Los Pepes
Los Pepes (spanisch Perseguidos por Pablo Escobar, Verfolgt von Pablo Escobar) waren eine kolumbianische paramilitärische Todesschwadron. Ihr Ziel war die Beseitigung von Pablo Escobar, der führenden Person des Medellín-Kartells, einem Zusammenschluss verschiedener Kokainproduzenten und -schmuggler. In einem Interview mit dem kolumbianischen Nachrichtenmagazin Semana behauptete Fidel Castaño, er sei der Gründer der Los Pepes.[1]
Gegründet wurde die Vereinigung Anfang der 1990er Jahre vom konkurrierenden Cali-Kartell, ehemaligen Partnern Escobars (besonders Diego Murillo Bejarano, genannt Don Berna oder Cdte. Adolfo Paz) und Paramilitärs (Castaño-Brüder, Gründer der Autodefensas Unidas de Colombia (AUC)). Der Grund war die von Escobar angeordnete Ermordung der Anführer des Moncada- und des Galeano-Clans in Escobars Gefängnis La Catedral. Es wurde mehrfach vermutet, dass sowohl kolumbianische als auch US-amerikanische Geheimdienste und Strafverfolgungsbehörden die Vereinigung unterstützten.
Los Pepes waren für die Ermordung von über 300 Gefolgsleuten und Verwandten von Escobar verantwortlich. Nach Escobars Tod 1993 gingen die Pepes in der Autodefensas Unidas de Colombia auf.
Literatur
- William Aviles: Global Capitalism, Democracy, and Civil-Military Relations in Colombia. Suny Press, 2007, ISBN 978-0-7914-6700-8, S. 115–116.
- Peter Dale Scott: Drugs, Oil, and War: The United States in Afghanistan, Colombia, and Indochina. Rownman & Littlefield, 2003, ISBN 978-0-7425-2522-1, S. 88.
- William Avilés: Paramilitarism and Colombia’s Low-Intensity Democracy. In: Journal of Latin American Studies, Band 38, Nr. 2, Mai 2006, S. 379–408 (JSTOR 3875504).
- Mark Bowden: Killing Pablo: Die Jagd auf Pablo Escobar, Kolumbiens Drogenbaron. Berlin Verlag, Berlin 2001, ISBN 978-3-8270-0164-1.
Einzelnachweise
- Yo fui el Creador de Los Pepes. semana.com, 27. Juni 1994 (spanisch)