäuser, Festschrift nach archivalischen Vorarbeiten von Helmut Millies, hrsg. von der Brauerei Herrenhausen GmbH, Hannover-Herrenhausen, Wiesbaden: Verlag für Wirtschaftspublizistik H. Bartels KG, 1968, S. 22–32 sowie Anhang Zur Geschichte der Brauerei Herrenhausen GmbH
- Waldemar R. Röhrbein: GRÜNEWALD, Friedrich. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 138f.
- Waldemar R. Röhrbein: Grünewald, Friedrich. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 238.
Weblinks
- Christian Schulz-Hausbrandt, Holger Bock (Geschäftsführer): Tradition, Unterseite der Privatbrauerei Herrenhausen GmbH auf herrenhaeuser.de, zuletzt abgerufen am 10. August 2012
- Matthias Schmitt (Vorstand): Los 1178, Uelzener Bierbrauerei-Gesellschaft, Auktionskatalog mit einer Aktie der betreffenden Brauerei auf einer Unterseite der HWPH Historisches Wertpapierhaus AG, zuletzt abgerufen am 10. August 2012
Einzelnachweise und Anmerkungen
- Waldemar R. Röhrbein: GRÜNEWALD, Friedrich (siehe Literatur)
- Rudolf Cyperrek: 100 Jahre Herrenhäuser (siehe Literatur)
- Anmerkung: Als Sterbedatum nennt das Hannoversche Biographische Lexikon hier abweichend den 17. April 1933
- Anmerkung: Aus der Festschrift, die als alleinige Literatur sowohl im Hannoverschen Biographischen Lexikon als auch im Stadtlexikon Hannover angegeben wird, geht abweichend lediglich die Mitgliedschaft im Aufsichtsrat hervor
- Christian Schulz-Hausbrandt, Holger Bock (Geschäftsführer): Tradition (siehe Weblinks)