Lorenz Kellhuber
Lorenz Kellhuber (* 11. März 1990 in München) ist ein deutscher Jazzpianist und Komponist.
Werdegang
Als Sohn zweier Kirchenmusiker wuchs Lorenz Kellhuber in Endorf bei Regensburg auf. Ab 1995 erhielt er eine klassische Klavierausbildung an der Hochschule für Katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg, wo er 2001 als Jungstudent aufgenommen wurde. Ab 2003 besuchte Kellhuber den Klavierunterricht von Franz Massinger in München. 2004 wurde er vom Pianisten Rob Bargad entdeckt und intensiv in die Jazzstilistik eingeführt. 2006 bestand Kellhuber die Hochbegabtenprüfung und wurde Bachelorstudent am Jazz-Institut Berlin, wo Kurt Rosenwinkel, Hubert Nuss, Greg Cohen und John Hollenbeck zu seinen Dozenten zählten. Während des Studiums ging er für einige Zeit nach New York, um sein Spiel bei Aaron Goldberg und Fred Hersch zu verfeinern. 2010 beendete Kellhuber sein Studium in Berlin.
2011 gründete er das Lorenz Kellhuber Trio mit Arne Huber am Bass und Gabriel Hahn am Schlagzeug. Das erste gemeinsame Album People and Their Oppositions erschien im März 2012 bei Konnex Records. Im April 2012 entdeckte ihn das Berliner Musiklabel Blackbird Music, wo im März 2013 sein zweites Trio-Album Cosmos erschien. Im Mai 2015 folgte State of Mind. Im Frühjahr 2014 formte Kellhuber ein zweites Trio, die Lorenz Kellhuber Standard Experience, mit den Musikern Orlando le Fleming (Bass) und Obed Calvaire (Schlagzeug). Im November 2015 erschien ihr erstes gemeinsames Album, The Brooklyn Session. Parallel zu seinen Auftritten im Trio macht Kellhuber seit 2012 mit frei-improvisierten Solokonzerten auf sich aufmerksam. Im Oktober 2017 erschien sein erstes Soloalbum, Live at the Montreux Jazz Festival. Mit Samadhi veröffentlichte Kellhuber Ende 2019 das erste Album seines neuen Trios mit Felix Henkelhausen am Bass und Moritz Baumgärtner am Schlagzeug. Im Mai 2020 folgte mit About Blank ihre zweite Veröffentlichung. 2021 veröffentlichte Kellhuber sein zweites Soloalbum Contemporary Chamber Music, auf dem er die Ästhetik der klassischen Kammermusik ebenso aufgreift wie Einflüssen aus Jazz und Neuer Musik. Zum Wintersemester 2021 erhielt er den Ruf als Professor für Schulpraktisches Klavierspiel an die Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden.
Kellhuber war zu Gast bei internationalen Festivals wie dem Montreux Jazz Festival, dem Jazzfestival Basel, dem Getxo Jazzfestival, dem Alto Adige Jazzfestival, der Jazzwoche Burghausen und Bluetone. Er spielte mit Musikern wie Al Porcino, T.S. Monk, Ed Partyka, Kurt Rosenwinkel, Adrian Mears, Ignaz Dinné oder Johannes Enders. Er ist auch auf Alben des kollaborativen Quartetts Radar und mit Tobias Meinhart zu hören.
Auszeichnungen
2009 erhielt Kellhuber den Preis des besten Solisten auf dem Getxo Jazzfestival im spanischen Bilbao. 2014 gewann er als erster deutscher Musiker die Parmigiani Montreux Jazz Solo Piano Competition.[1] Den Kulturförderpreis der Stadt Regensburg erhielt Kellhuber 2015.[2]
Diskografie
- Lorenz Kellhuber Trio: People and Their Oppositions (2012, Konnex Records)
- Lorenz Kellhuber Trio: Cosmos (2013, Blackbird Music)[3]
- Lorenz Kellhuber Trio: State of Mind (2015, Blackbird Music)[4]
- Lorenz Kellhuber Standard Experience: The Brooklyn Session (2015, Blackbird Music)[5]
- Live at the Montreux Jazz Festival (2017, Blackbird Music)[6]
- Lorenz Kellhuber Trio: Samadhi (2019, Blackbird Music)[7]
- Lorenz Kellhuber Trio: About Blank (2020, Blackbird Music)
- Contemporary Chamber Music (2021, Blackbird Music)[8]
Weblinks
Einzelnachweise
- Lorenz Kellhuber gewinnt Piano Solo Competition des Montreux Jazz Festival Jazzzeitung (abgerufen am 18. Februar 2020)
- Liste der Preisträger Kulturförderpreis der Stadt Regensburg (abgerufen am 18. Februar 2020)
- Besprechung (Jazzzeitung) (abgerufen am 3. November 2020)
- Besprechung (Jazzzeitung) (abgerufen am 3. November 2020)
- Besprechung (Jazzzeitung) (abgerufen am 3. November 2020)
- Besprechung (Jazzzeitung) (abgerufen am 3. November 2020)
- Besprechung (Neue Musikzeitung) (abgerufen am 3. November 2020)
- Besprechung (Neue Musikzeitung) (abgerufen am 3. November 2021)