Lotus Omega
Der Lotus Omega ist eine Sportlimousine des Fahrzeugherstellers Lotus, die auf Basis des Opel Omega A von Lotus entwickelt und in einer Kleinserie von 988 Exemplaren in Großbritannien montiert wurde. Die Karosserie wurde im Rüsselsheimer Stammwerk der Firma Opel gefertigt und nach Großbritannien transportiert. Der 3-Liter-Motor (C30SE) war nur zur Überführung und wurde bei Lotus ausgebaut und kam dann wieder zurück ins Werk nach Rüsselsheim. In Deutschland wurden 393 Fahrzeuge des Typs zugelassen.
Das Fahrzeug wurde im Jahr 1991 vorgestellt und galt nach dem Alpina B10 Biturbo (291 km/h) als schnellste Serienlimousine der Welt. Der Alpina B10 Biturbo übertraf den Lotus Omega zwar in der Höchstgeschwindigkeit, aber bei der Beschleunigung erreichte der Lotus Omega bessere Werte. In Deutschland wurde der Lotus Omega vom Opel-Händlernetz vertrieben. Sein Neupreis betrug 125.000 DM (Inflationsbereinigt entspricht dies 106.200 EUR mit Stand 2022).
Letztes neues Fahrzeug im Werk war die Nr. 950.
Technik
Der Reihensechszylindermotor mit vier Ventilen pro Zylinder hat einen Hubraum von 3,6 Litern und erreicht durch die Aufladung mit zwei parallel geschalteten Turboladern eine Leistung von 277 kW (377 PS) (C36GET). Das maximale Drehmoment beträgt 557 Nm (nach anderen Angaben 568 Nm). Die Kraft wird über ein Getriebe von ZF übertragen, das auch in der Corvette C4 zum Einsatz kam. Der sechste Gang ist extrem lang übersetzt und somit als Schongang ausgelegt, was den Benzinverbrauch bei hohen Geschwindigkeiten durch die niedrigere Drehzahl senkt.
Der Lotus Omega beschleunigt von 0 bis 100 km/h in 5,4 s, wobei seine Höchstgeschwindigkeit bei 283 km/h liegt. Das Fahrzeug konnte jedoch mit Fahrleistungen von bis zu 4,9 s auf 100 km/h und 17,3 s auf 200 km/h gemessen werden.
Außer dem Motor wurde auch das Fahrwerk von Lotus überarbeitet. Die Bremsanlage stammt von AP. Die ursprünglich vom Opel Omega stammende Karosserie wurde den technischen Veränderungen entsprechend mit Kotflügelverbreiterungen, voluminösen Stoßstangen, Luftauslässen in der Motorhaube sowie einem großen Heckspoiler verändert. Die hinteren Radläufe des Lotus Omega sind im Gegensatz zum Serien-Omega nicht mit einer geraden oberen Kante versehen, sondern rund. Diese runden Radläufe hatte auch der Omega-Evo 500. Er sieht daher anders aus als das Basismodell. Jedes der gebauten Fahrzeuge erhielt eine der bei 001 beginnenden Modellnummern.
In Großbritannien wurde der Lotus Omega als Lotus Carlton angeboten, da der Opel Omega dort als Vauxhall Carlton verkauft wurde.
Probleme
Der Lotus Omega war nicht frei von technischen Mängeln, die das Fahrzeug sehr unzuverlässig machten.[1] Käufer und Eigner waren bei der Vorstellung und beim Erscheinen des Fahrzeugs zwar begeistert, wurden durch die häufigen Ausfälle und damit verbundenen Werkstattaufenthalte ihrer Omegas jedoch frustriert. Das Auto litt unter anderem an Problemen mit Elektrik und Elektronik, der Kupplung, dem Getriebe oder dem Motor.